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Die Stunde Der Jaeger

Die Stunde Der Jaeger

Titel: Die Stunde Der Jaeger
Autoren: Carrie Vaughn
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wenn er rauskommt?«
    Â»Ich weiß es nicht. Er hat schon Schlimmeres durchlebt. Aber wer weiß? Bin ich derselbe? Bist du dieselbe? Manchmal frage ich mich, wie du wohl vor der Sache mit der Lykanthropie gewesen bist, ob wir etwas miteinander hätten anfangen können. Wahrscheinlich … wird er teilweise derselbe sein und teilweise anders. Wir werden einfach abwarten müssen, was bleibt und was nicht.«
    Wie wenn man nach der Operation den Verband abnahm und hoffte, dass alles gut gegangen war; betete, dass es nicht schlimmer war. Ich kam mir so hilflos vor.
    Â»Wie ist es dir ergangen?« Was ich wirklich meinte, war: Wie war es seinem Wolf ergangen?
    Â»Ich habe mich zusammengerissen. Aber ich hasse den Geruch dort.«
    Das konnte ich gut nachvollziehen. Ich stellte mir lieber nicht vor, wie es dort riechen musste. »Tja, und was hältst du davon?« Ich deutete auf das Manuskript auf seinem Schoß.

    Beiläufig blätterte er mit gelehrtenhafter Miene um das Gummiband herum durch die erste Hälfte der Seiten. Er gab unverbindliche Geräusche von sich, die Ausdruck einer positiven oder negativen Meinung sein konnten. Meine Nervosität stieg. Ich war mir nicht sicher, ob ich noch einmal von vorne anfangen konnte, falls das Ganze Mist sein sollte.
    Â»Ich muss zugeben, dass mir das Kapitel mit dem Titel ›Zehn Arten, mit Machovollidioten fertig zu werden‹ ganz besonders gefallen hat.« Es war ihm nicht anzusehen, ob er scherzte oder nicht. Oder ob der Scherz auf meine Kosten ging.
    Ich kam mir wie eine Achtjährige vor, die bettelte. »Aber insgesamt? Hat es dir gefallen? Ist es brauchbar? Soll ich lieber gleich aufgeben und Buchhalterin werden?«
    Kopfschüttelnd lachte er in sich hinein. Dann wurde er ernst. »Es ist gut. Es ist nicht, was ich erwartet hatte … aber es ist gut. Meiner Meinung nach wird es ein Riesenerfolg. «
    Es war auch nicht, was ich erwartet hatte. Der Verlag war wegen meiner Memoiren an mich herangetreten, wegen eines Rückblicks auf vergangene Ereignisse. Letztendlich ging es in dem Buch mehr um die Gegenwart, und ein bisschen um die Zukunft.
    Â»Danke – ich meine, danke, dass du es gelesen hast. Es ist wirklich wichtig gewesen, dass du es liest, weil du und Cormac darin auftaucht, jedenfalls ein bisschen.«
    Â»Ja, und das hatte ich eben nicht erwartet. Aber es ist hintergründig. Du nennst uns nicht beim Namen, aber es ist alles da. Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, dem
ganzen Schlamassel eine Botschaft, so was wie eine optimistische Sichtweise abzuringen.«
    Â»Wusstest du denn nicht, dass ich eine Idealistin bin?«
    Â»Gott steh uns bei!«
    Die Produzentin des Senders, eine junge Frau – ein typisches Nachtschattengewächs, wie es nur bei kleinen Privatsendern gedieh –, lehnte sich durch den Türrahmen und sagte: »Kitty, du hast eine Minute. Wir haben Dr. Shumacher am Apparat.«
    Â»Danke«, erwiderte ich, und sie verschwand wieder. Zu Ben sagte ich: »Willst du bleiben und zuschauen?«
    Â»Sicher, wenn es dir nichts ausmacht.«
    Das tat es nicht. Ich war froh, ihn hier zu haben. Als Nächstes griff ich nach dem Kopfhörer, stellte das Mikrofon ein, überprüfte den Monitor und griff nach meinem Stichwortzettel. Auf Matts Rat würde ich wohl eher nicht hören; stattdessen würde ich mir so viele Anrufer in die Sendung holen, wie ich wollte. Denn im Grunde hatten alle Recht: Ich liebte es. Ich hatte es vermisst.
    Das Rotlicht leuchtete auf, und die Musik setzte ein, Gitarren klimperten die Anfangsakkorde von CCRs »Bad Moon Rising.« Es klang engelsgleich. Und hier war ich nun, bloß ich und das Mikrofon. Wieder vereint. Also los …
    Â»Guten Abend, meine Lieben. Mein Name ist Kitty Norville, und ich bringe euch eine brandneue Folge der Midnight Hour , der Sendung, die keine Angst vor der Dunkelheit oder den Geschöpfen der Nacht hat …«

Danksagung
    Diesmal waren meine ersten Leser Paula Balafas und Jo Anne »Mom« Vaughn. Außerdem danke ich Paula, weil sie mich mehrmals auf ihren Streifenfahrten mitgenommen hat, und Mom für die Autotour.
    Mein Dank geht außerdem: an Larry »Dad« Vaughn, der auf den Hund aufgepasst hat, und an den Rest der Familie. An Andro Berkovic, der meinem Computer ins einundzwanzigste Jahrhundert verholfen hat. An die Barony of Caer Galen für die überwältigende Unterstützung. An
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