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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Ihr werdet jetzt zwischen mir und meinem Freund zu unserem Schiff gehen. Aber ich warne Euch: Eine falsche Bewegung, und Ihr seid hinüber!«
    »Wo werdet Ihr mich laufen lassen?«
    »Wer spricht denn hier vom Laufen lassen? Ihr werdet eine kleine Reise auf meiner Privatjacht machen. Fertig?«
    Die Matrosen packten die Kiste mit Shtain und hoben sie hoch. Barnevelt und Zakkomir nahmen Sheafase in die Mitte. Ihre Spielzeugschwerter hielten sie hinter dem Unterarm verborgen, jedoch so, dass die Spitzen dem Osirer in die Haut piekten. Hinter ihnen ging Zei mit den Matrosen.
    Die Gruppe marschierte nach achtern zu dem Steg, der zur nächsten, Galeere führte. Sie überquerten den Steg und gingen dann quer über das Deck der Nachbargaleere zur nächsten Laufplanke, die hinunterführte auf die schwimmende Anlegestelle, an der die Shambor vertäut war.
    Besagte Laufplanke wollten sie gerade betreten, als über der Bordwand der kleineren Galeere Köpfe auftauchten, gefolgt von den Körpern der Männer, die von der Anlegestelle heraufgestiegen kamen. Zuerst glaubte Barnevelt, es müsse sich um Leute von seinem eigenen Schiff handeln. Das Licht war jedoch noch immer hell genug, um rasch zu erkennen, dass dies ein Irrtum war. Ein Blick über die Bordwand des Schiffes offenbarte ihm die Mastspitze eines anderen kleinen Schiffs, das direkt neben der Shambor angelegt hatte.
    »Vorsicht!« flüsterte Barnevelt und drückte die Spitze seines Schwerts noch ein wenig fester in Sheafases Haut. Er zog den Osirer beiseite, um die entgegenkommende Gruppe vorbeizulassen.
    Der erste von ihnen, der in einer Entfernung von etwa zwei Metern an ihnen vorüberging, blieb stehen, als er Sheafase erkannte, und machte eine Handbewegung, als wollte er seinen Chef grüßen – und hielt dann mit einem Ruck und dem Ausruf »Ihr!« inne, wobei er Barnevelt direkt ins Gesicht starrte.
    Es war, wie Barnevelt jetzt mit Schrecken erkannte, kein anderer als sein alter Bekannter Vizqash bad-Murani, auf dessen Hinterkopf er seinerzeit in der Schenke in Jazmurian den Krug zerschmettert hatte.
    Mit einer Geistesgegenwart, die Barnevelt unter ruhigeren Umständen bewundert hätte, riss Vizqash sein Schwert heraus und stürzte auf ihn los. Barnevelt parierte den Hieb instinktiv, lockerte dabei jedoch seinen Griff, mit dem er Sheafases Arm festhielt. Dieser ergriff die günstige Gelegenheit beim Schopf und riss sich sofort los. Zakkomir stieß mit dem Schwert nach dem Reptil und fügte ihm eine Fleischwunde an der Seite zu.
    Die anderen Männer von der Gruppe kamen Vizqash und Sheafase zur Hilfe. Der erste schlug mit seinem Schwert auf einen der Matrosen der Shambor ein. Die Klinge drang in den Hals des Mannes ein, und der Matrose sackte zu Boden. Die anderen drei ließen die Kiste fallen, die krachend auf die Deckplanken schlug und auf die Seite kippte. Der Deckel sprang auf, und Shtain rollte aufs Deck.
    Barnevelt parierte einen Hieb von Vizqash. Im Gegenstoß gelang es ihm, seine Klinge in den Oberschenkel seines Gegners zu bohren.
    »Lauft!« brüllte Zakkomir.
    Als der verwundete Vizqash zu Boden ging, sah Barnevelt sich schnell um. Zakkomir hatte Zei beim Arm gepackt und zerrte sie mit sich. Sheafase war schon außer Reichweite und pfiff den Sunqaruma Befehle zu. Die drei überlebenden Matrosen rannten davon; einer verschwand mit einem Hechtsprung über der Reling. Klingen blitzten in der Dunkelheit.
    Barnevelt lief hinter Zakkomir und Zei her, die soeben auf den Steg sprangen, der zu der großen Galeere führte, auf der sie mit den Piratenbossen verhandelt hatten. Die drei setzten über den Steg, dann quer über das Deck und über den Steg, der zu der dritten großen Galeere führte. Hinter ihnen polterten Schritte.
    »Wartet einen Augenblick!« schrie Barnevelt, als sie das Deck der dritten Galeere erreichten. »Helft mir …«
    Er kappte die Seile, mit denen die Laufplanke am Deck des dritten Schiffes festgebunden war. Dann zwängten er und Zakkomir die Finger unter das Plankenende. Ein paar der Verfolger hatten das andere Ende der Planke bereits erreicht und liefen schon hinauf, wodurch sie die Planke noch schwerer machten. Mit gewaltiger Anstrengung hoben Barnevelt und Zakkomir ihr Ende an und schoben es zur Seite. Mit einem Platsch fiel der Steg ins Wasser, und mit ihm die Verfolger, die sich zappelnd und rudernd in den Schlingpflanzen wieder fanden.
    Ein Pfeil zischte vorbei. Barnevelt und seine Gefährten rannten so schnell wie möglich auf die
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