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Die Tagebücher (German Edition)

Die Tagebücher (German Edition)

Titel: Die Tagebücher (German Edition)
Autoren: Richard Burton
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in Oxford erhalten hatte, und trat an Hugh»Binkie« Beaumont von der Casting-Agentur H. M. Tennent heran. So begann seine hauptberufliche Schauspielerkarriere mit einer vertraglichen Wochengage von zehn Pfund. Vom 24. Februar 1948 an spielte Burton im Lyric Theatre im Londoner Stadtteil Hammersmith and Fulham unter der Regie von Daphne Rye in einer Produktion von Anna Castle den Mr. Hicks. Weitere Rollen folgten: in Dark Summer und Shaws Kapitän Brassbounds Bekehrung . Dabei blieb Burtons Aktivität nicht auf das Theater beschränkt: Emlyn Williams besetzte ihn für die Rolle des Gareth in seinem Film The Last Days of Dolwyn , der 1949 in die Kinos kam.
    Bei den Dreharbeiten zu Dolwyn lernte Burton seine erste Frau Sybil Williams kennen. Sie war fünf Jahre jünger als Burton und stammte wie er aus dem Kohlerevier von Südwales; ihr Vater war Obersteiger in Tylorstown in Rhondda Fach gewesen. Sybil hatte die Londoner Academy of Music and Dramatic Art besucht und spielte in Dolwyn eine kleine Nebenrolle. Die beiden heirateten am 5. Februar 1949 im Standesamt Kensington und begannen ihr Eheleben in einem gemieteten Zimmer in Daphne Ryes Haus in Fulham. Später zogen sie in die Lyndhurst Road, Hampstead. Nicht lange nach ihrer Heirat gab Sybil die Schauspielerei auf.
    Von Anfang an strebte Richard Burton eine zweigleisige Karriere als Bühnen- und Filmschauspieler mit Auftritten im Radio an, eine Vielseitigkeit, die er beibehielt, als sich die ersten Erfolge einstellten. Er reüssierte eindrücklich in Christopher Frys Stücken Der Hirt mit dem Karren sowie Die Dame ist nicht fürs Feuer , das nicht nur in London, sondern auch in New York zur Aufführung kam. Er erhielt lukrative Gagen für Auftritte in britischen Filmproduktionen wie Now Barabbas (1949), Schicksal zwischen Ebbe und Flut (1950), The Woman with No Name (1950) und Green Grow the Rushes (1951). Aber was Burton wirklich auf den Weg zum großen Schauspieler brachte, waren die Shakespeare-Rollen, die er ab 1951 übernahm, zuerst in Stratford-upon-Avon, später am Old Vic in London. Burton tat sich im Historienzyklus unter der Regie von Anthony Quayle in Stratford 1951 besonders als Prinz Heinrich und Heinrich V. hervor, was die Produktionsfirma Twentieth Century-Fox auf ihn aufmerksam machte, die ihn vom ungarisch-britischen Regisseur und Filmproduzenten Alexander Korda ablöste.
    1952 ging Burton nach Hollywood und spielte an der Seite von Olivia de Havilland in Meine Cousine Rachel (dt. 1953), was ihm seine erste Nominierung für einen Academy Award eintrug. Darauf folgte Die Wüstenratten (1953) und dann eine weitere Nominierung für einen Academy Award (diesmal als bester Schauspieler statt als bester Nebendarsteller) für Das Gewand (1953). Zu dieser Zeit traf Burton zum ersten Mal Elizabeth Taylor, damals verheiratet mit dem Schauspielkollegen Michael Wilding.
    Die folgenden drei Jahre wechselte er zwischen Filmrollen und Bühnenengagements hin und her. Er feierte am Old Vic 1953 und 1954 rauschende Erfolge in den Inszenierungen von Hamlet und Coriolanus , 1955 in Heinrich V. und 1956 in Othello . Seine Filmbilanz war durchwachsener: Die Streifen, die er zwischen 1954 und 1956 bei Twentieth Century-Fox drehte – König der Schauspieler , Alexander der Große , Der große Regen , Treibgut der Leidenschaft –, waren nicht so erfolgreich wie erwartet und konnten ihn nicht als einen der »führenden Männer« Hollywoods etablieren. Vielleicht war seine größte fassliche Leistung in dieser Zeit (fasslich in dem Sinn, dass wir anders als von den Bühnenauftritten noch eine Aufnahme davon besitzen) sein Auftritt in Dylan Thomas’ Hörspiel Under Milk Wood (dt. Unter dem Milchwald ), das die BBC im Januar 1954 produzierte.
    Das Jahr 1957 brachte eine große Veränderung in Burtons Leben. An fang des Jahres zogen er und Sybil in das kleine Schweizer Dorf Céligny in der Nähe von Genf, wo sie eine Villa kauften, die sie Le Pays de Galles nannten (»Wales« auf Französisch). Obwohl er häufig woanders lebte, sollte sie bis zu seinem Tod Burtons Zuhause bleiben. Der Schritt erfolgte aus steuerlichen Gründen und sorgte dafür, dass er von nun an in jedem Jahr nur 90 Tage in Großbritannien verbringen konnte. Das beendete praktisch seine Bühnenkarriere in England und verpflichtete ihn stärker auf Filmprojekte, besonders solche, die sich außerhalb von Großbritannien drehen ließen. Im März 1957 starb sein leiblicher Vater (im Alter von 81) daheim in
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