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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod
Autoren: Andreas Weiler
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Gesicht senkte den Kopf.
    Ein widerwärtiger Kerl! dachte Valdec. Aber ich brauche Menschen wie ihn.
    Hermano Lotz hielt noch immer die Folie in Händen, auf der die Manipulation an der Clonkammern-Elektronik verzeichnet war.
    »Mein Assistent Dor Masali hat den Erweckungsprozeß der bewußtlosen Testobjekte daraufhin natürlich sofort unterbrochen«, sagte, der Stationskommandant.
    »Was ist mit den beiden Technikern?«
    »Oh, wir haben versucht, die posthypnotische Blockade aufzuheben, aber ich sagte ja schon, daß die Objekte der A-Reihe mit Abstand unsere besten sind. Wir haben es zwar geschafft, die Blockade zu eliminieren, aber bedauerlicherweise haben wir dadurch die geistige Stabilität der beiden Betroffenen zerstört. Nun, vielleicht sind sie in weiteren Testreihen noch von Bedeutung für uns …«
    Valdec nickte langsam, kniff die Augen zusammen. Eine Demonstration, dachte er. Ich muß ihnen klarmachen, daß sie mir zu gehorchen haben, daß ich keinen Widerstand dulde. Ein für alle Mal. So etwas darf sich nicht wiederholen.
    »Bereiten Sie alles vor, Stationskommandant«, sagte er leise. »Ich werde einen Schlußstrich ziehen …«
     
    *
     
    David terGorden schlief.
    Und er träumte.
    Er sah einen gewaltigen, aus dem Wasser ragenden rosafarbenen Kegel mit abgerundeter Spitze.
    Die maritime Korallenstadt. Die PSI-Aura.
    Und er sah auch noch andere Bilder. Wolken von Traumhaken, die die Metamorphosekammern verließen, ausschwärmten, programmiert von der Präsenz. Er sah, wie die Traumhaken die umgeformte Ökologie des Nordkontinents umprogrammierten, wie sie Chaos und Entsetzen verbreiteten.
    Er blickte dem Schrecken ins Gesicht.
    Er hörte einen Ruf, fern und schwach, ein seltsames Flüstern, das an seine inneren Ohren drang. Aber er konnte nicht antworten. Er wußte nur, daß der Ruf drängend und von großer Bedeutung war.
    Er träumte.
    Er schlief.
     
    *
     
    Schmerz war in Prometheus 107, grenzenloser, peinigender Schmerz. Und er spürte einen rätselhaften Einfluß, der sein Denken zu blockieren schien, die Gedanken träge dahinrinnen ließ.
    Was ist geschehen?
    Dann fiel es ihm ein. Die gewaltige Macht der PSI-Aura, die glühende Qual, die durch seinen Körper gerast war.
    Prometheus konzentrierte sich, ließ seine psionische Energie an den Nervenbahnen entlangtropfen, änderte hier das elektrische Potential, führte dort eine Unterbrechung herbei. Der Schmerz versiegte.
    Und dann spürte er die Anwesenheit von Artgenossen. Isis 31, Phönix 34. Und noch andere. Osiris 84, Odin 19, Thor 51, Brüder im Geiste.
    Andere, schwächere Impulse, die Prometheus als Plutos 24, Ares 18 und Artemis 12 identifizierte.
    Prometheus lachte.
    Letztere waren Geschöpfe der B-Reihe, im Vergleich zu den PSI-Giganten der A-Reihe nur autistische Kinder.
    Was ist geschehen? Was ist geschehen? fragten die Impulse von allen Seiten.
    Ruhe bewahren! gab Prometheus 107, der Stärkste von ihnen, zurück. Und er ließ seine Gedanken wandern, drang mit ihnen vorsichtig in die Bewußtseinsinhalte der Techniker und Wissenschaftler ein.
    Dort erwartete ihn eine Überraschung.
    Auch sie wußten nicht, um was es ging. Ein Befehl von Lordoberst Max von Valdec, mehr nicht. Aber der Gedankeninhalt Valdecs war geschützt. Noch nie war es Prometheus gelungen, hier eine Sondierung vorzunehmen.
    Laß uns zuschlagen! verlangte Isis ungeduldig. Ich will nicht länger warten.
    »Sie sind wach«, sagte eine monotone, computermodulierte Stimme.
    »Ich danke Ihnen, Assistent Masali«, entgegnete eine andere, fast ebenso kalte Stimme. Das war Valdec!
    Prometheus 107 schlug die Augen auf. Er lag auf einem weichen Untergrund, einer Pneumoliege, eingehüllt in energetische Schlieren.
    Ein Fesselfeld, dachte der Supertreiber. Will er uns damit beeindrucken? Lächerlich!
    Während er dem telepathischen Raunen seiner Artgenossen lauschte und Valdec betrachtete, stellte er fest, daß sie sich in dem geräumigen Vorraum zu den Clonkammern befanden. Rechts und links von ihm waren andere Liegen, auf denen Isis, Phönix, Osiris und Odin lagen. Osiris und Odin, von denen er lange nichts mehr gehört hatte. Er spürte, daß die beiden Supertreiber Gene von ihm, Isis und Phönix in sich trugen, und er hatte auch den Eindruck, als seien sie fast überstürzt wieder ins Leben zurückgerufen worden. Vor nicht langer Zeit hatte es noch geheißen, ihr DNS-Programm sei fehlerhaft.
    Dann waren da noch die Geschöpfe der B-Reihe. Ihre Körper zitterten verhalten,
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