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Die steinerne Pest

Die steinerne Pest

Titel: Die steinerne Pest
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sich gleichzeitig um, und Singh sagte: »Ich sehe
nach. «
Während er zum Steuerpult ging, fuhr Trautman fort:
»Es gibt noch eine Möglichkeit. Aber sie ist... nicht ganz
ungefährlich. «
»Und wie gefährlich ist nicht ganz ungefährlich?« fragte
Juan.
»Gefährlich genug, daß ich euch lieber von Bord hätte,
wenn ich es versuche«, antwortete Trautman. »Wir
werden auftauchen und euch auf der Insel absetzen. Es
reicht, wenn Singh und ich allein an Bord zurückbleiben. «
Was hat er vor... ? dachte Mike. Ein ungutes Gefühl
stieg in ihm auf. Aber es war Juan, der den Gedanken laut
aussprach:
»Sie haben vor, ein Selbstmordunternehmen zu starten,
nicht wahr? Sie wollen das Schiff rammen. Mit der
NAUTILUS. «
»Aber das ist -« begann Mike.
»Die einzige Möglichkeit«, fiel ihm Trautman ins Wort.
»Das würde Ihren Tod bedeuten!« protestierte Ben. »Und
den Singhs. Und den Untergang der NAUTILUS!« »Das
ist nicht gesagt«, erwiderte Trautman. »Die NAUTILUS
ist ein gewaltiges Schiff. Selbst im Vergleich zu der
Flugscheibe. Wahrscheinlich wird sie sie einfach
zermalmen. Das Schlimmste, was geschehen kann, ist, daß
sie anschließend auf dem Strand liegt. « Er versuchte
aufmunternd zu lächeln, aber sehr überzeugend wirkte es
nicht. »Macht euch keine Sorgen. « »Und wenn Sie sich
irren?« keuchte Mike. »Ich meine: Wenn dieses Ding
einfach... explodiert oder so was? Ihr würdet sterben! Das
lasse ich nicht zu!« Trautman lächelte traurig. Er deutete
abermals auf den Kater. »In spätestens zwei oder drei
Stunden sind wir sowieso tot«, sagte er ernst. »Wir alle.
Und vielleicht sterben nicht Tausende von unschuldigen
Menschen. Es ist die einzige Wahl, glaub mir. « »Das ist
alles nur deine Schuld!« sagte Ben plötzlich. Er drehte
sich zu Serena herum und ballte die Fäuste. Er zitterte am
ganzen Leib. »Wenn du die Torpedos nicht sabotiert
hättest... !«
»Da kommt irgend etwas auf uns zu«, sagte Singh vom
Kommandopult aus. Mike konnte sehen, wie alle Farbe
aus seinem Gesicht wich. »Was ist los?« fragte Trautman
alarmiert. »Um Gottes willen«, murmelte Singh. »Das...
das ist unser eigener Torpedo! Weg hier!« Die beiden
letzten Worte hatte er geschrien, und plötzlich flogen seine
Hände nur so über die Tasten und Schalter auf dem Pult.
Binnen einer einzigen Sekunde erwachten die Maschinen
zu dröhnendem Leben, und der Boden schwankte so
heftig, daß Mike um ein Haar von den Füßen gerissen
worden wäre und hastig nach einem Halt griff. Astaroth
rollte vom Tisch und wäre zu Boden gestürzt, hätte Serena
sich nicht mit einem Schrei vorgeworfen und ihn
aufgefangen. Während Mike sich mit aller Macht an der
Tischplatte festklammerte, eilte Trautman mit wild
rudernden Armen zum Steuerpult, um Singh zu helfen. Er
hatte alle Mühe, dabei auf den Beinen zu bleiben, denn die
NAUTILUS schoß in jähem Winkel schräg nach oben.
Mike konnte hören, wie das Wasser an dem geschlossenen
Fenster vorbeirauschte und die Maschinen schriller und
schriller heulten. Das Boot mußte mittlerweile mit der
Schnelligkeit eines Pfeiles durch das Wasser schießen. Bei
diesem Tempo konnte es nur Augenblicke dauern, bis die
NAUTILUS die Wasseroberfläche durchbrach.
»Er ist es!« brüllte Trautman, als er das Steuerpult erreicht hatte. »Unser eigener Torpedo! Der zweite, der
vorbeigegangen ist! Aber wie kann das sein?!« »Sie
müssen ihn fernsteuern!« antwortete Singh ebenso laut
und mit deutlicher Panik in der Stimme. »Er ist zu schnell
für uns! Ich kann ihn nicht abschütteln. « Die NAUTILUS
hatte jetzt offensichtlich die Wasseroberfläche erreicht,
brach hindurch und schien tatsächlich eine halbe
Sekunde lang schwerelos in der
Luft zu hängen, ehe sie mit einem ungeheuren Krachen
wieder zurückfiel. Mike, Ben, Chris, Juan und Serena
stürzten hilflos übereinander, und auch Trautman wurde
von den Füßen gerissen und fiel. Einzig Singh brachte das
Kunststück fertig, sich nicht nur irgendwie am Steuerpult
festzuhalten, sondern dabei noch weiter auf den
Kontrollinstrumenten des Schiffes herumzuhämmern. Die
NAUTILUS schaukelte wild hin und her, legte sich auf die
rechte Seite, kippte dann ebenso jäh nach links und
richtete sich schließlich träge wieder auf, während sie
weiter mit Höchstgeschwindigkeit durch das Wasser
schoß. Trotzdem brüllte Singh: »Er holt auf! Noch zwei
Minuten! Allerhöchstens!« Mikes Gedanken rasten. Die
NAUTILUS war ein gewaltiges Schiff, aber er wußte
auch, wie enorm die
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