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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod
Autoren: Andreas Weiler
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PSI-Aura in der maritimen Korallenstadt hatten gezeigt, daß im Norvo-System so lange keine Sicherheit war, bis die Aura kontrolliert werden konnte. Die Auren, das PSI-Netz des Norvosystems. Wenn es gelang, sie nach seinen Wünschen gewissermaßen zu programmieren, dann stellte dieser Faktor eine Macht dar, die die der Supertreiber um ein Vielfaches übertraf.
    Das Potential David terGordens stellte einen Schlüssel zur Korallen-Staat dar. Er würde ihnen helfen, Kontakt zur PSI-Aura aufzunehmen – sie zu unterwerfen. Für Valdec.
    Er würde seinen Supertreibern den Weg weisen.
    Und dann sterben.
     
    *
     
    Das erste, was Lyda Mar zu Gesicht bekam, war ein zerstörtes Kontrollpult vor ihr, aus dem noch immer eine dünne Rauchfahne quoll.
    Ich lebe, stellte sie überflüssigerweise fest.
    »Lyda?«
    Mühsam drehte sie den Kopf auf die Seite. Ihr Blick fiel auf goldene Riemen, eine Injektionspistole.
    Er hat mir ein Kreislaufstabilisierungsmittel injiziert, dachte sie.
    »J-ja. Was …?«
    Das Cockpit des Kampfgleiters glich einer Trümmerwüste. Zerfetzte Aggregate, implodierte Monitoren, aus der Verankerung gerissene Kontrollmechanismen. Dieses Fahrzeug würde sich nie wieder in die Luft erheben. Es war nur noch ein Wrack.
    Draußen wogte der Ozean, eingehüllt von dem milchigen Weiß des Nebelfeldes, das sie auch vor den aufmerksamen Blicken der Graugardisten verbarg.
    »Vorerst sind wir sicher«, sagte der Riemenmann leise. »Wir haben unerhörtes Glück gehabt, daß wir den Absturz überlebt haben, daß die Hülle nicht aufgeplatzt ist. Wir schwimmen, treiben irgendwohin.«
    Lyda brauchte einige Minuten, um wieder einigermaßen zu Verstand zu kommen.
    »Llewellyn?«
    »Ja?«
    »Unsere Lage ist nicht sonderlich rosig, oder?«
    Der Riemenmann lachte unterdrückt, während er damit beschäftigt war, wenigstens einen Teil der Geräte wieder zu reparieren. Es war aussichtslos. »Weniger als das, Mädchen. Sie ist beschissen! Wer weiß, wo uns die Strömung hinführt.« Er sah auf. »Eins ist sicher: Wir werden diesen Gleiter niemals wieder manövrieren können.«
    Lyda nickte. »David …«, sagte sie leise.
    »Ich weiß. Verdammt, ich weiß! Aber wir können nichts tun!«
    Einige Minuten lang blieb es still. Dann: »Was mag wohl aus der CYGNI geworden sein? Vielleicht können sie uns helfen …«
    »Vangralen und Co.? Ich bin mir da nicht so sicher. Denk an die MADRID. Nie wieder haben wir etwas von ihr gehört. Vielleicht … Vielleicht war es der gleiche Effekt. Die Umschaltung des PSI-Netzes …«
    Wenn die CYGNI nicht mehr existierte, waren sie so gut wie erledigt. Vielleicht war es den anderen Treibern noch gelungen, sich ebenfalls auszuschleusen, aber wenn das PSI-Netz das Schiff weiter abgetrieben hatte, dann war es sinnlos, wenn die programmierte Automatik ihnen einen Ringo schickte, wie sie es vorgehabt und geplant hatten.
    Wir hätten mit der CYGNI landen sollen, dachte Lyda. Aber niemand von uns konnte ja wissen, wie es hier auf Sarym aussieht …
    »Die PSI-Aura der Korallenstadt«, sagte Lyda langsam. »Die Katastrophe wird kommen, das Chaos über Sarym bringen. Wenn wir nichts dagegen tun …«
    Und das Wrack des Kampfgleiters trieb weiter dahin, auf den Wellen schaukelnd. Wohin, wußte niemand.
    Vor ihnen lichtete sich der Nebel.
     
    *
     
    Das Wasser schien zu schäumen und zu brodeln, als es sich unter den vereinten Kräften der sieben Monde und Ariochs zurückzog.
    Die Große Ebbe …
    Aus den Fluten des Ozeans schien sich ein rosafarbener Finger dem Himmel entgegenzustrecken, anklagend, einem Mahnmal gleich. In der noch Sekunden vorher so glatten Oberfläche bildeten sich Buckel, Geschwüren gleich, die aufbrachen. Höhlungen entstanden, Gänge, Korridore. Etwas Schwarzes, Flirrendes, Dunkles schob sich daraus hervor, flatterte in die Höhe, orientierte sich.
    Traumhaken.
    Das Panikprogramm …
    Die libellenähnlichen Geschöpfe verließen zu Tausenden die Metamorphosekammern, sirrten in den Himmel, in den wallenden Nebel hinein, der die Spitze der Korallenstadt vor neugierigen Blicken verbarg.
    Sie waren von der PSI-Aura auf ihre neue Aufgabe programmiert worden.
    Sie trugen das Chaos über Sarym …
    ENDE

In der nächsten Woche erscheint als Band 62:
     
»Die Hölle von Arioch«
    von Andreas Weiler
     
    Im System der sonne Norvo toben PSI-Gewalten, die David und seine Gefährten in höchste Gefahr gebracht haben. Die PSI-Auren erweisen sich als planetares Schutzsystem, dem auch Max von Valdec
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