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Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher
Autoren: Robert Quint
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Tschork, dachte sie selbstkritisch. Sie identifizierte die IWF-Manag mit dem Konzil und übertrug ihren Widerwillen vor der Frau auf das Sternenreich. Eine gefährliche Assoziation. Besonders für eine Queen der Grauen Garden.
    »Was sagen die Taster?« fragte sie den Strategen, obwohl sie sicher war, keine nützliche Auskunft zu erhalten. Der Stratege zuckte die Achseln. »Alle Daten sind durch die Hitzeentwicklung der Brandbomben verwischt, Queen«, erklärte er sachlich. »Aber nach den Auswertungen des Computers dürften nur wenige Affen dem Flammenmeer entkommen sein.«
    Affen? wiederholte die Queen im stillen. Warum nennen wir sie Affen? Weil sie uns an diese irdische Lebensform erinnern? Oder weil wir so besser verdrängen können, daß wir es mit intelligenten Kreaturen zu tun haben? Daß wir im Auftrag des Konzils gegen die Gesetze des Konzils verstoßen …?
    Sie räusperte sich. »Queen Riolta an alle. Die Aktion ist abzubrechen. Wir kehren nach Green Lake City zurück. Ich danke für den Einsatz und spreche sämtlichen Beteiligten meine Hochachtung aus. Die Graue Arda möge über die Toten wachen.«
    »Queen Riolta?«
    Fast müde sah sie auf und der Stratege erschien ihr mit einemmal fremd zu sein, ihre gemeinsam verbrachten Nächte nur noch wie Schatten eines längst vergessenen Traumes.
    Was geht mit mir vor? fragte sich die Graue. Liegt es wirklich nur an Manag Tschork … oder liegt es an diesen neun schlafenden Frauen, die schon viel zu lange auf Veldvald sind und mich in meinen stillen Stunden wie Schimären verfolgen? Diese Hexen, diese rätselhaften, bedrohlichen Treiber-Hexen … Man hätte sie doch operieren sollen, wie die anderen auf dieser Welt.
    Es wäre eine Beruhigung.
    Denn keiner wußte, ob der Tiefschlaf allein ausreichte, um sie an der Entfaltung ihrer psionischen Kräfte zu hindern.
    »Queen Riolta?« sagte der Stratege wieder und seine Stimme verriet leichte Verwirrung, und für einen Grauen war dies eine erstaunliche Gefühlsaufwallung.
    »Ja?« fragte sie darum härter als sie beabsichtigt hatte.
    »Während die Brandbomben fielen …« Der Stratege zögerte. »Der Computer hat aus dem Gewitter der Ortungssignale einen einzelnen Impuls herausgefiltert, der nicht in das Schema paßt …«
    »Und?« Sie war jetzt wirklich müde, hörte kaum noch zu. Sie sehnte sich danach, endlich wieder in ihrer Wohnung im Gardestützpunkt von Green Lake City zu sein und lange und ausgiebig zu duschen … Die Queen fühlte sich verschwitzt und auf eine seltsame Art schmutzig.
    »Ich dachte …«
    »Nur ein Impuls? Nicht mehr? Es wird eine Störung gewesen sein.« Die Queen wandte sich abrupt ab. »Pilot, wir kehren zurück.«
    Das Strahltriebwerk brüllte auf und der Schubstoß preßte sie tief in ihren Sitz.
    Rasch verschwand hinter ihnen der glosende rote Fleck im grünen Teppich des Waldes und dann deutete nur noch eine steile schwarze Rauchsäule daraufhin, daß irgend etwas geschehen war, das nicht auf diese Welt gehörte.
     
    *
     
    David terGorden stöhnte.
    Erinnerungsfetzen schossen in ihm empor. Der Sturz auf das grüne Planetengesicht Veldvalds und der knochenbrechende Zusammenprall mit den ersten Atmosphäreausläufern, der härter gewesen war als er es ihren Berechnungen nach hätte sein dürfen … Er war abgetrieben, hatte Llewellyn und Claude Farrell im fauchenden Luftmeer verloren und um sein Überleben gekämpft. Von der Reibungshitze war die schützende Keramikschicht an der Unterseite seines kosmischen Surfbrettes nahezu völlig abgeschmolzen worden und auch ihn hätte die Hitze fast umgebracht.
    Noch immer gellte das hektische Pfeifen der überlasteten Klimaanlage des Raumanzugs in seinen Ohren.
    Und er hatte es doch geschafft.
    Irgendwie, während er auf dem schmalen Grat zwischen Bewußtsein und Ohnmacht entlanggetorkelt war, irgendwie mußte es ihm mit seinen PSI-Kräften doch gelungen sein, den Sturz ausreichend zu verlangsamen.
    Aber er hatte Claude und Llewellyn verloren.
    Erst jetzt öffnete er die Augen.
    Grünblaues Zwielicht umgab ihn, milde Dämmerung, und wenn er nach oben blickte, dann sah er nur ein filziges Gewirr aus Ästen und seltsam geformten Blättern und Blüten von ungewöhnlicher Farbe.
    Und dort – schräg über ihm – klaffte ein Riß im Blätterdach. Vermutlich hatte er ihn bei seinem Sturz geschaffen, und das Gewirr der Äste und Zweige und Lianen, das in Jahrhunderten zusammengewachsene Geflecht der Baumkronen mußte diesen Sturz gedämpft und sein
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