Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)
Autoren: Kerstin Hornung
Vom Netzwerk:
an, als ob er all die Weisheit dieser Welt in ihm zu finden glaubte.
    „Du liegst da und sagst kein Wort. Die Schönen huschen wie Schatten über die Wiese und beachten mich kaum. Ich bin doch kein Schaf, aber so komme ich mir vor. Wenn ich bäh mache, erhalte ich ein wohlwollendes Lächeln, wenn ich was frage, geschieht das Gleiche. Niemand spricht mit mir. Niemand sagt mir, was los ist. Selbst dieser Leron´das, der am Anfang noch beinahe normal wirkte, wird immer eigenartiger, seit der Dekan Resilius sich auf den Weg nach Eberus gemacht hat.“ Olaf seufzte. „Du antwortest mir noch nicht einmal, wenn ich mit dir spreche.“ Er räusperte sich. „Was ist denn geschehen? Resilius sagte mir, ich soll dich fragen, denn ihm würde es nicht zustehen, darüber zu sprechen. Das ist auch so etwas! Ich bin ein einfacher Mann. Ich spreche selbst unsern Dorfprediger mit Hochwürden an, aber Resilius sagt, ich gehöre jetzt zum Kreis des Vertrauens … Verstehst du das? Er ist der zukünftige Episkopos von Corona, der wichtigste Mann der Kirche nach dem Archiepiskopos und Gott und er sagt: Sag du zu mir, ich heiße Resilius. Ich kann damit nicht umgehen. Wenn ich zu Hause bin und du zum alten Gerus sage, dann zieht er mir heute noch die Ohren lang, wie damals als Kind, als ich auf dem Friedhof hinter den Grabstein gepinkelt habe.“
    Philip rührte sich immer noch nicht.
    Olaf stand auf. „Sprich wieder mit mir. Sag mir, was ich tun soll.“ Er wandte sich ab und ging zum Ausgang.
    Als er die Zeltklappe zurückschlug, murmelte Philip: „Es tut mir leid.“
    Olaf blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Hast du was gesagt?“
    Philip richtete sich auf und sah Olaf an. „Es tut mir leid. Ich weiß nicht weiter. Ich bin verwirrt. Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Mir brummt der Kopf.“
    „Ist schon gut, lass dir Zeit, ruh dich aus“, lenkte Olaf ein.
    „Ich werde dir sagen, was geschehen ist. Ich bin es dir schuldig.“ Philip setzte sich jetzt aufrecht hin, sah Olaf eine Weile traurig an und senkte dann seinen Blick zu Boden.
    „Ich habe erfahren, dass ich nicht der bin, der ich zu sein glaubte. Meine Eltern sind nicht meine leiblichen Eltern, denn die starben kurz nach meiner Geburt.“
    Olaf setzte sich neben Philip. „Das tut mir leid. Heißt das etwa, dass du nicht der Baron von Wasserfurt bist?“
    Philip zuckte mit den Schultern. „In gewisser Weise heißt es das.“
    „Es geht um Arina, ich meine, um die junge Gräfin. Stimmt´s! Du glaubst, dass der Graf sie dir nicht zur Frau gibt? Wenn es darum geht, ich schweige wie ein …“
    „Darum geht es nicht. Hilmar weiß, dass ich kein Baron von Wasserfurt bin. Er wollte, dass ich einer werde. Es ging nur darum, dass mich auf der Reise keiner erkennt. Hast du es denn vergessen? Der König und Dosdravan suchten nach mir, als ich in der Säbelau ankam.“ Er zuckte erneut mit den Schultern. „Die ganze Maskerade hat nicht viel genutzt, ein Zauberer hat mich dennoch aufgespürt.“
    „Moment! Gib mir einen Moment, um zu verstehen, was du mir sagst. Hilmar von Weiden weiß, dass du kein Abkömmling derer von Wasserfurt bist, und verleiht dir trotzdem diesen Titel. Er schenkt dir ein Stück von seinem Land und erlaubt dir, dich als Verlobter seiner Tochter auszugeben.“ Olaf pfiff durch die Zähne. „Alle Achtung! Er muss ´ne Menge von dir halten.“
    Philip zuckte wieder mit den Schultern. „Wären Agnus und Walter nicht gewesen, hätte er mich möglicherweise sofort ausgeliefert. Ich hatte einfach nur ein bisschen Glück.“
    „So kann man das auch nennen. Aber jetzt verstehe ich deine Sorgen erstrecht nicht.“
    Philip sah Olaf von der Seite an. „Ich habe keine Eltern, und die die ich dafür hielt, haben es nicht für nötig befunden, mir das zu sagen.“
    „Haben sie dich irgendwie schlecht behandelt, geschlagen, niedere Arbeiten verrichten lassen?“ Olaf versuchte mitfühlend auszusehen, aber es war ihm deutlich anzusehen, dass er nicht nachvollziehen konnte, was Philip derart aus der Bahn warf. Philip holte tief Luft. Jetzt, da er begonnen hatte, darüber zu sprechen, wollte er es Olaf erklären.
    „Sie haben mich nie schlecht behandelt, wir hatten ein gutes Verhältnis, aber … aber das ist das Schlimmste daran. Ich dachte, ich habe eine Familie, doch jetzt habe ich sie verloren.“
    „Das ist doch Blödsinn“, sagte Olaf. „Entschuldige, dass ich dir das so sage, aber es ist ausgemachter Blödsinn. Deine Eltern wussten die ganze Zeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher