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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)
Autoren: Sylke Scheufler
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gleich am ersten Tag vermasseln." Er zog etwas aus der Brusttasche seiner Jeansjacke und hielt es Phil unter die Nase. „Hier sind meine Dienstmarke und mein Ausweis."
    Der Ausweis war auf den Namen Arne Skibinski ausgestellt, der Mann auf dem Passbild hatte die gleichen wilden Locken. Staunend betrachtete Phil eine ovale Messingscheibe, auf die das Wort KRIMINALPOLIZEI und ein Polizeistern geprägt waren. „Der andere Skibinski hatte einen Zettel dabei, wo etwas von Personenschutz und SOKO Marten draufstand."
    „So? Das ist eigentlich nicht üblich. Hat er dir auch seinen Dienstausweis oder – wenn er von der Kripo war – seine Dienstmarke gezeigt?"
    Phil dachte an das Gespräch mit dem Polizisten vor dem Haus. Er musste zugeben, dass er nichts dergleichen zu sehen bekommen hatte.
    „Jeder anständige Polizist weist sich unaufgefordert aus. Der Zettel, den er bei sich hatte, ist wertlos. Den kann jeder geschrieben haben. Wahrscheinlich ist er ein Betrüger. Ich hoffe, er hat keinen Schaden angerichtet", belehrte ihn der Mann.
    Sofort war Phil wie elektrisiert. „Der hat das Programm gelöscht, an dem meine Eltern zuletzt gearbeitet haben. Er sagte, es ist besser, wenn nur Herr Sanders eine Kopie besitzt."
    Der Mann pfiff durch die Zähne. „Wie ich sehe, gibt es gleich richtig Arbeit für mich." Er sah Phil erwartungsvoll an.
    In Phils Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander, er fühlte sich vollkommen überrumpelt. Was wurde hier gespielt? Hatte der Mann in Uniform etwas mit dem Verschwinden seiner Eltern zu tun? Konnte er dem „neuen" Skibinski vertrauen oder war es klüger, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen und sich mit Lu im Haus zu verschanzen?
    „Falls du an meiner Identität zweifelst, werde ich meinen Chef und noch ein paar Kollegen hierher beordern. Sie können bestätigen, dass alles seine Richtigkeit hat. So lange werde ich draußen warten", schlug der Mann vor, als könnte er Phils Gedanken erraten.
    Noch mehr Polizisten – das war das Letzte, was Phil sich momentan wünschte. Außerdem wirkte der Mann sympathisch. Trotzdem beschloss er, dieses Mal wachsamer zu sein.
    „Kommen Sie rein." Er machte einen Schritt zur Seite.
    Erleichtert trat der Mann ein. Ehe sich die Kamera meldete, rief Phil laut „Das ist Herr Skibinski" in die Diele. Ein kurzes Surren war zu hören.
    Dann sprang plötzlich ein Garderobenständer herbei und stellte sich Herrn Skibinski in den Weg, zwei metallische Arme drohend erhoben, in der einen Hand ein Stoppschild. Die Sprungfedern seiner Metallfüße wippten.
    „Eisenherz, was ist los?" Vor Schreck rumpelte Phil gegen einen Hocker.
    „Eindeutige Identifizierung ausgeschlossen. Bild stimmt nicht überein", bellte der Garderobenständer.
    Beim ersten Geräusch hatte Herr Skibinski seine rechte Hand unter die Jeansjacke gleiten lassen. Gespannt musterte er den Garderobenständer. Unter einem Strohhut war eine Kamera versteckt, die auf ihn gerichtet war. Der Ständer sah nicht aus, als ob er ohne Weiteres weichen würde. Phil dachte nach. „Speichere dieses Bild unter Arne Skibinski und den Mann in Uniform unter F alscher Skibinski ", entschied er.
    Nach einem leisen Summton hüpfte der Garderobenständer auf seinen Platz zurück und drehte das Schild in seiner Metallhand um. Herzlich willkommen w ar jetzt darauf zu lesen. „Darf ich Ihnen die Jacke abnehmen?", ertönte die heisere Stimme.
    „Nein, vielen Dank", antwortete Herr Skibinski.
    „Das wollte ich auch gerade fragen", meldete sich Lu, der angelockt durch den Lärm mit einem Nudelholz bewaffnet in der Küchentür stand.
    Die Hand noch immer unter der Jeansjacke, war Herr Skibinski herumgeschnellt.
    „Alles in Ordnung", rief Phil. „Er ist Polizist."
    Als Lu zu einer Frage ansetzen wollte, winkte er ab. „Nicht wundern, ich erkläre dir gleich alles."
    Lu nickte und verschwand wieder in der Küche, wo ihm die Herdplatte mit heller Frauenstimme verkündete, dass sie durch rechtzeitiges Abschalten das Überkochen der Milch verhindert hatte.
    „Tut mir leid, aber bei uns ist manches anders als bei anderen. Daran werden Sie sich gewöhnen müssen", entschuldigte sich Phil.
    Herr Skibinski schmunzelte: „Solange der Garderobenständer nicht gleich das Feuer eröffnet, geht es ja."
    Belustigt schaute Phil auf dessen Hand, die nach wie vor unter der Jacke steckte. „Schießen kann er zwar nicht, aber Karate. Außerdem ist er kugelsicher."
    Daraufhin schob Herr Skibinski beide Hände in die Taschen
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