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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber
Autoren: Halo Summer
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Maria am nächsten Tag unversehrt nach Sumpfloch zurückkehrten und behaupteten, sie hätten sich bloß im Wald verirrt, gab es für die Beamten der Regierung keinen Grund mehr, in Sumpfloch Nachforschungen anzustellen. Die Soldaten wurden abgezogen und es kehrte fast wieder Frieden ein. Gerald, Scarlett und Geicko schlichen sich durch den Geheimgang zurück in die Festung.
    Lisandra sorgte für eine kleine Sensation, indem sie mitten in der Nacht auf dem Dach der Festung landete und von dort in das Zimmer der Freundinnen kletterte, als wäre nichts gewesen. Als sich Lisandra schlafen legen wollte, sah sie nicht, dass Rackiné und der Unhold von ihrem Bett Besitz ergriffen hatten. Die beiden schrien laut auf, als sich Lisandra auf sie legte, und weckten Thuna, Maria und Scarlett auf. Jede Freundin zeigte ihre Freude auf ihre eigene Art: Maria brach in Tränen aus, Thuna strahlte still und leise und Scarlett schimpfte, weil Lisandra ihnen so viel Kummer gemacht hatte. Sie waren aber alle drei überglücklich und umarmten die verloren geglaubte Freundin stürmisch. Dann ließen sie sich von Lisandra erzählen, welche besondere Fähigkeit sie hatte.
    „ Du bist also die Dritte!“, rief Maria. „Dann stammen wir drei aus derselben Welt!“
    Scarlett verzog im Dunkeln ein bisschen das Gesicht. Sie wäre auch lieber ein Erdenkind gewesen als eine böse Cruda. Aber wie sagte Viego Vandalez immer und immer wieder: Man kann nur etwas bewirken, wenn man die Wirklichkeit so nimmt, wie sie ist. Statt sich zu belügen oder zu bemitleiden oder ständig zu wünschen, dass es anders wäre, muss man den Mut haben, die Wahrheit zu sehen und in ihr zu leben. Und so, wie die Wahrheit gerade für Scarlett aussah, war sie eigentlich ganz schön. Schöner als früher jedenfalls. Viel schöner.
     
    Am nächsten Morgen fiel Geicko fast von seiner Bank im Hungersaal. Er schüttelte immer wieder den Kopf und dann grinste er Lisandra an. Sie wusste, was das hieß. Es hieß:
    ‚ Wir treffen uns später. Drüben. Und dann will ich genau wissen, was mit dir passiert ist!’
    Zwischen Viego Vandalez und Estephaga Glazard kam es einen Tag vor den Ferien zu einem heftigen Streit. Was sie sich außer Büchern, Reagenzgläsern und Knoblauchzehen an den Kopf warfen, war niemandem bekannt. Jedenfalls endete der Streit damit, dass Scarlett wieder zu Vandalez in den Nachhilfeunterricht gehen durfte und die Regierung kein Verfahren einleitete, in dem das willkürliche Verschwinden und Wiederauftauchen des Halbvampirs untersucht wurde. Estephaga Glazard gelang es in der Folge, einige seltene Essenzen und Pulver für ihr medizinisches Labor zu erwerben. Dass es sich dabei um Zauberei-Zutaten handelte, die im Handbuch der Regierung unter der Überschrift „Verboten“ aufgelistet waren, trübte Estephagas gute Laune nicht im Geringsten.
     
    Als Waisenkind ohne Zieheltern musste Thuna die Winterferien in Sumpfloch verbringen. Sie versicherte ihren Freundinnen, dass es ihr ganz bestimmt nichts ausmachte. Sie konnte ja in der Bibliothek ganz viel lesen, ihre Lieblingsbeschäftigung, und dann würden die vier Wochen im Flug vergehen. Doch Maria wollte davon nichts hören. Längst hatte sie ihren Eltern einen Brief geschrieben, in dem sie darum bat, eine Freundin über die Ferien mit nach Hause bringen zu dürfen. Die Montelago Fenestras waren natürlich begeistert von dieser Idee! Sie hatten für die Freundin schon ein zweites Pony gekauft, damit die Mädchen zusammen ausreiten konnten. Thuna, die ihr Lebtag auf keinem Ponyrücken gesessen hatte, sah den Ausritten eher skeptisch entgegen. Doch auf die gemeinsamen Ferien mit Maria freute sie sich sehr. Es war fast zu schön, um wahr zu sein.
    Maria hatte auch Lisandra gefragt, ob sie nicht mitkommen wolle. Denn Lisandras Laune war seit ihrer Rückkehr sehr wechselhaft. Sie hatte keine Lust, in den Haushalt des Geldmorguls zurückzukehren. Doch Marias Einladung schlug sie aus.
    „ Das ist sehr nett von dir“, sagte Lisandra. „Aber ich habe doch eine Ziehmutter und sie freut sich so sehr auf meinen Besuch. Wie könnte ich ihr das Herz brechen und einfach woandershin fahren? Wisst ihr, wenn ich es nicht mehr aushalte, dann klettere ich heimlich auf den Dachboden und fliege eine Runde ums Haus.“
    Ja, fliegen konnte Lisandra. Nicht nur als Falke, sondern auch als Rabe, als Spatz, als Taube oder Eule. Sie hatte es mittlerweile ausprobiert. Nach wie vor gab es für sie nichts Schöneres als frei von allen
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