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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)
Autoren: Kerstin Hornung
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sind.“ Olaf hatte sich neben Philip gestellt und sah ebenfalls dem Wasser nach.
    „Wir werden bald zurückkehren. Sobald ich weiß, was ich wissen muss, brechen wir nach Eberus auf.“
    „Wenn du das dann überhaupt noch willst. Irgendwie gehörst du schon ein wenig hierher.“
    Philip sah Olaf an und schüttelte den Kopf. „Das bildest du dir bloß ein. Ich gehöre da unten hin. Dort bin ich zuhause.“ Er sah hinunter. Er sah Berge und Täler unter dem Abgrund und einen See, der matt wie Stahl schimmerte. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie so hoch hinaufgestiegen waren.
    Plötzlich wirkte dort unten alles so fremd. So, als ob es ein Gemälde wäre. Ein Gemälde von einer unbekannten Welt. Trotzdem war dort alles, was Philip etwas bedeutete, und alles, was er wiederhaben wollte.
    „Das Essen ist jetzt fertig. Habt ihr Hunger?“
    „Einen Bärenhunger.“ Philip versuchte unbeschwert zu klingen, aber ein hohles Lachen entlarvte seine Unsicherheit.

    Eine Nacht und den ganzen nächsten Tag verbrachten sie in der Abgeschiedenheit dieser verlassenen Lichtung. Die Zeit hatte einen Knick. Sie bestand nur noch aus Ungeduld und Unruhe. Sie war ewig und doch kam es Philip vor, als wäre sie nicht vorhanden. Als es dunkel wurde, legte er sich müde auf sein weiches Lager und schlief sofort ein.
    Es war kein Geräusch, das ihn weckte. Es war eine Veränderung. Er stand auf, obwohl es dunkel war und trat vor das Zelt. Das Feuer glimmte noch und verbreitete ein diffuses Licht, das diesem Ort einen magischen Hauch verlieh. Leron´das saß still wie ein Fels da und er war nicht allein.
    Als die Schleier des Zeltes leise rauschten, schauten Philip drei Augenpaare erwartungsvoll an. Stumm setzte er sich vor die knisternde Glut und sah von einem zum anderen. Leron´das Miene war regungslos. Der Dekan hatte seine Hände im Schoß gefaltet, doch er wirkte angespannt. Zuletzt blieb Philips Blick an dem zweiten Elben in der Runde haften. Er erkannte ihn. Es war derjenige, der in Corona gesungen hatte. Ein warmes Lächeln lag in seinen Augen. Philip wollte etwas sagen, doch er fand keine Worte. Er erinnerte sich an die Stimme des Elben, und daran, wie sie sanft über dem Rossmarkt zu schweben vermocht hatte. In der Stille dieser Nacht glaubte er, ihren Nachklang zu spüren und dieser Nachklang weckte eine Erinnerung, die keine war, und schaffte eine beinahe körperliche Nähe.
    Verwirrt ließ Philip den Blick sinken. „Jetzt ist also die Stunde der Wahrheit“, flüsterte er und eine unbestimmte Furcht machte sich in ihm breit.
    „Es freut mich sehr, dass dich Benidius´ Botschaft erreicht hat und du deinen Weg hierher gefunden hast“, eröffnete der Dekan die Rede. „Mein Name ist Resilius. Es tut mir leid, dass unsere erste Begegnung so knapp ausfiel, und dass ich mich nicht zu erkennen gegeben habe. Doch wie ich sehe, hast du die Flucht unbeschadet überstanden.“
    Philip schnaubte. „Mit der Zeit entwickele ich eine gewisse Routine, was dies anbelangt.“
    „Die Umstände sind ungünstig, könnte man sagen“, erwiderte der Dekan, „und die Wege des Herrn nicht immer einleuchtend.“ Er sah Philip offen an.
    „Ihr habt Nachrichten von meinen Eltern?“
    Resilius nickte. „Gewissermaßen.“ Er räusperte sich. „Eigentlich ist es eine ziemlich lange Geschichte. Eine Geschichte, die zu erzählen, mir nicht zusteht.“
    „Und wem würde es zustehen, mir diese Geschichte zu erzählen“, fragte Philip und musterte den Elben, der noch kein Wort gesagt hatte, herausfordernd.
    „Wir werden sie gemeinsam erzählen müssen, denn jeder von uns kennt nur einen Teil der Wahrheit.“ Die Worte des Elben waren leise. „Mein Name ist Frendan’no. Ich bin der Vater deiner Urgroßmutter mütterlicherseits.“
    „Vater meiner Urgroßmutter“, wiederholte Philip und überlegte, ob er es seiner Mutter wirklich verübeln wollte, dass sie vergessen hatte, ihm diese alte Geschichte zu erzählen. Etwas an der Art wie Frendan’no ihn ansah, sagte ihm jedoch, dass dieses Mysterium seiner Herkunft keineswegs so verstaubt war, wie es sich anhörte. Er schob den Gedanken beiseite. „Das kommt nicht sonderlich unerwartet“, behauptete er kühn. „Es erklärt, warum mich die Bäume im Alten Wald begrüßten, warum die Zauberer mehr Macht über mich haben, als über andere Menschen und woher das Kettenhemd stammt, das ich trage.“
    Etwas an dem Blick des Elben sagte ihm, dass er mit einigen seiner Theorien falsch lag.
    „Das
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