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Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Titel: Die Terranauten 037 - Sternenlegende
Autoren: Andreas Weiler
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zustimmend. »Außer unserem habe ich auch keinen startbereiten Ringo gesehen.«
    »Unser Glück.« Mil Fraumin lächelte. »Dann können wir wenigstens ungestört verschwinden.«
    »Hoffentlich.«
    Narda warf Mashram Eschrit einen kurzen Blick zu, und wieder hatte sie jenes seltsame, nicht näher definierbare Gefühl. Irgendwie hatte sie den Eindruck, als sei der ehemalige Logenmeister nicht das, was er vorgab.
    Sie zögerte kurz, dann entschloß sie sich zu einer raschen Sondierung. Aber seine Gedanken beschäftigen sich nur mit normalen Dingen. Nein, verbesserte sie sich. Nicht mit normalen Dingen. Seine Gedanken sind teilweise so trivial, wie man es von einem Summacum einfach nicht erwartet.
    Plötzlich hob Eschrit den Kopf und sah sie an. Gegen ihren Willen wandte sich Narda ab.
    Ob er etwas gemerkt hat? schoß es ihr durch den Kopf. Aber das ist unmöglich. Er ist nicht psionisch begabt, und wenn er es jemals gewesen war, dann hatte die Operation diese Fähigkeit ausgelöscht.
    Ein hartes Rumpeln lenkte sie ab, und mit einem Blick auf die Bildschirme stellte sie fest, daß sie sich bereits im Hangar der SONNENWIND befanden. Das große Hangartor schloß sich gerade, und jetzt mußten die Servopumpen dafür sorgen, daß hier wieder eine atembare Atmosphäre entstand.
    »Noch immer nichts«, sagte Dania Makiri mit einem erneuten Blick auf ihre Instrumente. Diesmal lag deutliche Verwunderung in ihrer Stimme. »Ich verstehe das nicht. Die Grauen müßten inzwischen ihre Schiffe startklar haben.«
    »Sei doch froh, Mädchen«, lachte Rogmash Al.
    Sie öffneten die Schleuse des Ringos und traten dann auf den glatten Boden des Hangars. Seltsame, schon verloren geglaubte Empfindungen entstanden in Narda. Rollo schien das nicht zu entgehen. Er trat an sie heran, legte seinen Arm um sie und drückte sie für ein paar Sekunden fest an sich.
    »Es ist plötzlich, als sei alles nur ein böser Traum gewesen«, sagte Narda mehr zu sich selbst. »Als wären nur diese metallenen Wände hier die wirkliche Realität. Ein Schiff. Ich hatte schon geglaubt, ich würde nie wieder in meinem Leben ein Raumschiff sehen.«
    »Wollt ihr da Wurzeln schlagen?« rief Cler Masurin und winkte vom Innenschott her. »Kommt! Wir sollten uns trotzdem beeilen.«
    Die SONNENWIND konnte von der Größe her nicht annähernd mit den gigantischen Treiberschiffen konkurrieren, die Narda in der Loge von Asen-Ger bereits durch den Raum gesteuert hatte. Aber sie besaß etwas, was auf Schnelligkeit und Eleganz hindeutete. Nardas Augen glühten.
    Dies ist das Schiff, dachte sie. Jetzt kann mich nichts mehr aufhalten. Ich werde dich suchen, David, und wenn ich wie die Narda aus der Legende von Narda und Josslin mein ganzes Leben damit verbringe. Ich werde dich suchen, David. In allen Sonnensystemen und auf allen Welten des Sternenreiches. Und wenn es sein muß, auch darüber hinaus. Ich werde dich suchen, David. Und ich werde dich finden!
    »Träumen kannst du später, Mädchen«, sagte Rogmash Al grinsend und ergriff ihren Arm. »Dann, wenn wir deinen David gefunden haben.«
    Sie lächelte zurück. Sie mußte sich erst wieder daran gewöhnen, daß sie hier unter Treibern war, unter Menschen, die wie sie ihre Fähigkeiten nicht verloren hatten.
    Es war merkwürdig still im Schiff. Aber die SONNENWIND war nicht tot. Es bedurfte nur einiger weniger Schaltungen, um sie wieder mit summender und knisternder Aktivität zu erfüllen.
    »Hier stimmt etwas nicht«, sagte Cler Masurin plötzlich und blieb abrupt stehen. Sie waren gerade aus dem Lift getreten, der sie in Höhe des Zentraldecks gebracht hatte. Nicht weit vor ihnen war das Schott, das zum Computerring und der Logenplattform führte.
    Errehan kniff die Augen zusammen.
    »Hoffentlich hast du nicht auch so eine Ahnung, wie ich auf dem Raumhafen von Olunyan, als wir ankamen.«
    Angst kroch plötzlich in Narda hoch, Angst davor, daß ihr Traum wieder wie eine Seifenblase zerplatzen konnte.
    »Da ist nichts«, sagte sie nach einer raschen Sondierung. Keine Gedankenimpulse, nichts, was auf einen Hinterhalt oder eine Falle schließen ließ. Wie hätten die Grauen auf Taschkanur auch auf den Gedanken kommen können, den Treibern ausgerechnet an Bord der SONNENWIND eine Falle zu stellen? Sie hatten die Loge schließlich selbst in Gewahrsam genommen. Nein, Masurin irrte sich. Er mußte sich irren.
    Und doch spürte auch Narda jetzt, daß etwas nicht so war, wie es hätte sein sollen …
    Masurin setzte sich langsam
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