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Die Tagebücher (German Edition)

Die Tagebücher (German Edition)

Titel: Die Tagebücher (German Edition)
Autoren: Richard Burton
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Wales, aber Richard reiste nicht zu seiner Beerdigung. Sechs Monate später wurden Richard und Sybil nach einigen Jahren frustrierten Wartens Eltern: Tochter Kate kam am 10. September zur Welt; ein zweites Kind, Jessica, wurde am 26. November 1959 geboren.
    Obwohl wohnhaft in der Schweiz, arbeitete Burton weiterhin hauptsächlich in den USA und, in geringerem Maße, in Großbritannien. Es folgten weitere mittelmäßige Filme – Jeder zahlt für seine Schuld , Titanen (beide 1960) –, aber auch ein bemerkenswerter Erfolg: die Rolle des Jimmy Porter in der Kinoadaption von John Osbornes Blick zurück im Zorn . Osborne schrieb auch das Drehbuch für die BBC-Fernsehproduktion A Subject of Scandal and Concern von 1960, in der Burton die Hauptrolle spielte.
    Ebenfalls 1960 übernahm Burton den Part des König Artus im Musical Camelot , das nach einigen Wochen in Toronto und Boston am 3. Dezember am Broadway aufgeführt wurde. Es war ein Riesenerfolg und passte perfekt zum Zeitgeist der Präsidentschaft von John F. Kennedy (Burton wurde ins Weiße Haus eingeladen und freundete sich besonders mit Robert Kennedy an). Inklusive eines Auftritts in der Ed Sullivan Show gewann Burton damit eine öffentliche Präsenz in den USA zurück, wie er sie seit 1953 nicht mehr genossen hatte. 1961 erhielt er einen Preis vom New York Drama Critic’s Circle (einen »Tony«) für die beste Darstellung in einem Musical. Burtons Referenzen für »Starqualitäten« und Verve waren praktisch wiederhergestellt, und sein bravouröser Auftritt in Camelot trug ihm unmittelbar das Angebot von Twentieth Century-Fox ein, die ursprünglich Stephen Boyd zugedachte Rolle des Mark Anton in der Großproduktion Cleopatra zu übernehmen, die in Schwierigkeiten steckte.
    Im September 1961 flog Burton nach Rom, um zur Besetzung zu stoßen, zu der Elizabeth Taylor in der Titelrolle und Rex Harrison als Julius Cäsar gehörten. Sybil und die Kinder reisten ihm nach, und die Familie teilte sich eine Villa mit Roddy McDowall, der ebenfalls wegen seiner Rolle in Camelot für die Produktion verpflichtet worden war. Im Januar 1962 spielte Burton seine ersten Szenen an der Seite von Taylor, und zwischen beiden entwickelte sich rasch eine Liebesbeziehung.
    Taylor, sechseinhalb Jahre jünger als Burton, war zu dieser Zeit der größte weibliche Hollywoodstar, ein Rang, den ihr nur noch Marilyn Monroe streitig machte. Sie war im dritten Ehejahr mit ihrem vierten Ehemann, dem Sänger Eddie Fisher. Zuvor war sie mit Conrad »Nicky« Hilton verheiratet gewesen (1950/51), Michael Wilding (1952 – 1956) und Michael Todd (1957/58). Sie war Mutter dreier Kinder: Michael (*1953) und Christopher (*1955) mit Michael Wilding; und Liza (*1957) mit Mike Todd. Sie und Fisher waren dabei, ein deutsches Mädchen namens Maria zu adoptieren.
    Außereheliche Beziehungen waren Burton durchaus nicht fremd, einige wie die mit Claire Bloom und Susan Strasberg waren ziemlich ernst gewesen. Sybil hatte diesen Zustand offenbar akzeptiert, zuversichtlich, dass Richard die Sicherheit seiner Ehe nie verlassen oder den Verlust seiner Kinder riskieren würde. Dieses Mal jedoch entwickelten sich die Dinge anders. Die Ehe von Taylor und Fisher war brüchiger, und Taylor zögerte nicht lange, sie zu beenden. Burton war ohne Zweifel hin- und hergerissen. Von Schuldgefühlen geplagt, doch zugleich von Taylor eingenommen, führte er in der ersten Hälfte 1962 ein sehr offenkundiges Doppelleben. Er gab wiederholt öffentliche Erklärungen ab, in denen er jede ernste Absicht in seiner Beziehung zu Taylor abstritt, wurde jedoch immer wieder in ihrer Gesellschaft abgelichtet.
    Zeitgenössische und spätere Darstellungen der Liebe zwischen Burton und Taylor sind Legion. Biografen zeichnen häufig ein sympathischeres oder nachsichtigeres Bild von der Haltung der beiden während dieser Zeit, unterstellen aber auch immer wieder einmal ein unterschiedliches Maß an Berechnung der Protagonisten. In Burtons Tagebüchern findet sich praktischkein Kommentar, der Einblick in sein Verhältnis zu Taylor gewährt, doch nach den wenigen Hinweisen zu urteilen, fällt es schwer, in seiner Beziehung zu Taylor die Sucht nach Ruhm und Reichtum zu erkennen, wie einige meinten. Was genau in Burton zu jedem Zeitpunkt in dieser schließlich 15 Monate währenden Phase vorging, als er zwischen Ehefrau und Kindern und seiner Geliebten hin- und herschwankte, ist wohl un möglich zu beurteilen. Alles, sein Zögern, sein Schwanken und
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