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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)
Autoren: Sylke Scheufler
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    Der Busfahrer hielt genau vor dem großen, schmiedeeisernen Tor zu Sanders' Playworld . Neben dem Tor standen drei Polizeiwagen. Außerhalb und innerhalb des Wachhäuschens hatten sich Männer in Uniformen postiert. Phil wurde nach seinem Namen gefragt. Er zeigte verwundert seinen Firmenausweis. Ohne solch einen Ausweis konnte sich niemand in der Firma bewegen, ohne Alarm auszulösen. Nach einem kurzen Wortwechsel mit den firmeneigenen Sicherheitsleuten, dessen Inhalt Phil trotz angestrengten Lauschens nicht mitbekam, durfte er passieren. Bildete er sich das nur ein oder sahen ihn die Männer mitleidig an?
    Auf dem Weg zur Abteilung F orschung und Entwicklung kamen Phil zwei aufgeregt miteinander diskutierende Angestellte entgegen. Einer von ihnen deutete mit dem Kopf in Richtung Fenster. Phil verstand nicht, was sie sagten, und als sie ihn bemerkten, verstummten sie schlagartig. „Hallo, Phil", grüßten sie kurz im Vorbeigehen. Phil warf einen flüchtigen Blick nach draußen. Auf dem eigentlich immer streng bewachten Firmengelände wimmelte es von Polizisten und Einsatzfahrzeugen. Auch der für die Forschungsabteilung zuständige Wachmann hatte Verstärkung durch die Polizei erhalten.
    Während Phil seinen Ausweis vorlegte, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Dieses Gefühl verstärkte sich, als er die Tür zum Büro seiner Eltern verschlossen und mit einem Siegel versehen vorfand.
    Ein schmächtiger Polizist, den Phil bisher übersehen hatte, kam langsam auf ihn zu. „Guten Tag, mein Junge. Wen suchen wir denn?", fragte er mit zusammengekniffenen Augen.
    „Ich bin mit meinen Eltern verabredet. Sie arbeiten hier." Phil bemühte sich, das aufkommende Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken.
    Der Mann musterte ihn: „Dann musst du Phil Marten sein".
    Auf Phils Nicken hin machte er eine einladende Bewegung mit seinem rechten Arm. „Bitte folge mir in das Büro von Herrn Sanders."
    Sie passierten die Wachposten und nahmen die Treppe nach oben. Phil wusste, dass sich das Büro des Geschäftsführers unmittelbar über der Forschungsabteilung befand, auch wenn er die Chefetage noch nie betreten hatte.
    Nach scheinbar endlos vielen Stufen hatten sie das oberste Stockwerk erreicht und standen vor einer Stahlplatte, deren polierte Oberfläche eine eigenartige Kälte ausstrahlte.
    Mit dem Zeigefinger, der Phil unheimlich lang und dünn vorkam, tippte der Polizist auf einen Klingelknopf. „Ja, bitte?", ertönte eine Frauenstimme aus der Sprechanlage.
    „Ich bringe Phil Marten", verkündete der Polizist.
    Die Stahlplatte verschwand in der Wand und sie betraten einen kurzen Flur. Nachdem der Eingang in Sekundenschnelle wieder verschlossen war, öffnete sich eine Stahlplatte am anderen Ende. Phil hatte es sehr eilig, aus dem engen Flur heraus zu kommen, doch dann blieb er überrascht stehen.
    Sie mussten sich unter der gold schimmernden Kuppel befinden, die dem Gebäude das Aussehen einer Moschee verlieh. Von innen war das Kuppeldach durchsichtig wie Glas. Ohne das Metallgerüst, das dem Netz aus Längen- und Breitengraden auf der oberen Hälfte eines Globusses ähnelte, hätte man das Gefühl haben können, unter freiem Himmel zu stehen. Sonne durchflutete eine weiträumige, runde Halle, die eine Landschaft darstellte.
    Staunend betrachtete Phil einen rauschenden Wasserfall, der aus einem Felsen hervorquoll und sich in einen kristallklaren See ergoss, dessen Grund aus glattem, tiefblauem und türkisfarbenem Gestein bestand. Im Wasser spiegelten sich ein paar verlorene weiße Wolken. Auf dem hellen, feinen Sand um den See herum waren zwischen hohen Palmengewächsen einige Liegestühle und kleine Tische aufgestellt. Auf der rechten Seite der Halle führte eine gläserne Schiebetür zu einer Dachterrasse, die mit exotischen Gewächsen bepflanzt war. Noch während Phil Bananenstauden und goldgelbe Ananasfrüchte bewunderte, schob ihn der Polizist auf eine geöffnete Tür auf der gegenüberliegenden Seite zu. Eine auffallend hübsche, junge Frau erwartete sie.
    „Guten Tag! Bitte folgen Sie mir!", säuselte sie und trippelte auf halsbrecherisch hohen Pumps durch das Vorzimmer. Vor einer weiteren Tür blieb sie stehen und klopfte. Nach einem deutlich vernehmbaren „Herein!" betraten Phil und sein Begleiter das Büro des Geschäftsführers, während die junge Frau geräuschlos die Tür hinter ihnen schloss.
    Herr Sanders kam hinter seinem Schreibtisch hervor. Er war um einiges größer und breiter als Phil
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