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Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Titel: Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten
Autoren: Robert Quint
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und Süd herbeiströmten, an ihrer Spitze die Boten der Oomp und die Lotsen der Schwärme. Die Oomp hatten um Hilfe gerufen, und ihre Rufe waren beantwortet worden.
    Wie seit Ewigkeiten.
    Die Schwärme der Ashras waren wie die Finger einer Hand: eigenständig und doch mit einem gemeinsamen Ursprung und sich dessen sehr wohl bewußt.
    Und die Nachricht von dem Morden am Horst der Oomp Ashra verbreitete sich genauso schnell wie die von der Ankunft der Men-shen, die keine Flughäute besaßen und doch fliegen konnten, die von den Orten hinter der grünen Sonne kamen und die Ashras im Kampf gegen die Schatten vom Meer unterstützen wollten.
    Die Nachrichten wurden von Schwarm zu Schwarm weitergegeben, und nach und nach erschienen immer mehr Ashras vor den Bergen, Schwärme aus fernen Ländern, Schwärme, die ihre Wanderung unterbrochen hatten, ganze Wolken aus geflügelten Leibern.
    Und neue Botschaften wurden herangetragen.
    Das Schicksal der Neh’d im Osten … In Kugeln aus Stoff waren die Schatten vom Meer zu den Horsten hinaufgestiegen und hatten den ganzen Schwarm bis auf wenige Überlebende ausgelöscht.
    Die Schatten beherrschten nicht nur das Wasser, das Land, sondern auch die Luft.
    Fatalismus machte sich breit.
    Deschmarn-Drag, der neue Lotse der überlebenden Oomp Ashra, glitt mit den Lotsen der anderen Schwärme auf den Winden, redete und beschwor sie zur Einigkeit, bat, den Plan der Men-shen zu unterstützen.
    Widerstand begegnete ihm.
    Dies war das Problem der Ashras, erkannte Deschmarn-Drag in einem Augenblick der Nachdenklichkeit. Das Gesetz besagte: jeder auf seine Weise, jeder für sich. Hilfe leisten und den Kontakt wieder abbrechen.
    Aber was war, wenn man Tage und Tage zusammenbleiben und zusammenarbeiten mußte, um die Gefahr zu beseitigen?
    Jeder Schwarm war auf seinem eigenen Weg in die Zukunft, unterschied sich in seinen Riten, Gewohnheiten, seinem Moralkodex und seinen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von jedem ändern.
    Vielfalt schützt vor Erstarrung. Das Überlebensmodell der Spezies Ashra basierte auf diesem Entwicklungsraster.
    Die Nachricht über die Ausrottung der Neh’d schlug das Pendel zu Deschmarn-Drags Gunsten. Seine unermüdlichen Überzeugungsversuche hatten Erfolg.
    Die Lotsen der Ashras erklärten sich zur Zusammenarbeit mit den Men-shen bereit, um der Bedrohung durch die Schatten vom Meer zu begegnen.
    Scanner Cloud erläuterte vor den Lotsen den Plan. Deschmarn-Drag übersetzte seine Worte, obwohl immer mehr Ashras in kürzester Zeit das Idiom der Fremden lernten. Der Plan war einfach, er war unblutig, und er versprach, Erfolg zu haben.
    Der Plan des Psyters verband die hochentwickelte Technologie der Menschen mit den biologischen und kulturellen Eigenschaften der Ashras.
    Die Vorräte an Finnergedärm und Bergkakteen wurden zusammengelegt, und die Ashras fertigten Tausende kopfgroßer, dünner Ballons an, die sie mit dem betäubenden Rauch aus den Früchten der Bergkakteen füllten.
    Zahllose nichtmenschliche und menschliche Hände arbeiteten, und die Arbeit war bald abgeschlossen.
    Aus den reichhaltigen Magazinen der MIDAS stammten koffergroße, silberne Geräte, Holo-Projektoren mit einer Leistung von 100.000 Watt und weitreichenden Schallinduktoren, die in Meilen Umkreis die Luft selbst in die Membranen eines immateriellen Lautsprechers verwandeln konnten.
    Es war Morgenstern, der sich die Auswahl der Holo-Bilder vorbehielt, und Cloud ließ ihn gewähren. Er wußte, daß zum entscheidenden Zeitpunkt Morgensterns bisweilen seltsamer Geschmack genau richtig sein würde.
    Auf der MIDAS-Zwei wurde ein fast lückenloses Scheinwerfersystem installiert.
    Für jene, die an der Aktion teilnehmen sollten, überprüfte Lavski die schweren, gepanzerten Raumanzüge, die Schockgewehre und Flugscheiben.
    Und während all das geschah, huschten Ashras in der mondlosen Nacht Hobos hinunter zu den Klippen der Küste, kreisten unbemerkt über den noch unfertigen Siedlungen und Festungsanlagen der Invasoren, warfen die kleinen, unauffälligen Hochleistungsmikrofone ab.
    Der Computer der MIDAS vernahm nun jedes Wort, speicherte zahllose noch unverständliche Laute, begann zu analysieren, zu dechiffrieren. Leande arbeitete stundenlang mit dem Computer, selbstversunken in eine Arbeit, die ein Teil von ihr geworden war. Die Verwirrung ihres Zentristenstadiums war verflogen und hatte einer kühlen, logischen Sachlichkeit Platz gemacht. Seit dem Massaker an den Oomp Ashras war sie wie
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