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Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung

Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung

Titel: Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung
Autoren: Erno Fischer
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von Nebel umwallten Sessel zurückgeblieben.
    Cantos materialisierte inmitten einer völlig demoralisierten Truppe. Er blickte sich um.
    Die Treiber waren weit schlimmer in Mitleidenschaft gezogen als die Grauen Gardisten!
    Roter Hedger erhob sich gerade stöhnend vom Boden. Das bekam ihm nicht. Seine Beine knickten unter ihm weg. Der Länge nach landete er auf den Metallplatten.
    Freier Doug war nicht so unvorsichtig und blieb lieber liegen.
    Cantos verließ seinen Sitz und trat an die Kontrollen. Der Ortungsschutz existierte nicht mehr, wurde aber auch nicht benötigt, seit sie auf Io gelandet waren.
    Die Landung war Roter Hedger trotz allem vortrefflich gelungen.
    Obwohl sich die Terranauten überhaupt nicht gerührt hatten. Roter hatte blind fliegen müssen, ohne Leitstrahl und ohne Navigationshilfe. Erschwerend wirkte sich dabei die Nähe des gigantischen Jupiters aus. Seine gestörte Schwerkraft und seine Strahlung hätten ein anderes Ringo wahrscheinlich zum Absturz gebracht. Aber es kam darauf an, wer an den Kontrollen saß. Trotz der Unkenrufe von Freier Doug: Roter Hedger war ein Toppilot. Nicht ohne Grund hatte ihm Cantos die Steuerung überlassen.
    Im Moment allerdings war weder mit Roter Hedger noch mit Freier Doug noch mit sonst einem Treiber etwas anzufangen. Cantos mußte es übernehmen.
    Die Nähe der Station garantierte abhörfreien Funkverkehr. Cantos schaltete den Sender ein. Er konnte sich denken, daß die Terranauten für einen telepathischen Kontakt im Moment wenig Lust hatten.
    Fünfmal ging der Ruf hinaus, bis sich endlich jemand meldete. Auf dem Schirm ein verzerrtes Gesicht.
    Cantos schaltete um auf Holokissen. Dabei geschah nichts anderes, als daß das Bild auf dem Schirm dreidimensional, also räumlich wurde.
    Viele betrachteten das als Energieverschwendung, weshalb viele Schiffe beide Möglichkeiten zu ließen. Außerdem, bei schwachem Empfang kam sowieso kein dreidimensionales Bild zustande.
    Vielleicht konnte man das mit Stereobeziehungsweise Monoempfang vergleichen?
    »Cantos!« sagte der Außerirdische mit seiner menschlichen Stimme. Es war eine angenehme Stimme, die sofort Sympathien wachrief. Bei dem Mann im Holokissen allerdings nicht.
    »Desailly!« knurrte er. »Meinetwegen kannst du zur Hölle fahren, Grüner! Du bist gekommen, um uns …«
    Da war plötzlich eine Hand, die ihn von der Aufnahmekamera wegriß.
    Man hörte ihn nur noch im Hintergrund schimpfen.
    Ein anders Gesicht.
    »Summacum Moes!« sagte der Mann. »Ich bin der einzige Logenmeister des Stützpunktes. Willkommen, Cantos!«
    »Kein Mißtrauen?« erkundigte sich Cantos.
    Moes schüttelte den Kopf. Trotz seiner Erschöpfung brachte er zweierlei fertig: Ein liebenswürdiges Lächeln und einen Gedankenblock, damit Cantos nicht seine Gedanken lesen konnte.
    Cantos seufzte.
    »Oh, Summacum Moes, Sie vielleicht nicht, aber ich!«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich spreche noch immer vom Mißtrauen!«
    »Wie soll ich das verstehen? Wieso sind Sie mißtrauisch?«
    »Sie verbergen Ihre Gedanken nicht umsonst – und ich bin zu müde, um Ihren Block zu brechen. Außerdem wäre es unschicklich, nicht wahr?«
    »Sehr richtig! Aber wir haben hier ebenfalls Volltelepathen. Wenn Sie vielleicht …? Ich meine, auch Sie haben einen Gedankenblock, der Sie schützt!«
    Cantos lachte.
    Zum ersten Mal klappte sein Mienenspiel dabei. Wenigstens einigermaßen. Es war mehr ein Glücksfall. Cantos würde wirklich noch üben müssen.
    »Verschieben wir es auf später?«
    »Wie Sie wollen, Cantos! Wenn sich Ihre Besatzung einigermaßen erholt hat, dann …«
    »Sie hat!« mischte sich jemand hinter Cantos in das Gespräch ein: Roter Hedger. Sein Haar schien sich in echtes Feuer verwandelt zu haben. Es stand nach allen Richtungen ab und verlieh ihm den Anblick eines zürnenden Rachegottes.
    »Summacum Moes, du verdammter, hinterhältiger Hund! Du warst einmal mein Logenmeister und bist Terranaut wie ich. Womit habe ich und meine Freunde diesen Empfang verdient? Aber vielleicht hast du recht, Moes. Wenn du nämlich nicht aufpaßt, schlage ich dir den Schädel ein!«
    Moes war blaß geworden.
    »Ich bitte dich, Roter, immer noch voll überschäumendem Temperament? Denk an dein Herz!«
    »Was, mich auch noch auf den Arm nehmen wollen?« brüllte Hedger.
    »Ich habe Cantos dazu bewegt, hierherzufliegen, weil ich dachte, auf Freunde zu treffen. Aber ich habe Feiglinge und Verräter an der gemeinsamen Sache gefunden!«
    Er spuckte aus und drehte
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