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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber
Autoren: Andreas Weiler
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Gesicht eines Überwachungstechnikers erschien auf dem schmalen Bildschirm.
    »Unsere Beobachtungseinheiten haben das zweite Terranautenteam gefunden«, sagte der junge Mann hastig. »Mar, Credock und Prime.«
    Lotz’ Gesicht erhellte sich. »Wunderbar. – Noch etwas?«
    Der Techniker nickte, wurde noch nervöser. »Ja, leider, Kommandant. Aschan Herib und Suzanne Oh sind verschwunden …«
     
    *
     
    Wenn sie genau hinsah, dann konnte Suzanne weit über sich etwas erkennen, das wie ein Loch aussah. Es war wie eine Lücke in einem tiefen Schwarz.
    »Hier kommen wir nie wieder raus«, kam es unwillkürlich über ihre Lippen. Vorsichtig tastete sie umher, aber ihre Hände trafen nur auf lockere Erde. Ein Hochklettern war völlig unmöglich.
    »Wir können froh sein, daß wir noch leben«, antwortete Aschan Herib aus der Finsternis. »Dieser Sturz hätte auch unser Ende sein können.«
    »Aber wir sind hier gefangen!«
    »Es sieht so aus, ja. Aber vielleicht gibt es hier irgendwo einen Ausgang, den wir leichter erreichen können. Wenn wir nur abwarten und die Hände in den Schoß legen, kommen wir hier wirklich nicht heraus.«
    Wie viele Meter waren sie gefallen? Ein Dutzend? Nur die Anhäufung lockerer Erde hatte verhindert, daß sie sich alle Knochen im Leib gebrochen hatten. Sie mußten sich in so etwas wie einer Grotte befinden, die etwa zehn Meter durchmaß, wie sie durch Umhertasten festgestellt hatten.
    »Hier ist ein Gang«, sagte Aschan plötzlich. Suzanne zuckte zusammen, dann bewegte sie sich vorsichtig auf ihn zu. Sie stolperte über Steine in der Finsternis, aber sie fing sich rechtzeitig wieder.
    »Etwa zwei Meter hoch und fast ebenso breit«, murmelte Herib. Suzanne tastete sich zu ihm und ergriff seine Hand.
    Die Luft war muffig, und das Atmen wurde fast zu einer Qual. Suzanne brach der Schweiß aus allen Poren, als sie sich langsam vorwärts tasteten. Sie konnten nicht einmal die Hand vor Augen erkennen. Für ein paar Sekunden mußte Suzanne daran denken, was geschehen konnte, wenn sich vor ihnen ein Abgrund auftat.
    »Dieser Gang kann unmöglich durch eine Gesteins- oder eine Erdverschiebung entstanden sein«, flüsterte Aschan.
    »Was …, was meinst du damit?«
    »Irgend etwas muß diesen Gang gegraben haben.«
    »Ein … Tier?« Aber selbst wenn hier irgendwo ein hungriges Geschöpf gelauert hätte, hätten sie es unmöglich erkennen können.
    »Du bist doch mit Damon schon einmal hier auf dem Südkontinent gewesen«, hauchte sie. Ihre Stimme klang dumpf. »Weißt du nicht …?«
    »Nein«, unterbrach sie der Mittler und blieb einen Augenblick stehen. »Auf solche Gänge und Tunnels sind wir nie gestoßen. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Ich weiß nur, daß sich das Leben dieses Kontinents von dem im Norden so unterscheidet, als seien es zwei verschiedene Welten.« Er hustete, und das erinnerte die junge Terranautin wieder an seine Krankheit. Ein normaler Mensch wäre an der Lungenentzündung sicher schon zugrunde gegangen, aber seine Mittlerfähigkeiten hatten ihm geholfen, sich in gewisser Weise selbst zu regenerieren.
    »Was ist wohl mit Onnegart geschehen?«
    Suzanne konnte die Stille einfach nicht ertragen. Wenn niemand ein Wort sprach, hatte sie das bedrückende Gefühl, bald ersticken zu müssen. Die Finsternis wurde zu einer Schlinge, die sich um ihren Hals legte und sich langsam zuzog.
    »Ich weiß es nicht …«
    Sie spürte, wie sich Aschan wieder in Bewegung setzte, griff seine Hand fester und folgte ihm. Mit jedem Schritt nahm die Angst, plötzlich ins Leere zu treten, zu. Sie fröstelte.
    »Es war kein Blut zu sehen«, erinnerte sie sich. »Er ist so verschwunden wie die Surinen, die nie wieder aufgetaucht sind.«
    Aschan blieb abrupt stehen, und sie konnte hören, wie er sich umdrehte.
    »Mädchen, damit könntest du den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Wir können nicht mehr allzu weit von der Korallenstadt entfernt sein. Und daß Onnegart ausgerechnet hier spurlos verschwand, kann bedeuten, daß die Stadt wirklich für das rätselhafte Verschwinden auch der Surinen verantwortlich ist.«
    Suzanne dachte an die Gefährten, an Lyda Mar, Damon Credock und Ennerk Prime. Was mochte aus ihnen geworden sein? Der Traumhakenbefall. War er wirklich planmäßig erfolgt, um sie zu trennen?
    Sie spürte, wie etwas Eisiges ihren Rücken hinabstrich, als sich der Körper Heribs plötzlich versteifte.
    »Aschan, was … was ist?«
    Seine Kleidung raschelte leise, als er sich
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