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Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Titel: Die Terranauten 037 - Sternenlegende
Autoren: Andreas Weiler
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wieder in Bewegung. Die anderen Treiber folgten ihm. Vor dem Schott zögerte er, dann aber betätigte er den Öffner, und das Metall schwang zur Seite.
    Es war, als träten sie direkt in die Leere des Alls. Die Ebene des Computerrings und die Logenplattform am Ende des Dorns über ihnen war umgeben von einer Kuppel aus Panzerprotop, das freie Sicht hinaus in die Unendlichkeit gestattete. Von dumpfen Ahnungen getrieben sahen sie sich um. Niemand war zu sehen. Alles um sie herum war stumm. Nur ihre Atemzüge hallten unnatürlich in ihren Ohren.
    »Nichts«, sagte Kar Dougster unsicher. »Hier ist niemand. Narda hat recht.«
    »Doch«, sagte Cler Masurin, der inzwischen an einen speziellen Block herangetreten war. Die Treiber traten an seine Seite und starrten auf das, was den Mann so erschüttert hatte. Narda glaubte, ihr Herzschlag müsse aussetzen. »Die Reserve-Misteln!«
    Niemand sagte mehr, aber ihre Gedanken schrien. Narda wußte von Errehan, daß die Loge, als sie Taschkanur erreichte, noch über vier Misteln verfügte: eine, die sich über ihnen auf der Logenplattform befand, und drei andere in einem speziellen Behälter, der ihre Funktionstüchtigkeit aufrechterhielt.
    Die Behälter mit den Misteln fehlten, fortgeschafft von den Grauen.
    »Sie haben sie mitgenommen«, brachte Rollo fassungslos hervor. »Aber wozu? Was können die Garden mit Misteln anfangen?«
    Sie alle wußten, was das bedeutete. Eine Mistel war nur für eine beschränkte Zeit nutzbar, dann mußte sie ausgetauscht werden. Ohne die Reserve-Misteln kamen sie nicht weit.
    »Und die andere Mistel, die auf der Logenplattform?« fragte Greeny, auf deren Gesicht sich langsam Entsetzen breit machte.
    Narda öffnete ihren Geist – und da war es, der vertraute PSI-Strom der Blüte. Aber Greeny war wirklich operiert worden. Sie würde dieses leise Singen nie wieder wahrnehmen.
    »Sie ist in Ordnung«, sagte Mil Fraumin leise. »Aber …«
    Sie sprach nicht weiter, aber alle wußten auch so, was sie hatte ausdrücken wollen. Mit nur einer Blüte kamen sie nicht weit. Damit konnten sie nicht einmal bis in die Innenbereiche des Sternenreiches vordringen.
    Und die Treiberraumfahrt gehörte der Vergangenheit an.
    Nirgendwo hatten sie die Möglichkeit, neue Blüten an Bord zu nehmen, wenn sie nicht zufällig auf ein ausrangiertes Treiberschiff stießen. Und an einen solchen Zufall wollte niemand von ihnen glauben.
    Narda löste sich langsam aus der stumm dastehenden Gruppe und trat dicht an die Panzerprotop-Kuppel heran. Die Innenfläche war so warm, daß man nicht glauben wollte, daß nur wenig von den Fingerspitzen entfernt das absolute Vakuum war.
    Dort waren sie, die Sterne, die vielen Planeten, auf denen Menschen lebten. Fast schien es, als könne man sie mit der Hand berühren. Und doch war eine Kluft zwischen ihnen, nicht vorstellbar für den menschlichen Geist.
    Und irgendwo dort waren sie. David terGorden, Asen-Ger und die anderen freien Treiber und Terranauten.
    Fern. Unsagbar fern.
    Wo war der Weg?
    ENDE

Als Band 38 erscheint in einer Woche:
     
»Nardas Kampf«
    von Andreas Weiler
     
    Der Verlust der Misteln ist für die geflohenen Treiber ein harter Schlag. Aber Narda gibt nicht auf. Wenn die Mistelvorräte der SONNENWIND verschwunden sind, muß man eben irgendwo neue auftreiben. Schon bald müssen die Treiber um Narda erkennen, daß seit der großen Treiberverfolgung schon die Erwähnung von Misteln ausreicht, um ganze Legionen Grauer Garden aufzuscheuchen. Treiber werden auf allen Planeten des Reiches gejagt. Nur auf den jungen, nur schlecht bewachten Kolonialwelten am Rand des terranischen Einflußbereiches können die Flüchtlinge überhaupt eine Landung riskieren.
    Doch überall lauern Spione und Verräter. Auch auf den Randwelten schlafen die Garden nicht, und die Treiber der SONNENWIND ahnen nicht, daß sich in ihren eigenen Reihen jemand befindet, der ein doppeltes Spiel treibt. Nur die fast fanatische Energie der kleinen Narda reißt die Treiber immer wieder aus ihrer Verzweiflung. Aus der Flucht der SONNENWIND wird ein verbissener Kampf gegen ein ganzes Sternenreich – NARDAS KAMPF …
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