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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen
Autoren: Robert Quint
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Gesichtsfarbe und mit braunen Haaren, ein Mann im besten Alter, von sympathischer, vertrauenerweckender Erscheinung und mit einer Vorliebe für rothaarige Schönheiten …«
    David dachte an sein durch die Hormoninjektionen verändertes Aussehen. Er verschränkte die Arme und betrachtete sorgfältig das Bild der fremden Frau. »Derartige Manag-Paläste«, sagte er langsam, »sind mit empfindlichen Identifikationsanlagen ausgestattet, um die Gefahr von Anschlägen zu verringern. Ich habe weder Papiere noch sonst welche ID-Ausweise, um als Hinnersen Bolter auftreten zu können.«
    »Keine Sorgen, Meister. Die Kellerverliese dieses Hauses beinhalten außer der Bierbrauerei, der Schnapsbrennerei und ähnlichen Dingen des täglichen Bedarfs auch eine hervorragend ausgestattete Fälscherwerkstatt. Sie sind von jetzt an Hinnersen Bolter, und alle Computer des Konzils werden Ihnen nicht das Gegenteil beweisen können.«
    David kniff die Augen zusammen. »Mir scheint, mein Vater hat an alles gedacht.«
    »In der Tat, Meister. Meiner Hochrechnung nach dürften Sie in dem illustren Freundeskreis der rothaarigen Koraischowa zumindest ein halbes Dutzend Männer und Frauen finden, die Ihnen die Möglichkeit bieten können, die Erde mit einem Raumschiff zu verlassen.« Der Computer schwieg einen Moment. »Obwohl es mir das Herz brechen wird.«
    Verwundert blickte David terGorden auf den ovalen Bildschirm der Computerwand. Die rothaarige, anziehend wirkende Frau hatte einem komplexen Farbengewirr Platz gemacht. »Das Herz?« echote er. »Seit wann besitzen Computer ein Herz?«
    Bolters Hausfreund erzeugte eine Anzahl abgehackter Geräusche, die an ein Lachen erinnerten, und David fröstelte plötzlich.
    Der Computer besaß das umfassendste Persönlichkeitsprogramm, das er jemals bei einer Maschine kennengelernt hatte. War es vielleicht möglich, daß…?
    Jemand klopfte gegen das Fenster. Es war der Gärtnerautomat. Ein Knistern ertönte, und unvermittelt hatte sich ein Teil der massiv wirkenden Fensterfläche aufgelöst. Der faustgroße Kopf des Automaten schob sich durch die entstandene Öffnung und pfiff mißtönend. »Tut mir leid, daß ich euer Rendezvous stören muß«, sagte er mit seiner, rostigen Stimme, »aber jemand treibt sich an der Mauer herum. Hat verdammte Ähnlichkeit mit einem intelligenten Unkraut. Könnte natürlich auch ein Mensch sein.«
    »Ah«, machte der Computer. »Offenbar will sich die gute Helena davon überzeugen, daß Sie die Einladung zur Party auch wirklich annehmen.«
    David gähnte. »Ich habe schon immer faszinierend auf Frauen gewirkt«, erklärte er ironisch. »Nun, dann will ich meine Gastgeberin nicht enttäuschen. Wo sind meine Papiere?«
    »Dieser Ton gefällt mir gar nicht«, erklärte Bolters Hausfreund. »Lassen Sie sich ja nicht verführen. Ich sagte doch, es würde mir das Herz brechen, aber in der Organbank unten im Keller liegen genug davon …«
    David terGorden verdrehte die Augen.
     
    *
     
    »Einfach entzückend, liebste Helena«, erklärte Isolde Flambetti zuckersüß und schenkte ihr ein falsches Lächeln. »Sie hatten schon immer eine glückliche Hand bei der Gestaltung derartiger exklusiver Festivitäten. Wirklich entzückend.« Die Gattin des Generalmanag von Terrestrial Food, dem führenden Pflaumenkonservenproduzenten der nördlichen Hemisphäre, wedelte mit ihren ringgeschmückten Fingern und ihr falsches Lächeln, hinter dem Neid hervorblitzte, wurde noch um eine Spur breiter. »Ich sagte vorhin zu meinem Hörmann, Hörmann, sagte ich, unsere Freundin Helena Koraischowa wird gewiß wieder ein entzückendes Fest geben. Und Hörmann sagte …«
    Das Auftauchen Emmer terChannedys rettete Helena Koraischowa vor dem endlosen Redestrom der Konservengattin. Mit einem entschuldigenden Nicken hakte sie sich bei dem Servis ein und schritt gelassen durch den riesigen Festsaal. Geschickt, aufgestellte Spanische Wände, Lichtvorhänge und Holo-Projektionen unterteilten den großen Raum in zahllose Nischen. Musik floß süß und einschmeichelnd durch die Luft und korrespondierte mit der Laser-Lightshow, die Dutzende blendender Farbexplosionen schuf.
    »Ein voller Erfolg«, plapperte terChannedy und machte eine weit ausholende Geste. Der betörende Duft von Euphorika hing schwer in der Luft. Sie ließen die Augen der zahllosen Männer und Frauen aufleuchten und sorgten für eine ausgelassene, entspannte Atmosphäre.
    Aber irgend etwas fehlte …
    Die Graue runzelte die Stirn und
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