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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter
Autoren: Robert Quint
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Lancia! war sein letzter Gedanke. Fort von diesem unheimlichen Ort …
    Die REGENT tauchte ein in den Weltraum II.
     
    *
     
    »Valdecs Schiff ist verschwunden«, bemerkte Lem Odebreit heiser.
    Die IRMINSUL stand weit außerhalb des Aron-Systems, fern der Schwärme, der Kosmischen Sporen, die begannen, eine kugelförmige Schale um den von superphysikalischen Phänomenen geschüttelten Raumsektor zu bilden.
    Unwillkürlich tastete Jana, die Hexe, nach ihrem Medaillon, nach dem Kristall, und die Berührung ließ einen Kraftstrom durch ihre Glieder schießen.
    »Fantastisch«, murmelte jemand.
    Tse Irlowna blickte auf. »Spürt auch ihr den Druck?«
    Die Logenmeisterin nickte wortlos. Es war ein leises Zerren in ihrem Hinterkopf, ein stetiges Pochen und Pulsieren, und es bestand für sie kein Zweifel, daß der psionische Einfluß von den Sporenschwärmen ausgehen mußte.
    »Können wir nicht näher heran?« fragte Ana Madashi, die andere Zinti. »Wir müssen unbedingt mehr über die Absichten der Sporen herausfinden. Ich …«
    »Nein«, unterbrach Jana. »Das Risiko ist zu groß. Wenn wir in die instabile Raum-Zeit-Zone eindringen, ergeht es uns so wie den Schatten.«
    Die Schatten …
    Trotz ihrer verzweifelten Versuche, war es den Logenmitgliedern nicht mehr gelungen, telepathischen Kontakt mit den PSI-begabten Queens aufzunehmen.
    Wahrscheinlich sind sie tot, dachte Jana. Oder gefangen im Labyrinth der Energie aus dem Weltraum II.
    Dann blickte sie wieder auf den Bildschirm an der Innenwand der Zentralkugel.
    Die Entfernung war zu groß, als daß man über die Direktbeobachtung etwas erkennen konnte, aber der Rechnerverbund des Computerrings unterhalb der Logenplattform setzte die Datenströme der Ortungsanlagen in ein Phantombild um.
    Die Millionen und Abermillionen Sporen manövrierten mit atemberaubender Geschwindigkeit; vermutlich konnten sie sogar bis dicht unterhalb der Lichtbarriere beschleunigen. Die lockere, poröse Schale, die eine Raumkugel von rund vierhundert Millionen Kilometern umschloß und nur den dritten Begleiter der Sonne Aron verschonte, begann jetzt zu rotieren.
    Die Segel der Sporen schwenkten in einen anderen Winkel ein.
    »Was …, was ist das?« platzte Lem Odebreit heraus.
    Jana schauderte.
    Die Sporen schienen Fasern, knorrige, wurzelähnliche Gebilde zu produzieren und sie wie Geschosse in das Innere des Systems abzufeuern, das von absonderlichen, gefährlich wirkenden Lichtblitzen erhellt wurde.
    Aron verblaßte in dem stellaren Gewitter.
    Und dann – Finsternis.
    Die orange Sonne war verschwunden. Ebenso die Lichtblitze. Die beiden inneren Planeten – Frantic und der erste, namenlose Begleiter – konnten von den Massedetektoren nicht mehr angemessen werden.
    Die Treiber sahen sich verblüfft an.
    »Wir starten eine Sonde«, entschied Jana leise.
    Lem Odebreit leitete das erforderliche Computerprogramm ein. Nur Sekunden später löste sich ein Projektil von der IRMINSUL und schwebte auf einem gleißenden Photonenkissen mit hoher Beschleunigung davon.
    Jana betrachtete stirnrunzelnd die Auswertung der Tasterinformationen.
    »Erinnert an ein Schwarzes Loch, nicht wahr?« murmelte Kalia. Die grauhaarige Treiberin hatte sich über Janas Schulter gebeugt. »Sämtliche elektromagnetische Strahlung aus dem Innern des Systems wird verschluckt.«
    »Von den Sporen?« Es fiel Jana schwer, den seltsamen Gebilden derartige Fähigkeiten zuzutrauen.
    »Kaum.« Kalia deutete auf eine komplizierte Grafik. »Siehst du die Zunahme der Gravitation? Und sie ist immer noch im Steigen begriffen.«
    Die Logenmeisterin sah wieder hinauf zum Bildschirm.
    Die Rotationsbewegung der Kugelschale, stellte sie fest, nahm stetig zu.
    »Du glaubst«, murmelte sie, »daß die Sporen ein künstliches Black Hole schaffen, um die Weltraum-II-Energie dort einzuschließen?«
    »Zumindest«, erklärte Kalia, »ein ähnliches Gebilde. Eine tote Zone. Zweifellos wollen sie so verhindern, daß sich die Instabilität weiter ausbreitet.«
    Jana fröstelte.
    »Die Sonde!« Odebreit gestikulierte aufgeregt. »Die Sonde ist verschwunden! Diese verdammten Sporen müssen sie zerstört haben.«
    Tatsächlich, dachte die Logenmeisterin. Der Ortungsreflex, mit dem sich die raketenförmige Sonde auf den Monitoren abgezeichnet hatte, war erloschen.
    »Bisherige Daten?«
    »Gleich Null«, antwortete Odebreit. Er war blaß.
    »Ich schlage vor, wir verschwinden von hier.« Ana Madashi sah sich um. »Und zwar so schnell wie möglich.«
    Die
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