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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum
Autoren: Henry Roland
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durchschlagen und …«
    »Da kommen Graue«, sagte Tsien-Wan von einem Fenster her.
    »Wie viele?« wollte Wells wissen.
    »Nur zwei. Vermutlich sollen sie bloß nachsehen, ob die Tür und die Fenster noch unversehrt sind. Man dürfte alle Hände voll zu tun haben, um die Ordnung wiederherzustellen.«
    Durch die Fenster sahen sie die beiden Grauen zuerst zur Tür gehen. »Was ist das?« vernahmen sie gleich darauf gedämpft die Stimme eines der Grauen. »Der Riegel ist ja offen.« Die Grauen stießen die Tür einwärts. Einen Moment lang sah man ihre Umrisse im Türrahmen stehen, dann fiel der Lichtkegel einer starken Handlampe herein und blendete die versammelten Logenmitglieder. Die beiden Grauen hielten Laserpistolen schußbereit. Aber sie ahnten nicht, daß Hege Krotzer mit dem Lasergewehr hinter der Tür stand. »Nanu, da haben wir ja …« Der Gardist verstummte. »Graue Arda!« Während die zwei Grauen fassungslos Nanuks gefletschtes Gebiß anstarrten, tötete Krotzer beide mit einem Schuß durch die Tür.
    Krotzer sprang mit einem weiten Satz über die Leichen hinweg nach draußen, und der Hund folgte ihm sofort. »Los«, rief er. »Versuchen Sie, das Transitfeld zu erreichen. Ich lenke die Gardisten ab. Laufen Sie! Warten Sie nicht auf mich!« Er verschwand mit dem Hund in der Nacht.
    Wells und Straightwire bemächtigten sich der beiden Laserpistolen. Die Loge verließ eilig den Fertigbau und lief an dessen Längsseite entlang. Am anderen Ende bog sie um die Rückseite. Von dort aus konnte sie, durch die Bauten vor Sicht – soweit man in dieser Finsternis davon reden durfte – gut geschützt, den Canyon erreichen, den Krotzer ihnen bezeichnet hatte.
    Aus der zerstörten Energiestation züngelten noch immer bläuliche Flämmchen. Gardisten standen ratlos umher oder warfen Sand ins Feuer, um es vollends zu löschen.
    »Vielleicht können wir uns unbemerkt durchpfuschen«, flüsterte Farewell-Paal.
    »Bei Nacht sind alle Treiber grau«, entgegnete Dime Mow.
    »Schluß mit den blödsinnigen Redensarten«, schnauzte Hadersen Wells unterdrückt. »Vorwärts, dort geht’s in die Schlucht!« Er deutete auf einen senkrechten Spalt, in dem man Sterne sehen konnte. Sie liefen darauf zu. Winchinata und Maury blieben ein wenig zurück, weil Winchinata ihre Schwester noch stützen mußte, aber Straightwire machte die Nachhut und gab acht, daß ihnen niemand in die Quere kam.
    »Ein seltsamer Typ, dieser Krotzer«, meinte Farewell-Paal im Laufen. »Hoffentlich schafft er’s auch noch. Ich wüßte gern mehr über diese obskure Angelegenheit mit dem Raum/Zeit-Stroboskop.«
    »Wir müssen die Terranauten-Führung von dieser Entdeckung unterrichten«, erwiderte Dime Mow gekeucht. »David terGorden muß davon erfahren. Möglicherweise existiert dies Phänomen nicht bloß einmal.«
    Sie waren dicht vor der Mündung zur Schlucht und glaubten bereits, unbemerkt im Schwarz zwischen den Felswänden untertauchen zu können, da erscholl ein lauter Zuruf. »Halt!« schrie die Stimme eines Gardisten. »Wer ist da? Stehenbleiben!«
    Handlampen leuchteten auf. Wells und Straightwire schossen Laserstrahlen in die Lichtkegel. Gespenstisches Flackern und Wabern erhellte den Talkessel. »Hierher!« brüllten mehrere Gardisten. »Hierher! Die Gefangenen sind ausgebrochen!« – »Alarm! Alarm!« – »Graue Arda! Man sieht ja nichts!« Die Stimmen vieler Gardisten lärmten durcheinander. Stiefel trampelten, Gestalten huschten.
    Die unbewaffneten Mitglieder der Loge eilten in die Schlucht, während Wells und Straightwire mit den erbeuteten Laserpistolen beiderseits des Eingangs zur Schlucht Stellung bezogen. Strahlbahnen fingerten ziellos an den Felswänden entlang. Straightwire und der Logenmeister feuerten auf die dunklen Umrisse der Fertigbauten und Kampfgleiter auf der anderen Seite des Talkessels, um die Verwirrung zu erhöhen. Einer der länglichen Bauten begann zu brennen.
    Doch die Gardisten in der Nähe der Schlucht ließen sich nicht leicht beirren. Sie waren offensichtlich fest entschlossen, die Treiber nicht entkommen zu lassen. Minikoms zwitscherten. Gleich darauf strahlten am jenseitigen Ende des Talkessels die starken Scheinwerfer zweier Kampfgleiter auf. Die gepanzerten Fahrzeuge begannen kraftvoll zu summen und erhoben sich auf ihre Magnetfelder. Wie Ungetüme mit riesigen Augen fingen sie den Talkessel zu durchqueren an, und ihre Scheinwerfer erleuchteten den Eingang zur Schlucht so gut wie taghell. Wells und Straightwire
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