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Die Terranauten 042 - Der Sammler

Die Terranauten 042 - Der Sammler

Titel: Die Terranauten 042 - Der Sammler
Autoren: Harald Münzer
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…«
    »Genau«, stimmte Aschan Herib zu. »Du hättest mal sehen sollen, wie dumm Suzanne, Onnegart und Ennerk aus dem Coverall geschaut haben … Ich glaube, die drei zweifeln jetzt ernsthaft an unserem Versland und glauben, daß alle Mittler von Sarym einen bösen Kurzschluß in ihren Gehirncomputern haben.«
    Bei den letzten Worten tippte er sich vielsagend an den Kopf und grinste noch lausbübischer als zuvor.
    »Dann also los«, sagte Lyda Mar entschlossen. »Ich kann sowieso nicht frühstücken, wenn ich so aufgeregt bin …«
    Lachend wandte Aschan Herib sich ab und schritt wieder auf den Rand des Schwammbaumdschungels zu. Aber noch bevor er die ersten Bäume erreicht hatte, ertönte ein grelles, aggressives Fauchen, das den drei Menschen das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Im nächsten Augenblick brach die Hölle los.
    Wie ein Blitz schoß ein weißbepelzter, etwa rattengroßer Körper aus dem Dickicht, schnellte sich mit kräftigen Sprungbeinen vom Boden ab und flog durch die Luft auf den völlig überraschten Mittler zu.
    Der Aufprall riß Aschan Herib von den Beinen, bevor er auch nur die geringste Abwehrbewegung hätte machen können. Der Mittler schrie gellend auf und versuchte, den Angreifer, der sich in Brusthöhe in Heribs Kombination verkrallt hatte, abzuschütteln. Das fauchende Tier schien von Heribs verzweifelter Gegenwehr nicht im geringsten beeindruckt zu sein. Mit blitzenden, nadelscharfen Fängen schnappte es nach dem ungeschützten Gesicht des Mittlers.
    Damon Credock reagierte gedankenschnell. Er hechtete vorwärts, um seinem Freund zu helfen.
    Zwei weitere der weißbepelzten Bestien schnellten sich aus dem Dschungel.
    Sie hatten sich Damon Credock als Ziel auserkoren!
    Während allerdings Aschan Herib zu verblüfft gewesen war, um sich wirkungsvoll zu verteidigen, hatte Damon Credock den Vorteil, vorgewarnt zu sein. Seine Arme sausten in einer instinktiven Abwehrbewegung durch die Luft.
    Die beiden Pelztiere, die während des Sprunges ihre Richtung natürlich nicht mehr ändern konnten, hatten keine Chance. Credocks Handkanten trafen sie mit unglaublicher Sicherheit mitten im Flug. Das grelle Fauchen brach in einem schrillen Aufquieken ab, und die Angreifer stürzten tödlich getroffen zu Boden.
    Mit schreckgeweiteten Augen hatte Lyda Mar die grausige Szene verfolgt, aber dann reagierte auch sie umsichtig und entschlossen. Sie rannte los. Im Laufen zog sie blitzschnell ihre Jacke aus, hielt sie vor sich und warf sich dann auf den um sein Leben kämpfenden Aschan Herib.
    Das plötzlich auf ihm lastende Gewicht Lyda Mars schien dem weißbepelzten Raubtier nicht zu behagen. Für einen Augenblick lösten sich seine Zähne und Klauen aus Aschan Heribs Kleidung. Genau in diesem Moment schlang Lyda die Jacke um den tobenden, erschreckend beweglichen Körper der kleinen Bestie. Fauchend, beißend und kratzend versuchte das Tier, sich aus der Jacke zu befreien, verhedderte sich dabei aber nur noch mehr. Lyda schleuderte die Jacke mit dem tobenden Wesen darin zur Seite. Dann war auch schon Damon Credock zur Stelle und schlug mehrmals mit der Handkante zu. Wieder verwandelte sich das Fauchen in ein erbärmliches Quieken. Der rattengroße, von der – Jacke vollständig eingehüllte Körper erschlaffte.
    Sofort wirbelte Damon Credock wieder herum, um sich auf die nächste Angriffswelle vorzubereiten.
    Aber der erwartete Angriff blieb aus.
    Stöhnend rappelte Aschan Herib sich auf. Er zitterte am ganzen Leib, und seine Hände bewegten, sich ziellos hin und her. »Das … Ich …«
    »Schon gut.« Damon Credock klopfte ihm beruhigend auf die Schultern. »Alles in Ordnung?«
    Herib blickte an sich herunter. Seine Kombination war an der Brust völlig zerfetzt, und er blutete aus zahlreichen Kratzern. Ernstlich verletzt schien er jedoch nicht zu sein. Darum nickte er nur stumm.
    Auch Lyda Mar kam jetzt wieder auf die Beine. Sie zitterte nicht weniger als der Mittler. »Beim Buch Myriam!« stieß sie mühsam hervor. »Was waren denn das für Bestien?«
    Damon Credock versuchte ein Lächeln, das ihm aber gründlich mißlang. »Surin-Ratten«, sagte er mit schwankender Stimme. »Normalerweise kommen sie nur auf dem Südkontinent vor. Ich habe bisher noch nie gehört, daß es ihnen gelungen wäre, den Ozean zu überqueren.« Nachdenklich schüttelte er den Kopf. Dann hockte er sich hin und begann, sich die blutigen Hände in einer kleinen Pfütze zu waschen. »Du solltest deine Jacke säubern, bevor du
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