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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde
Autoren: Erno Fischer
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brauchten sie keinen Logenmeister und Koordinator.
    Wenn es Cantos wollte, gelang die Kontaktaufnahme jederzeit.
     
    *
     
    Queen Sari Oon scheute nicht das Gespräch mit Queen Ann. Sie eröffnete dem weiblichen Kommandant des Raumschiffs SOLAR: »Der Außerirdische ist wieder aufgetaucht!« Dann erzählte sie, was sie wußte, und fügte auch gleich den Grund ihres persönlichen Anrufes hinzu:
    »Ich schätze Sie sehr, Queen Ann, und finde, daß die gegenwärtige Situation eine Chance gibt, Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten.«
    »Sie wollen, daß ich mich um den Fremden kümmere?«
    »Sehr genau erfaßt, meine Liebe. Ich habe die angreifenden Aufklärer bereits gestoppt. Dem Grünen darf nichts geschehen. Er ist für uns sehr wichtig.«
    »Was ist mit dem Kurierschiff, das wir zur Erde schickten?«
    »Es kehrte zurück, Sekunden bevor ich Sie anrief!«
    »Aha, man hat es mir noch nicht mitgeteilt, daß das Schiff geortet wurde. Man wollte unser Gespräch nicht stören.«
    »Jetzt wissen Sie es aus meinem Munde.«
    »Ich hätte einen Vorschlag, Queen Sari Oon!«
    »Nur zu!« forderte die Chefin der Miniaturflotte auf.
    »Man sollte den Kurier wieder losschicken. Eine neue Situation auf Syrta. Truppen sollten zusammengezogen werden, um allen Eventualitäten vorzubeugen.«
    Queen Sari Oon nickte wohlwollend. »Diese Worte hätten von mir stammen können. Wir wissen noch nicht, welche Order das Kurierschiff von der Erde mitbringt. Auf jeden Fall sind sie jetzt gegenstandslos geworden, obwohl ich annehme, daß einer der Befehle eben eine Truppenmassierung betrifft, denn wir dürfen nicht die Möglichkeit übersehen, daß der Fremde Verstärkung angefordert hat, nachdem er so von uns empfangen wurde.«
    »Ich danke Ihnen, Queen Sari Oon!«
    »Nicht so voreilig!« winkte die Queen ab. »Ich kenne Ihre Fähigkeiten und wehre mich gegen Ungerechtigkeit. Sie haben einen Formfehler mit Folgen begangen, und es ist meine Pflicht, Ihnen diese Chance zu geben. Halten Sie sich bereit!«
     
    *
     
    Im letzten Moment drehten die heranschießenden Kampfgleiter ab.
    Aldo Fahn blies die Wangen auf und ließ pfeifend die Luft entweichen.
    »Das war knapp!« Ein bewundernder Blick traf Cantos. »Dein Gespräch mit Schnayder hat also doch Erfolg gehabt.«
    Cantos winkte ab – eine menschliche Geste, die er sich angeeignet hatte.
    »Die werden es sicherlich nicht aufgeben. Geduld ist keine der hervorstechendsten Eigenschaften von euch Menschen – vor allem nicht, wenn ihr bei den Grauen Garden dient.«
    »Ich befürchte ebenfalls, daß uns das Schlimmste noch bevorsteht, Cantos. Wie soll es weitergehen?«
    Cantos legte einen Arm schwer auf die Schulter des Rebellenführers.
    »Paß auf, Aldo Fahn, du hast mich zu dieser Aktion überredet, und ich müßte dich ob deines Intrigenspiels verurteilen. Ich tue es nicht, weil ich freiwillig mitspielte und dabei die Folgen unterschätzte. Jetzt ist die Zeit für offene Worte gekommen. Wir haben die fünf Treiber befreit. Was war der Zweck dieser Aktion?«
    Aldo Fahn schlug die Augen nieder.
    »Ich sehe dich als unseren Verbündeten, Cantos. Die Grauen verteidigen ein unmenschliches System. Mit der Befreiung der fünf Treiber wollten wir weitere Verbündete gewinnen.«
    »Ich sprach von offenen Worten, Aldo Fahn!« mahnte Cantos. »Ist es nicht so, daß der Überfall erweisen sollte, wie wertvoll ich als Handlanger für eure Sache bin? Und sollte er mich nicht für die Garde endgültig zum Feind stempeln, damit ich euer natürlicher Verbündeter werde?«
    »Nun gut, Cantos, ich gebe es zu. Jetzt kann ich es.«
    »Ja, du kannst es, denn du hast mich in eine Situation gebracht, wo ich mich nicht mehr von euch abwenden kann. Ich bin gezwungen, auf eurer Seite zu bleiben. Ich konnte nicht wissen, daß ihr Menschen in so groben Freund-Feind-Rastern denkt.«
    »Gezwungen? Du kannst dich den Grauen Garden anvertrauen und uns ausliefern!«
    Cantos zog seine Hand zurück.
    »Ich würde nie so handeln. Mit den Treibern fühle ich eine Art Verwandtschaftsverhältnis. Ich willigte in den Plan ein, weil ich mir dachte, auch die anderen Gefangenen befreien zu können, doch erweist sich das als unmöglich. Wir haben hier einen Überraschungssieg errungen, der sich nicht wiederholen läßt.«
    »Du willst mir etwas sagen, Cantos, sprichst jedoch um den heißen Brei!«
    Der Blick aus dem roten Auge ruhte auf Aldo Fahn. Der Rebellenführer hielt dem Blick stand.
    »Wie intelligent ihr doch sein könnt! Warum
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