Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd
Autoren: Henry Roland
Vom Netzwerk:
daß die beteiligten Treiber sich wie reguläre Truppen verhalten und militärische Disziplin und Verantwortlichkeit garantieren. Das militärische Oberkommando liegt bei Llewellyn 709, der dem Bundesvorsitzenden Argan Pronk direkt rechenschaftspflichtig ist … Der Bund wird sich offiziell von allen Terranauten-Aktionen gegen Garden-Basen distanzieren.
    Zwischen Terranauten und Verteidigungsausschuß wird noch einmal bekräftigt, daß die Unterstützung der Terranauten davon abhängt, daß der Bund der Freien Welten in seinem Einflußbereich jede Verwendung von Kaiserkraft-Energie strikt untersagt und verfolgt.
    Geheimprotokoll der 36. Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundes der Freien Welten
    Aqua, 12. 4. 2503,
    Speichercode Anaga 17,
    gesperrt bis 12.4.2553
     
    *
     
    Finstermanns spiralenförmige Bahn führte ihn durch die samtene Schwärze zwischen den Sonnen. Die IRMINSUL tauchte mitten im interstellaren Raum aus dem Weltraum II. Nur die Ortungsinstrumente konnten eine Orientierung gewährleisten.
    Während der Bordcomputer, sobald ihm automatisch die Daten der Instrumente zugingen, mit leicht blecherner Stimme die Positionsbestimmung bekanntgab, verließ Janas Loge eilig die Logenplattform. Trotz der starken Belastung, der sie sich ausgesetzt hatten, wirkten die Logenmitglieder nicht allzu mitgenommen. Zwei der Frauen und Lem Odebreit begaben sich an die Kontrollen. Die Position mußte schnell gewechselt werden, um den Ortungsstationen der Grauen Garden die Einweisung von Abfanggeschwadern zu erschweren. Gleich darauf schossen grelle Ionenströme aus den Triebwerksdüsen des konventionellen Antriebs und verliehen der IRMINSUL Schub.
    Verlegen trat Llewellyn zu Jana, die unbekümmert ihre infolge der Treiber-Trance erstarrten Gliedmaßen reckte und sich rekelte. »Fühlt ihr euch alle fit?« fragte er nach, um einen Anfang zu machen.
    »Gewiß.« Jana richtete ihren abgründigen Blick in Llewellyns geriemtes Gesicht. Ihre Augäupfel schienen das Funkeln des Medaillons auf ihrem Busen widerzuspiegeln. »Wieso nicht?«
    »Die Verfassung unserer Besatzung ist für mich selbstverständlich von zwar allgemeinem, aber nichtsdestotrotz großem Interesse«, erklärte Llewellyn umständlich und reichlich lahm. »Da fällt mir ein …« Er zögerte, verstummte.
    Jana lächelte spöttisch. »Nur heraus mit der Sprache.« Sie stemmte die Arme in die Hüften, so daß ihre Brüste sich beträchtlich strafften und wölbten.
    »Eure ehemalige Graue Treiberin, die Mater Lian …« Der Riemenmann verschluckte sich und begann von neuem. »Bist du ganz sicher, daß sie zuverlässig ist?«
    Jana, die Hexe, vollführte eine ruckartige Bewegung des Unwillens und schien sich in einen Sternhaufen zu verwandeln. Der Flitterstaub in ihrem pechschwarzen schulterlangen Haar glitzerte; das Medaillon glitzerte; auch ihre Fingernägel glänzten; am überwältigtsten jedoch glitzerten ihre Augen.
    »Ich habe mich, wenn’s dich beruhigt, hundertprozentig von ihrer Aufrichtigkeit überzeugt«, antwortete sie mit mühsam beherrschter, dunkler Stimme. »Ihr Bewußtsein ist von mir bis in die untersten Schichten erforscht worden. Sie war damit einverstanden, um in die Loge aufgenommen zu werden.«
    »Wahrhaftig?« Llewellyn, der sich nicht des Eindrucks erwehren konnte, soeben nur knapp an einer Ohrfeige vorbeigekommen zu sein, schaute mit plötzlichem Respekt hinüber zu der untersetzten, braunhaarigen, im großen und ganzen wenig ansehnlichen Mater, die sich sachkundig an den Kontrollen betätigte. Nur äußerst wenige Menschen entblößten gern ihr gesamtes Innenleben; das galt auch für PSI-gewohnte Treiber. Gerade sie bestanden oft sogar mit besonderem Nachdruck auf der Unantastbarkeit ihrer Psyche.
    »Ja, wahrhaftig«, bestätigte Jana mit Betonung und einem gewissen Maß an Hohn. »Hast du irgendwas an ihr auszusetzen?«
    »Nicht unbedingt«, wich Llewellyn aus, während er angestrengt nachdachte. »Jana«, wollte er einen ausgedehnten Moment später erfahren, »darf ich fragen, wie hoch dein PSI-Potential ist?«
    »Freilich, Gürteltier!« fauchte sie in unübersehbarem Mißmut. »Hundertfünf. Sonst noch was?«
    »Nein«, entgegnete Llewellyn und wandte sich ab. »Danke.« Er spürte einen dumpfen Schmerz an der Stelle, wo sein Herz sitzen mußte.
    Mit laschen Schritten durchmaß er die Zentralebene. Er hatte sich nicht ohne Grund nach dem PSI-Potential der Logenmeisterin erkundigt. »Unterste Schichten des Bewußtseins« – das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher