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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman
Autoren: Deborah Crombie
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Messers Schneide. Aber in der Zwischenzeit wird ihn jemand vertreten müssen, und es wurde vorgeschlagen, Gemma als stellvertretende DCI einzusetzen. Könnten Sie sich vorstellen, dass sie interessiert wäre?«
    Eine vorübergehende Beförderung? Als Leiterin einer Mordkommission?
    Das roch nach Bestechung, dachte Kincaid. Und doch – Gemma wäre dem Job allemal gewachsen, und sie hätte es verdient. Er konnte ihr die Chance nicht verwehren, aber er dürfte ihr auch niemals verraten, dass er das Angebot für einen Versuch hielt, ihn in der Sache Craig ruhigzustellen.
    »Sir«, sagte er, »das ist ganz allein Gemmas Entscheidung.«
    Doug Cullen stand im Wohnzimmers seines neuen Hauses in Putney und ließ den Blick deprimiert über die Kisten und Kartons schweifen, die er und Melody am Tag zuvor aus der alten Wohnung hergekarrt hatten. Er hatte immer gedacht, er besäße gar nicht so furchtbar viele Sachen, aber das Zeug schien sich auf mysteriöse Weise vermehrt zu haben, und jetzt wusste er nicht, was er damit anfangen sollte.
    Er hatte für morgen einen halben Tag Urlaub beantragt, um da zu sein, wenn der Möbelwagen den Rest seiner Habseligkeiten brachte. Damit würde er bei seinem neuen Chef nicht gerade Punkte sammeln, aber der Mietvertrag für seine alte Wohnung lief mit dem heutigen Tag aus, und so hatte er keine Wahl gehabt.
    Vielleicht würde es ja helfen, wenn erst einmal die größeren Möbelstücke an Ort und Stelle waren, obwohl es eigentlich wenig Sinn hatte, sich mehr als ein Eckchen zum Essen und Schlafen herzurichten, solange das Tapezieren und Streichen noch nicht erledigt war.
    Er hatte sich gerade auf eine der stabileren Kisten gesetzt, das Kinn in die Hand gestützt und sich gefragt, ob diese ganze Hausidee nicht ein fürchterlicher Fehler gewesen war, da klopfte es an der Tür. Schuldbewusst sprang er auf, als wäre er beim Trödeln erwischt worden, aber schon als er hinging, um zu öffnen, schalt er sich für seine Albernheit. Er erwartete niemanden, und außerdem war das hier sein Haus, und er konnte auf Kisten herumsitzen, so viel er wollte.
    Doch als er die Tür öffnete, erlebte er eine angenehme Überraschung. Es war Melody, und sie hatte eine Tragetasche in der Hand.
    »Du musst mal deine Klingel reparieren lassen«, begrüßte sie ihn. »Die funktioniert nicht.«
    »Na, jetzt komm schon rein«, gab er ein wenig gereizt zurück. »Ich setz es auf die Liste.«
    Unbeirrt folgte Melody ihm ins Wohnzimmer und begutachtete seine nicht vorhandenen Fortschritte. »Fühlst dich ein bisschen überfordert, schätze ich mal? Ich dachte mir, du könntest ein bisschen Hilfe gebrauchen.«
    »Tut mir leid«, erwiderte Doug verlegen. »Du hast recht. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Das hier dürfte helfen.« Melody öffnete ihre Tasche und zog eine Flasche Champagner heraus. Doug sah, dass sie bereits eisgekühlt war. Und teuer. »Und ich dachte mir auch, dass du hier wahrscheinlich noch keine Gläser hast«, fügte sie hinzu, während sie zwei sorgfältig in ein Geschirrtuch eingeschlagene Champagnerflöten hervorholte.
    Noch , dachte Doug. Das konnte auch nur Melody bringen, dass sie so gedankenlos war und Champagner mitbrachte, den er sich nie leisten könnte, aber zugleich taktvoll genug, um so zu tun, als hätte sie sich nicht schon gedacht, dass er gar keine Champagnergläser besaß.
    »Ich dachte, wir könnten auf deinen doppelten Neubeginn anstoßen«, sagte sie ein wenig zögerlicher. »Neues Haus, neuer Chef.«
    »Super. Vielen Dank.« Doug war sich im Moment nicht so sicher, ob er das eine wie das andere für einen Grund zum Feiern hielt, aber dank seiner Exfreundin wusste er wenigstens, wie man eine Flasche Champagner richtig öffnet. Er trug die Flasche und die Gläser in die Küche, zog die Alufolie ab und wickelte das Geschirrtuch um den Korken, um ihn dann vorsichtig herauszuziehen.
    Es machte leise Plopp , als der Korken herausglitt und die Kohlensäure entwich. Gewandt füllte Doug die Gläser mit der blassgoldenen Flüssigkeit.
    »Du hast den Beruf verfehlt«, neckte ihn Melody, als er ihr das eine Glas reichte.
    »Oberkellner? Wär eine Überlegung wert«, meinte er und hob sein eigenes. »Wahrscheinlich besser bezahlt, bei angenehmeren Arbeitszeiten.«
    »Cheers.« Melody berührte den Rand seines Glases mit dem ihren. »Und wie ich höre, hast du dich gestern ganz schön heldenhaft geschlagen, also sollten wir auch darauf trinken.«
    »Ich?«
    »Na, bei der
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