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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter
Autoren: Robert Quint
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Reinigungs- und Erneuerungssysteme konnten ihn nur für eine bestimmte Zeit mit Sauerstoff versorgen.
    Kosmische Sporen …
    Wurden sie von der Kaiserkraft angelockt? Wer hatte sie geschickt? Die Weltenbäume? Die Lenker? Die Entitäten?
    Morgenstern schlief eine Weile. Als er erwachte, da gab es kein flackerndes Netzwerk mehr, nur noch das freundliche, vertraute Glitzern der Myriaden Sterne.
    Und dann – so unvermittelt, so überraschend, daß er kaum seinen Augen zu trauen wagte –, dann flammte vor ihm ein farbenprächtiger Ring auf, ein kreisförmiger Regenbogen, dessen Zentrum eigenartig zu vibrieren schien.
    Das Transmissionsfeld einer Weltraumstraße!
    Schneller wurde die Kosmische Spore. Näher glitt sie an den lumineszierenden Farbenring heran, so daß er sich hoch über Morgenstern wölbte, die Dunkelheit verdrängte, bis es nur noch das freundliche, warme, alles durchdringende Vibrieren gab.
    Der Körper löste sich auf.
    Die Gedanken zerfaserten.
    Dann erfolgte die Rückverwandlung, und Morgenstern schrie vor Überraschung, vor Glück und Erleichterung.
    Müde torkelte die Spore dicht über einen rissigen, zernarbten Wüstenboden hinweg, unter einem Himmel, der rot war wie Blut, blasenwerfend, feurig, flammend und flackernd.
    Die fragilen Sonnensegel zerknitterten und zerfielen zu Staub.
    Der Aufprall war heftig, und Morgenstern wurde von der Spore geschleudert, die dumpf polternd mit einem höckrigen Hügel kollidierte. Ihre Wimpern rollten sich zusammen, und ihre Hülle wurde brüchig.
    Benommen kam Morgenstern wieder auf die Beine.
    Mit Tränen in den Augen blickte er hinauf zur Feuerschale, dann nach Süden, wo sich ein ungeheures, sternförmiges Protopgebäude in den bizarren Himmel reckte.
    »Cloud!« schrie Morgenstern in sein Mikrofon, stellte das Funkgerät auf höchste Abstrahlleistung und sendete auf allen Frequenzen. »Scanner Cloud! Scanner Cloud!«
    Es dauerte nicht lange, bis sich ein Gleiter von dem Sterngebäude löste und nicht weit von ihm entfernt niederging.
    Eine große, massige Gestalt sprang aus einer Luke, und trotz des Raumanzugs, der spiegelnden Helmscheibe, die das Gesicht verhüllte, wußte Morgenstern, daß dies niemand anderer als der Psyter sein konnte.
    Er breitete glückstrahlend die Arme aus und begann zu laufen.
     
    *
     
    Zarkophin schwitzte.
    Myriaden Echopunkte blitzten auf den Ortungsschirmen der REGENT.
    Kosmische Sporen.
    Ganze Schwärme, riesige Ballungen, und immer mehr und mehr drifteten aus dem interstellaren Raum heran.
    »Der Ringo!« rief jemand.
    Eine andere Stimme: »Kontakt in zwei Minuten.«
    Ob sie Valdec gefunden haben? fragte sich Zarkophin nervös.
    Die Queen Yazmin wirkte völlig ruhig. Klar und hell gab sie ihre Befehle.
    Energie strömte zum Schwellenfeldgenerator. Ein Prallschirm baute sich um die REGENT auf, ein undurchdringliches, elektromagnetisches Gespinst, das zur Meteorabwehr benutzt wurde.
    Der Ringo glitt rasch heran.
    Automatisch leitete der Bordcomputer das Einschleusmanöver ein. Funkkontakt!
    »Wir haben Valdec«, klirrte Prometheus’ verzerrte Stimme aus dem Empfänger. »Glaucen ist verschollen. Es ist davon auszugehen, daß der Sicherheitsmanag tot ist.«
    Tot, echote es in Zarkophin. Er fühlte kein Bedauern, denn er hatte für den fetten, fischäugigen Mann keine Sympathie empfunden, aber sein Tod erschien ihm wie ein Omen.
    Wir werden immer weniger, dachte der Baumeister. Zuerst Cosmoral Fay Gray, jetzt Glaucen. Wer wird der nächste sein? Frost? Valdec? Yazmin? Oder ich?
    Verdrossen schüttelte er den Kopf, um die unwillkommenen Überlegungen zu vertreiben.
    EINSCHLEUSMANÖVER ABGESCHLOSSEN.
    Im gleichen Moment flammten die Photonenbrenner der REGENT auf. Das große, siebenhundertzwanzig Meter lange Trichterschiff nahm langsam Fahrt auf.
    Im Prallschirm flackerte es.
    Ein Stoß erschütterte die REGENT.
    »Kollision mit einer Sporenballung. Sporen unversehrt. Sie wurden lediglich zurückgeschleudert.«
    Unversehrt? Zarkophin schnappte unwillkürlich nach Luft. Jeder Meteorit wäre verglüht, in tausend Bruchstücke zersprungen …
    »Transit in zwei Minuten.«
    Das Schwellenfeld verfestigte sich. Das eigenartige Vibrieren, der Gesang des Generators, wurde lauter.
    Ein Ächzen durchlief das Trichterschiff. Es bebte, schüttelte sich. Kurz flackerte das Licht. Einige Monitoren erloschen.
    Zarkophin litt mit einemmal unter Kopfschmerzen.
    Dann zischte die Injektionspistole, und der Baumeister wurde schläfrig.
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