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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen
Autoren: Robert Quint
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Aufgabe.
    Und wenn wir uns wieder in den Dienst der Konzerne stellen, dann verraten wir die unterdrückten Humos der Kolonien, dann geben wir uns selbst auf. Ich bin auch für die Treiber-Raumfahrt, aber nicht unter der Leitung des Konzils.«
    »Markige Worte«, brummte Asen-Ger. »Aber unrealistisch. Derzeit Ast ein Ende des Konzils nicht in Sicht. Und was wir von der Kaiserkraft und ihren Auswirkungen wissen, das zwingt uns förmlich dazu, sie unter allen Umständen auszuschalten. Aber noch geht das nicht ohne Zustimmung der Konzerne.«
    David fuhr sich über die Stirn. Er schwitzte, und die Hitze, die seit mehreren Tagen über Pitcairn lastete, ließ ihn sich erschöpft und müde fühlen.
    »Valdec ist noch Lordoberst, und so lange hat unsere Diskussion rein akademischen Sinn.« Der Erbe der Macht sah den Riemenmann und den Logenmeister an. »Ich habe versprochen, Yggdrasils Samen zu pflanzen. Nur … Wir sehen alle, daß sich Rorqual verändert. Entroper auf Pitcairn – das sollte genügen, daß wir uns Gedanken machen, ob wir unsere Basis nicht verlegen sollten. Vielleicht nach Aqua. Argan Pronk wäre sicherlich damit einverstanden. Zumal die Shakra-Basis bereits ausgebaut ist.«
    »Möglicherweise ist die Veränderung nur vorübergehender Natur«, warf Asen-Ger hoffnungsvoll ein. »Ich meine, die Zustände während der Haßseuche waren weitaus schlimmer. Jetzt ist fast Ruhe eingekehrt.«
    »Friedhofsruhe«, bemerkte Llewellyn sarkastisch.
    »Schicken wir ein Treiberschiff mit einer Loge nach Aqua, um dort alles in die Wege zu leiten«, schlug David vor. »Sollte es tatsächlich so weit kommen, daß Rorqual für uns unbewohnbar wird, dann haben wir unsere Vorbereitungen getroffen.«
    Für eine Weile kehrte Stille ein.
    Die drei unterschiedlichen Männer standen da und betrachteten den Entroper. In der Ferne gloste es rötlich: die Küste des Meeres, das Statt Wasser eine gasförmige Substanz enthielt.
    Langsam driftete das Farbgewitter hinaus auf die offene See, und es schien, als würde der Horizont im Wirbel der bunten Schattierungen förmlich explodieren.
    Von dem Standort der drei Terranauten war die Burg nur undeutlich zu erkennen. Die gröbsten Schäden, die während der Haßseuche auf Rorqual entstanden waren, hatte man inzwischen beseitigt. Doch die anderen, die unsichtbaren Schäden schmerzten tiefer.
    Rorqual war nicht mehr sicher.
    Zum ersten Mal hatten Agenten Valdecs, die Graue Ishiya und der Supertreiber Valhala 13, ihren Fuß auf den Planeten im Weltraum II gesetzt. Niemand konnte garantieren, daß sich nicht morgen etwas Ähnliches ereignete.
    Und nicht nur die Sicherheit, auch das Bewußtsein der Treiber hatte einen Schock erlitten. Fast war es Valdec gelungen, sie alle auszulöschen. Nie war der Tod so gegenwärtig gewesen, und diese Erkenntnis dämpfte den früheren Optimismus, als einige kleine Siege das Ende des Konzils einzuläuten schienen.
    Über allem aber schwebte die Gewißheit, daß die Nebeneffekte von Valdecs Kaiserkraft-Raumschiffen irgendwann zu einer großen Katastrophe führen mußten. Cantos’ Warnungen waren deutlich genug in Erinnerung; außer der Menschheit gab es noch andere Völker in der Milchstraße – Völker, die nicht zulassen würden, daß die Kaiserkraft systematisch ihre Lebensgrundlagen zerstörte.
    Es gibt viele Probleme, dachte David terGorden, und die Frage, wohin die Flotte der Ebberdyk-Computer verschwunden ist, zählt dabei noch zu den kleinsten.
    Asen-Ger blickte auf seine Uhr.
    »Kehren wir in die Burg zurück«, sagte er. »In dreißig Minuten beginnt die Versammlung, und wir sollten vorher noch einen Imbiß zu uns nehmen.«
    Wortlos setzte sich Llewellyn in Bewegung.
    David und Asen-Ger folgten ihm etwas langsamer.
    Besorgt betrachtete David den breiten, golden glitzernden Rücken seines Freundes.
    Die Differenzen über das weitere Vorgehen der Terranauten, über ihre letztendlichen Ziele und die Strategien, wie diese zu erreichen waren, hatten sich im Lauf der letzten Zeit verschärft.
    Im Grunde, dachte David, ist Llewellyn der theoretische Denker der Bewegung, auch wenn er mit seiner rauhbeinigen Art nicht wie ein Theoretiker wirkt. Er ist überzeugt, daß es keine Einigung mit dem Konzil geben kann und daß es deshalb zerschlagen werden muß. Er will den Hebel am System der Konzernherrschaft ansetzen und damit praktisch nebenbei die Kaiserkraft-Gefahr beseitigen. Aber er vergißt, daß unsere Zeit begrenzt ist und wir deshalb Kompromisse eingehen
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