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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber
Autoren: Halo Summer
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Gestalten, aus denen er bestanden hatte, trennten sich voneinander, leuchteten noch einmal kurz auf, jede für sich, und gingen fort, wohin auch immer. Das schwindende blaue Licht machte dem Tageslicht Platz. Mit dem Licht kam die Wirklichkeit zurück und mit der Wirklichkeit eine ungemütliche Kälte. Von Burg Wanderflügel waren nur noch Bruchstücke übrig, ein Trümmerfeld auf geborstenen Felsen im Wind. Hier und da ragten Säulen und halbe Fensterbögen empor. Seltsamerweise waren sie von Efeu und Rosen umrankt, als hätten die Feen, bevor sie verschwanden, noch einen Zauber hinterlassen.
    „ Wie romantisch!“, rief Maria. Sie und Thuna standen neben Scarlett auf einer halben Treppe, die irgendwie schräg aus den Trümmern herausragte. „Genauso habe ich mir immer das Schloss von der Prinzessin vorgestellt, die hundert Jahre schlief, bevor sie vom Prinzen wach geküsst wurde. Wie hieß sie noch mal?“
    „ Mit Märchen kenne ich mich nicht aus“, sagte Scarlett.
    „ Froschröschen war es!“, rief Maria. „Jetzt fällt es mir wieder ein. Sie war von einer bösen Fee in einen Frosch verwandelt worden und der Prinz hat sie zurückgeküsst.“
    Thuna lächelte. Sie war glücklich und traurig zugleich. Die Feen waren fort. Wo waren sie hingegangen? Würde sie die Feen jemals wiedersehen? Eins wusste sie bestimmt: Etwas von einer Fee lebte auch in ihr. Und sie würde die Feen suchen, in dieser oder in anderen Welten, so lange, bis sie mit ihnen sprechen und von ihnen lernen konnte.
    Zu Marias Füßen hockte ein Strohpüppchen, das sang ein Lied. Die Melodie hatte es im Feensturm gelernt und es war sehr stolz darauf. Sogar Thuna musste zugeben, dass das Püppchen recht hübsch singen konnte.
    „ Sag mal, Scarlett“, sagte Maria. „Was machst du eigentlich hier? Bist du auch entführt worden?“
    „ Ja“, erwiderte Scarlett. „So ungefähr. Ist euch gar nicht kalt? Ich schlottere vor Kälte und wenn ich mich nicht täusche, fängt es gerade an zu schneien!“
    Thuna und Maria schauten in den Himmel. Tatsächlich: große, weiße Flocken lösten sich aus dem milchigen Weiß. Aber da war noch etwas. Schwarze Punkte flackerten im Schneegewirbel auf und wurden immer größer.
    „ Was ist das?“, fragte Thuna. „Was um alles in der Welt … bitte sagt mir, dass das keine schwarzen Würmer sind!“
    „ Wir sollten uns verstecken“, rief Scarlett. „Kommt! Ich fürchte, das sind die Diener der Cruda. Sie sind vorhin geflohen und jetzt kommen sie zurück, um zu sehen, was von der Burg übrig ist.“
    Die Mädchen kletterten die Treppe hinab, auf der sie standen, und krochen unter ein halbes Dach, wo sie sich zwischen Efeuranken verstecken konnten. Dicht aneinandergedrängt hofften sie, der Aufmerksamkeit von möglichen Feinden zu entgehen. Leider hatte Scarlett richtig vermutet: Die Diener der Cruda kehrten zur Burg zurück. Sie ritten auf geflügelten Pumas, pelzigen Reitfaltern und keifenden Flugschrecken. Zudem waren sie zahlreich und schwer bewaffnet.
    „ Was jetzt?“, flüsterte Thuna, als Adlermänner, Panzerriesen und Zwerge von ihren Reittieren rutschten. „Die sehen nicht nett aus. Sie werden uns finden!“
    „ Pssst!“, sagte Scarlett.
    Maria aber zeigte zum Himmel.
    „ Schaut doch, ist das nicht schön?“
    Auch ein Widdermann, der ganz in der Nähe von seinem Reittier gestiegen war, sah erschrocken zum Himmel empor. Scarlett folgte seinem Blick: Ja, da war etwas. Etwas Weißes!
    Es sah aus wie fliegendes Sonnenlicht, so hell war es. Als es näher kam, erkannte Scarlett einen Schneeweißen Lindwurm. Sie hatte gar nicht gewusst, dass es solche Tiere überhaupt noch gab. Da flog er, kringelte sich durch die Luft, kraftvoll, friedlich und himmelschön. Man sagte Schneeweißen Lindwürmern nach, dass sie göttlichen Ursprungs seien und auch ähnliche Kräfte besäßen. Scarlett hoffte, dass an diesem Gerücht etwas dran war. Konnte es sein, dass dieser Lindwurm zu ihrer Rettung herbeieilte?
    Scarlett zögerte nicht. Sie kroch aus ihrem Efeu-Versteck, kletterte auf das halbe Dach und stellte sich aufrecht in den Wind.
    „ Hierher!“, rief sie und winkte dem Lindwurm mit beiden Armen. „Wir sind hier! Nimm uns mit!“
    Dem eiskalten Wind konnte Scarlett standhalten, doch was sie nun erblickte, haute sie wirklich um: mehr innerlich, um genau zu sein, doch dafür umso heftiger. Denn von dem Weißen Lindwurm, der über Scarletts Kopf kreiste, sprang kein anderer als Gerald zu ihr herab. Er hielt
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