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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat
Autoren: Michael Roberts
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schrumpften, lösten sich scheinbar in Luft auf.
    Ein Ringo startete. Deutlich war zu erkennen, wie er vom Boden abhob, an Höhe gewann. Dann sah es so aus, als würde der Flugkörper von einem unsichtbaren Lasso eingefangen. Mit unwiderstehlicher Gewalt wurde er aus seiner Flugbahn zurückgerissen, grotesk verkleinert und aufgelöst.
    Einem zweiten Ringo-Raumer wurde dasselbe Schicksal zuteil. Auch er schaffte es soeben, vom Boden abzuheben. Aber schon wenige Meter später ereilte ihn das Verderben.
    Alle übrigen Schiffe, die durch die Teleskopbrillen auszumachen waren, wurden dem Zerstörungswerk am Boden ausgesetzt. Kampfschweber, Ringos und auch größere Einheiten hörten auf zu existieren.
    »… Sie Ihrem Hauptmann, daß er sich mit meinem Sicherheits-Manag Kap in Verbindung setzen soll«, sagte Edison Tontor gerade wieder zu einem seiner Manag-Kollegen. »Kap leitet den Einsatz unserer vereinigten Kräfte.«
    Er blickte nach Beendigung des Gesprächs zum Raumhafen hinüber, der sich inzwischen ebenfalls in einen Krater verwandelt hatte, dessen Rand sich zusehends dem benachbarten Stadtbezirk Newlan Bators näherte.
    »Das dürfte genügen«, stellte Einstein III fest. »Garnison und Raumhafen existieren nicht mehr. Und damit …« Er trat an das Gravitron heran und wollte es ausschalten.
    »Nein!« sagte der General-Manag energisch.
    »Nein?« Der ehemalige Summacum, der als einziger keine Teleskopbrille aufgesetzt hatte, blickte Tontor durch seine eigenen Gläser erstaunt an. »Wir sollten kein unnötiges Risiko eingehen, General-Manag. Der Focus zieht mit wachsender Intensität die leichten Moleküle der Gase an sich. Es besteht die Gefahr, daß unsere Atemluft …«
    »Noch einen Einsatz!« sagte Tontor barsch.
    Er deutete mit der Hand auf einen kuppelförmigen Rundbau, der dem Con-Ton-Tower, was sein Volumen anging, nicht viel nachstand.
    »Diesen Kasten will ich ab sofort nicht mehr sehen, Einstein! Wischen Sie ihn von der Planetenoberfläche.«
    Achselzuckend wollte der Wissenschaftler der Aufforderung nachkommen und die TM-Mündung auf den etwa einen Kilometer entfernten Bau fixieren.
    Da griff Llewellyn 709 ein.
    »Schluß jetzt damit«, meldete er sich zu Wort. »Schalten Sie endlich Ihre Höllenmaschine aus!«
    Edison Tontor kniff die Augen zusammen. »Was soll das, Llewellyn?«
    »Schluß jetzt mit dem Morden!« antwortete der Riemenmann scharf.
    »Morden?« echote der General-Manag. »Wir führen einen Krieg, mein Freund. Da ist das Wort Morden wohl kaum angebracht!«
    »Darüber kann man geteilter Meinung sein. Wenn ich gewußt hätte, welche entsetzliche Wirkung dieses Ding hat … Aber in Ordnung, die Grauen setzen auch alle Mittel ein, die ihnen zur Verfügung stehen. Die Zerstörung des Raumhafens und der Garnison kann man als militärische Aktion ansehen. Dieses Zivilgebäude jedoch …«
    »Dieses Zivilgebäude gehört dem Kaiser-Konzern«, sagte Edison Tontor haßerfüllt. »Ich habe mir geschworen, nicht eher zu ruhen und zu rasten, bis ich mit Valdec abgerechnet habe!«
    »Valdec sitzt in Berlin. In diesem Gebäude jedoch befinden sich Menschen, von denen die meisten ihren General-Manag vermutlich niemals persönlich gesehen haben. Und deshalb wäre es Unrecht …«
    Einstein III hüpfte nervös von einem Bein auf das andere. »Kommen Sie zu einer Entscheidung!« keifte er. »Sonst besteht noch die Gefahr, daß wir ganz Newlan Bator in einen Computerchip verwandeln.«
    »Weltraum II möge Sie holen!« brüllte Llewellyn ihn an. »Warum stellen Sie Ihren Höllenkasten denn nicht endlich ab?«
    Die Lautstärke des Riemenmanns und seine drohende Gesamterscheinung ließen den kleinen Wissenschaftler zusammenzucken. Ohne noch länger zu zögern, legte er den Schalter das Gravitrons um.
    Im nächsten Augenblick gab es ein Geräusch, das sich wie ferner Donner anhörte. Gleichzeitig bebte der Con-Ton-Tower in seinen Grundfesten.
    »Was, bei Yggdrasil, war das?« entfuhr es dem Riemenmann.
    »Das war der Computerchip, von dem ich soeben sprach«, erwiderte der ehemalige Summacum.
    »Das müssen Sie mir näher erklären!«
    »Sicher«, sagte Einstein III. »Aber nur, wenn Sie sich bei mir dafür entschuldigen, daß Sie mich gerade angeschnauzt haben wie einen Hirnlosen!«
    Llewellyn entschuldigte sich.
    Er war schon immer der Ansicht gewesen, daß man Verrückte mit Nachsicht behandeln mußte.
     
    *
     
    Der so unscheinbar aussehende Andrej Kap erwies sich als äußerst fähiger Mann.
    Die
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