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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
Autoren: William C. Dietz
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waren.
    So sah es jedenfalls aus, aber Norwood wusste es besser und dirigierte die Kamera tiefer. Jetzt konnte man erkennen, dass in den Ruinen Leben war, Aliens , hunderte von hudathanischen Kriegsgefangenen, die dort herumschlurften, primitive Unterstände reparierten, Wasser aus den Zisternen heranschleppten, die sie gebaut hatten, oder andere nicht auf den ersten Blick erkennbare Arbeiten verrichteten.
    Das Verblüffendste war die Tatsache, dass tausende von hudathanischen Soldaten die mörderischen Lebensbedingungen auf der Planetenoberfläche jetzt seit mehr als zwanzig Jahren überlebt hatten, ohne jede Unterstützung – mit Ausnahme der Lebensmittel, die man ihnen lieferte, und dies, soweit Norwood und ihr Stab das erkennen konnten, ohne ernsthaft Schaden zu leiden.
    Die Umweltstrahlung hätte einen Menschen binnen ein oder zwei Wochen umgebracht, ganz zu schweigen von den endlosen Stürmen, den Überschwemmungen und der vulkanischen Aktivität.
    Aber die Hudathaner hatten sich auf einer völlig anderen Art von Welt entwickelt als die Menschen, einem Planeten, der um einen Stern namens Ember kreiste, der neunundzwanzig Prozent größer als die Sonne der Erde war und in Beziehung zu einem Binärstern in derselben Umlaufbahn stand. Die Mittelpunkte des Doppelsterns waren nur 280 000 Kilometer voneinander entfernt, und das führte dazu, dass auf dem Heimatplaneten der Hudathaner gewaltige Klimaschwankungen herrschten, ein Klima, das diese Woche kochend heiß, in der nächsten eiskalt sein konnte. Und das hatte dazu geführt, dass diese Rasse geradezu verblüffend anpassungsfähig war.
    Der durchschnittliche hudathanische Mann wog etwa hundertfünfunddreißig Kilo und hatte eine temperaturempfindliche Haut. Wenn sie hohen Temperaturen ausgesetzt war, wurde sie weiß, bei gemäßigtem Klima grau und bei Kälte schwarz. Sie hatten humanoide Köpfe, eine rudimentäre über den ganzen Schädel verlaufende und vorne an der Stirn endende Rückenflosse, trichterförmige Ohren, Sauriermünder und Oberlippen, die beim Sprechen stationär blieben. Außerdem waren sie gegenüber bakteriellen Infektionen und Strahlung extrem resistent.
    Mit einem Wort, die Hudathaner waren zäh, ein Umstand, den Norwood aus erster Hand kannte. Sie war eine der wenigen Menschen, die einen Hudathaner im Nahkampf ohne Waffe getötet hatte.
    Aber so zäh sie auch waren, ein angenehmes Leben konnten die Hudathaner sich auf Worber’s World nicht machen. Und deshalb litten sie. Da die Aliens sich nirgends verstecken konnten, konnte sich Norwood aus der Ferne an ihrem Leid weiden, und das tat sie in letzter Zeit immer häufiger.
    Zwanzig Jahre ist für ein Vernunftwesen eine sehr lange Zeit, um sie als Kriegsgefangener zu verbringen, und mehr als ausreichend, um eine Vielzahl disziplinarischer Probleme entstehen zu lassen. Man hatte es den Hudathanern überlassen, wie sie mit irgendwelchen Missetätern verfahren wollten, und deshalb hatten sie ein ausgeklügeltes System von Strafen entwickelt. Diese Strafen waren fast ausnahmslos körperlicher Natur und wurden Tag für Tag am selben Ort und zur selben Zeit vollstreckt, sodass es Norwood leicht fiel, dabei zuzusehen.
    Einen diesen Orte bezeichnete Norwood für sich als »das Verlies«, weil es sich im Kellergeschoss einer ausgebombten Bibliothek befand. Für ihre Kamera war es kein Problem, durch den Treppenschacht in den großen Raum zu gelangen, wo die Hudathaner sie systematisch ignorierten.
    Obwohl die Aliens in den ersten paar Jahren ihrer Gefangenschaft hunderte vergleichbarer Kameras zerstört hatten, waren sie inzwischen der Vergeltungsmaßnahmen müde geworden, die das regelmäßig nach sich zog, und hatten aufgegeben. Die Kameras tanzten im Luftstrom, schwebten hinter drei Reihen offizieller Zeugen und lieferten Norwood ein unbehindertes Sichtfeld. Sie sah einen offenen Raum und dahinter Reihen altmodischer Bücher.
    Die Erregung des Offiziers wuchs, als ein Gerüst aus x-förmigen Balken in die Mitte des Raums geschleppt wurde. Der Delinquent war wenigstens hundertfünfzig Kilo schwer und bemüht, sich keinerlei Gemütsregung anmerken zu lassen. Norwood wusste, dass das leiseste Anzeichen von Angst seitens des Gefangenen von seinen Genossen als Zeichen von Schwäche gedeutet werden und eine körperliche Attacke auslösen würde, nach menschlichen Begriffen eine recht grausame Praxis, aber nach den Regeln der hudathanischen Gesellschaft völlig normal.
    Sie genoss den Augenblick, als man
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