Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Schmutzfleck am Indigoblau des Himmels.
    Die Queen saß entspannt in dem Schalensitz und beobachtete mit scheinbarer Gleichgültigkeit die runde, einen Meter durchmessende Bildscheibe des Gefechtssimulators.
    Die zwölf Panzergleiter der Garde waren rote Punkte, die eine zangenförmige Formation bildeten.
    Der Stratege, der Riolta gegenüber vor den Ortungsinstrumenten saß und gleichgültig den Computer bediente, der die Tastenmessungen der Panzergleiter auswertete, befeuchtete seine Lippen. Er war groß und breitschultrig und seinen kräftigen Händen merkte man nicht die Zärtlichkeit an, mit der sie in manchen Nächten Rioltas Schoß liebkost hatten.
    »Feindliche Objekte entfernen sich mit vierzig Stundenkilometern in nordwestliche Richtung. Sie beginnen sich zu teilen … insgesamt drei Gruppen …« Der Stratege schwieg, überflog mit professioneller Schnelligkeit die neuen Daten auf den Monitoren. »Weitere Spaltung; jetzt sind es sieben Gruppen. Die übliche Taktik, Queen.«
    Riolta nickte schweigend.
    »Gleiter Vier und Sieben«, sagte sie dann in ihr Kehlkopfmikrofon, »gehen Sie auf geplante Position und legen Sie einen Brenngürtel an. Wir müssen verhindern, daß uns die Horde entkommt.«
    Zwei der roten Punkte – jene an der Spitze der imaginären Schere – änderten ihren Kurs. Kurz darauf war auf dem Bildschirm der Direktbeobachtung zu sehen, wie sich feurige Explosionen in den Wald hineinfraßen und eine lückenlose, mehrere Kilometer lange Schneise schufen.
    »Feind weicht zurück«, meldete der Stratege knapp.
    Die Queen blickte auf. »Schießen Sie ein Fernsehauge ab«, wies sie einen anderen Gardisten an. »Die Übertragungsqualität läßt zu wünschen übrig.«
    Sofort wurde ihr Befehl ausgeführt.
    »In Ordnung«, sagte Riolta schließlich befriedigt. »An alle Gleiter. Fertigmachen zum Einsatz der Herbizide. Ich …«
    »Queen!«
    Sie verstummte und starrte den Strategen an. Sie wußte, daß etwas Ungewöhnliches geschehen sein mußte, wenn er es wagte, sie bei der Erteilung der Gefechtsbefehle zu unterbrechen. Unwillkürlich dachte sie wieder an die neun Frauen, die schlafenden Hexen im Herz des Gardestützpunktes, doch gleich darauf schalt sie sich eine Närrin.
    »Queen«, stieß der Stratege hervor, »weitere feindliche Objekte in den Planquadraten Be-Sechzehn bis Neunzehn. Insgesamt vierzig Impulse …«
    Verstärkung! dachte die Queen. Ihr Kommunikationssystem muß wirklich verdammt gut funktionieren.
    »Herbizide ab!« befahl sie ruhig.
    In der gleichen Sekunde erlosch auf dem Simulationsschirm einer der roten Punkte.
    Der Schock dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, aber er war kalt wie Eiswasser, und selbst ihre Konditionierung versagte angesichts dieses unglaublichen Ereignisses. Im nächsten Moment hatte sie ihre Überraschung überwunden, drehte den Kopf zum Monitor der Direktbeobachtung.
    Einer der gepanzerten Gleiter trudelte antriebslos den Baumwipfeln entgegen, und die computergesteuerte Vergrößerung holte den Diskus fast schmerzhaft nahe heran. Und jetzt sah die Queen auch die winzigen Geschosse, die aus dem Blätterdach emporpfiffen und an der Hülle des Gleiters zerschellten. Aber sobald sie zerplatzten, begann an der Aufprallstelle die Panzerung wie Butter in der Wüstensonne zu zerlaufen.
    Säure! dachte Riolta automatisch. Ätzzitronen …
    Und sie fragte sich unwillkürlich, mit welchen Mitteln die affenähnlichen Eingeborenen Veldvalds den Früchten eine derartige Geschwindigkeit verliehen, daß sie die hundert Meter über den Baumwipfeln operierenden Gleiter mit solcher Zielgenauigkeit trafen.
    »Flächenbombardement«, befahl sie kalt, und ignorierte den protestierenden Blick des Strategen. Sobald die Bomben fielen und explodierten, waren die empfindlichen Infrarot- und Kinetiktaster blockiert.
    Die Besatzungen der Panzergleiter reagierten augenblicklich.
    Der Wald versank in der Glut chemischer Brandgeschosse. Hitze von mehreren tausend Grad zerfraß die Baumstämme wie das Blattwerk, das Bodenmoos wie das Unterholz.
    Der abgestürzte Gleiter wurde von dem Feuer verkohlt und die Queen dachte mit leisem Bedauern an die Gardisten. Doch ein Grauer lebte mit dem Tod und es gab nichts ehrenvolleres als auf dem Schlachtfeld zu sterben.
    Für IWF und Kaiser und Alfa Mercedes …
    Der Gedanke tauchte blitzartig auf und die Queen wunderte sich über ihren plötzlichen Defätismus, erschrak fast vor ihrer eigenen Kühnheit.
    Es liegt an dieser Frau, dieser Marsha
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher