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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe
Autoren: Robert Quint
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Entschluß war gefaßt worden. Pläne wurden erarbeitet, verworfen, verbessert und perfektioniert, durch Szenarios bestätigt. Zwölf Terranauten sollten an dem Einsatz teilnehmen und für ein Gelingen des Unternehmens sorgen.
    Für zehn von ihnen war das Ziel das schottische Hochland nahe Edinburgh. Eine Gebirgskette mit dem Namen Cheviot ragte dort empor, und in dem steinernen Massiv befanden sich große, künstlich geschaffene Hohlräume.
    Hangars!
    Nach der Verhaftung und Internierung aller Treiber hatte das Konzil die durch die Kaiserkraft nutzlos gewordenen Treiberschiffe beschlagnahmt. Der Großteil von ihnen – jene voluminösen Schlepper, die auf den Fernrouten des interstellaren Frachtverkehrs eingesetzt wurden – driftete irgendwo im Sternenreich durch das All, gut versteckt vielleicht im Ortungsschatten einer Sonne, unerreichbar für die Terranauten.
    Aber alle jene kleineren Einheiten aus dem Kurierdienst, die über Photonenbrenner und MHD-Generatoren verfügten und auf Planeten landen konnten, lagerten in den Höhlen des Cheviot-Gebirges.
    Wenn der Plan gelang, würden sich bald zwei dieser Schiffe zusammen mit den entsprechenden Misteln in den Händen der Rebellen befinden.
    Die ›Operation Raumschiffdiebe‹ sollte für die nächste Zeit das Transportproblem der Terranauten lösen und ihre Nachschubmöglichkeiten verbessern.
    David terGorden bewegte seine verspannten Glieder. Ein sanfter Ruck durchlief den Container, als das MHD-Triebwerk aktiviert wurde. Die ferne Bodenstation des Interplanetaren Frachtkontors verfügte über eine Anzahl Orbit-Satelliten und benutzte sie bei der Steuerung der Container als Relaisstation.
    Jetzt würde der Container auf einem Gespinst aus elektromagnetischen Feldlinien der Erde entgegenfallen und sanft an dem planetaren Magnetfeld zur Oberfläche hinunterklettern.
    Neben dem Diebstahl ihrer zwei Treiberschiffe diente das Unternehmen einem anderen Zweck.
    terGorden fröstelte unwillkürlich, als er an Ennerk Prime und Suzan Oh dachte.
    In der Psi-Trance war die Wahl getroffen worden.
    Für die Aufgabe wurden Treiber mit einem bestimmten psionischen Potential benötigt; deren Stärke im hypnosuggestiven Bereich lag.
    Prime und Suzan hatten sich nicht gesträubt.
    Es war nicht Haß gegen das Konzil, der sie zustimmen ließ. Es war nicht der Gedanke an die Zehntausend Treiber auf den Strafplaneten des Reiches. Es war die schlichte Einsicht, daß eine Arbeit gemacht werden mußte, und sie die beiden richtigen Leute für diese Arbeit waren.
    Ihre Aufgabe war gefährlich, vielleicht tödlich.
    Prime und die Treiberin hatten Berlin zum Ziel, dort, wo sich die Schaltstellen der Macht befanden, wo die Knopfdrücker arbeiteten, die über das Schicksal ganzer Welten bestimmten.
    Ein Attentat auf den Rat des Konzils … um Lordoberst Valdec zu treffen.
    Der Gedanke war verzweifelt, aber die Kaiserkraftunglücke im Kashmir-System hatten den Terranauten gezeigt, daß keine Zeit mehr zu verlieren war.
    Systematisch zerstörte Valdecs Raumflotte das energetische Gleichgewicht in diesem Teil der Milchstraße. Und wenn man dem nicht Einhalt gebot, wenn die gefährlichen Experimente mit der Kaiserkraft nicht eingestellt wurden …
    David terGorden dachte an Ginger, an die Schwerkraftwirbel und Vakuumzonen, die eine Garde-Flotte zerstört und den halben Planeten verwüstet hatten. Dies war nur ein Vorgeschmack gewesen. Die eigentliche, zukünftige Katastrophe mußte die menschliche Vorstellungskraft sprengen.
    Sanft legte sich Andruck auf terGordens Glieder. Er hatte lange darauf verzichten müssen und hoffte, daß sein Gleichgewichtssinn durch die lange Schwerelosigkeit keinen Schaden davongetragen hatte.
    Wie elf andere Terranauten fiel der Erbe der Macht der Erde entgegen.
     
    *
     
    Hitze war Ennerk Primes erste Empfindung gewesen.
    Die Sonne stand hoch am Himmel, als der Container im Frachthafen von Stojska Interstellar niederging. Computergesteuerte Schlepper rollten auf breiten Ketten heran, wuchteten den schweren Metallzylinder auf ihre Greifer und transportierten ihn vorsichtig in eine der großen, langgestreckten Hallen am Rand des Landefeldes.
    Prime und Suzan Oh hatten noch in ihrem Containerversteck gelegen und ihre Umgebung psionisch erforscht. Sie waren angewiesen, ihre Psi-Kräfte nur vorsichtig dosiert einzusetzen, um den auf der Erde stationierten Schatten nicht aufzufallen, aber ihnen blieb keine Wahl.
    Erleichterung machte sich breit. Der gesamte Verladehof war
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