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Die Staatskanzlei - Kriminalroman

Die Staatskanzlei - Kriminalroman

Titel: Die Staatskanzlei - Kriminalroman
Autoren: Wilhelm Braumüller <Wien>
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Heise und Niemann!“
    „Nun hör schon auf, es ist gut gegangen. Als sie mir gesagt hat, dass sie uns für verrückt hält, weil wir die Stimmen der Außerirdischen nicht hören, wusste ich, was zu tun war. Wären wir zu viert bei ihr aufgeschlagen, hätten wir bestimmt kein Geständnis und müssten uns jetzt mit Strafverteidiger Janssen oder einem seiner Kollegen herumbalgen. Jetzt ist der Fall gelöst. Wir haben ein Geständnis und die Tatwaffe, das war das Risiko wert.“
    Sie schenkte sich erneut Kaffee nach. Ihr Blick fiel auf die Uhr auf ihrem Schreibtisch. Es ging auf 22 Uhr zu und sie wollte noch den Bericht über die Festnahme fertig machen.
    „Die wievielte Tasse trinkst du eigentlich? Pass auf, dass dein Herz nicht verrückt spielt, Verena. So jung bist du auch nicht mehr, gehst schließlich demnächst auf die fünfzig zu.“
    „Sehr charmant, danke, Stolli.“
    Der lachte, ein befreites Lachen. Endlich waren die Staatskanzleimorde aufgeklärt.
    „Eins muss ich dir lassen. Du hast eine punktgenaue Landung hingelegt. Am Vorabend vor Heiligabend die Beamtenkillerin zur Strecke zu bringen, da wird selbst der Dauernörgler von Innenminister zufrieden sein. Ich wette mit dir, dass wir ab morgen früh auf allen Kanälen mit Interviews des Ministers beglückt werden. Er wird den Weihnachtsmann geben, der den Menschen im Land frohe Kunde bringt. Dabei hat der Kerl keinen Handschlag gerührt, als es darauf ankam. Etwas mehr Druck von ihm hätte den zugeknöpften Beamten in der Staatskanzlei die Mäuler geöffnet und wir wären vermutlich früher auf die Fährte von Maria Schneider gestoßen.“
    Die Bürotür wurde aufgerissen und Petra Schramm stürmte herein. „Ich soll Ihnen vom Direktor ausrichten, dass Sie noch nicht nach Hause gehen sollen. Er will noch mit Ihnen sprechen, wenn er vom Minister zurück ist.“
    Stollmann verdrehte die Augen, während er sich erhob. „Hab ich es nicht gesagt! Der Herr Minister setzt sich den Lorbeerkranz auf. Gut, dass Hirschmann noch krank ist. Der leidet doch nicht weniger an Profilneurose. Wenn du mich fragst, der wäre besser Politiker geworden. Nun ja, vielleicht wechselt er ja noch ins andere Lager. Wäre ein nicht zu toppendes Weihnachtsgeschenk, wenn der das LKA verlassen würde. Ich will dann mal, will dein Tête-à-Tête mit dem Direktor nicht stören. Meine Handynummer hast du, wenn du mich brauchst.“
    „Lass die blöden Bemerkungen, Stolli. Ich habe dir schon mal gesagt, da ist nichts.“
    Petra Schramm unterbrach das Scharmützel. „Es gibt noch mehr Neuigkeiten.“
    Stollmann wurde sarkastisch. „Klar, der Minister möchte, dass wir in der Versenkung verschwinden oder, besser noch, uns unsichtbar machen. Er will den Erfolg allein für sich einheimsen.“
    „Nun hör schon auf, Stolli.“ An ihre Mitarbeiterin gewandt fragte Verena: „Also, was gibt es?“
    „Ich habe vor wenigen Minuten einen Anruf erhalten, der eigentlich für Sie bestimmt war. Der Anruf kam von der Schulenburger Landstraße. Gregor Mahow hat sich erhängt.“
    Stollmann, im Begriff zu gehen, blieb wie zu einer Salzsäule erstarrt im Türrahmen stehen. „Was sagst du da? Gregor Mahow ist tot? Unser Gregor Mahow?“
    Petra Schramm rollte ihre Augen und schaute an die Zimmerdecke. „Ich glaube nicht, dass es einen zweiten Mann mit diesem Namen im Gefängnis Hannover gibt.“
    „Zum Teufel auch, heute Vormittag habe ich vom BKA erfahren, dass Mahow für Boris Milner arbeitet und jetzt ist er tot. Ich fresse einen Besen, wenn der Selbstmord begangen hat. Der Kerl war gefühlskalt, so etwas wie Reue kam in dessen Welt nicht vor. Er hat den Trauerkloß nur gespielt. Vermutlich wäre er sogar mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Die Rekonstruktion des Tathergangs hat nicht ergeben, dass Absicht im Spiel war. Warum sollte er sich also umbringen? Das ist hanebüchener Quatsch!“
    Petra Schramm setzte ein beleidigtes Gesicht auf. „Mein Gott, was plustern Sie sich so auf? Ich habe lediglich berichtet, was mir der zuständige Leiter des Strafvollzugs am Telefon gesagt hat. Er hat von Selbstmord gesprochen.“
    „Natürlich behauptet die Gefängnisleitung, dass Selbstmord vorliegt. Alles andere würde sie in Teufels Küche bringen. Ich sage euch, dieser Milner steckt dahinter. Er hat einen Auftragskiller auf Mahow angesetzt. Vielleicht hatte er Angst, dass Mahow aus der Schule plaudert.“ Stollmanns Stimme überschlug sich.
    Verena wandte sich ihrem Kollegen zu. „Reg dich ab,
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