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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers
Autoren: Iris Johansen
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Augen.
    »Erst wenn ich dich befreit habe.«
    »Das ganze Bett wird gleich in Flammen stehen. Kümmer dich um ihn!«
    »Ich bin … gleich so weit.« Endlich hatte sie alle Fesseln durchgeschnitten.
    Er riss ihr das Messer aus der Hand und sprang auf.
    Im nächsten Augenblick stand er am Bett und durchschnitt die Fesseln seines Vaters. Kerry eilte ihm zu Hilfe. Dann lud Jason sich seinen Vater auf die Schultern und trug ihn wankend und hustend die Treppe hinunter.
    Kerry schnappte sich ein Tuch vom Schaukelstuhl, hielt es sich vors Gesicht und folgte den beiden. Im Erdgeschoss loderte das Feuer.

    Der Rauch war so dicht, dass sie Jason nicht mehr sehen konnte.
    Wo war er?
    Dann sah sie ihn.
    Sie schrie.
    Jason stand in Flammen, dennoch klammerte er sich an seinen Vater.
    »Lass ihn fallen, Jason. Wirf dich auf den Boden!« Sie riss ihren Vater aus Jasons Armen, warf die Decke über Jason und versuchte, die Flammen zu ersticken.
    »Nein«, sagte er mit halb erstickter Stimme. »Zu spät. Rette …
    ihn.« Er taumelte rückwärts gegen das brennende Geländer.
    »Musst ihn … retten. Ich muss …« Das Geländer gab nach und er stürzte in die Flammen.
    »Jason!«
    Sie musste zu ihm gelangen. Es schien aussichtslos, aber vielleicht hatte sie noch eine Chance …
    Sie lief die Treppe hinunter, doch dann blieb sie plötzlich stehen.
    Rette ihn. Du musst Dad retten, hatte Jason gesagt.
    Aber sie brauchte ihn nicht zu retten. Nicht wenn sie keine Chance hatte, Jason zu retten.
    Doch, sie musste ihn retten.
    Sie packte ihren Vater unter den Armen und schleppte ihn die Treppe hinunter.
    Rauch. Dunkelheit. Züngelnde Flammen im Wohnzimmer.
    Und Jason mitten in einem dieser tödlichen Flammenherde.
    Sie machte sich etwas vor. Es gab keine reelle Chance.
    Niemand konnte diesen Flammen lebend entkommen.
    Wahrscheinlich war er schon tot.
    »Ich nehme ihn.« Silver war plötzlich neben ihr und nahm ihr ihren Vater ab. »Mach, dass du hier rauskommst.«
    Sie drehte sich noch einmal um. Sie musste es wenigstens versuchen. Sie lief auf das Feuer zu. »Jason. Ich kann ihn nicht hier liegen lassen. Ich muss –« Sie blieb stehen, als die Treppe krachend zusammenbrach.
    Oder war sie von einem Pistolengriff am Kopf getroffen worden?
    Der Mann unter der Laterne. ja, das war es. Feuer.
    Mama.
    Mama, die nicht gerettet werden konnte.
    Versuch es! Lauf!
    Aber der Weg über die Straße zu der Laterne hin war wie ein endlos langer Tunnel.
    Zu spät.
    Ein Pistolengriff, der sie am Kopf traf.
    Blaue Augen …

    Gelbe Wände. Weiße Laken. Eine dicke Krankenschwester, die mit geübten Händen die Sauerstoffflasche neben ihrem Bett justierte.
    Krankenhaus.
    »Wo …« Sie quakte wie ein Frosch.
    Die Schwester drehte sich zu ihr um und lächelte.
    »Hallo, ich bin Patti. Sie haben bestimmt Durst.« Sie schob Kerry einen Strohhalm zwischen die Lippen und hielt ihn fest, während Kerry daran saugte. »Sie sind im Krankenhaus von Macon und es geht Ihnen den Umständen entsprechend gut. Ein paar Verbrennungen ersten Grades und eine leichte Rauchvergiftung. Sie haben Glück gehabt. Das muss ein ziemlich schlimmes Feuer gewesen sein.«
    Jason stand in Flammen, als er ins Feuer stürzte. Kerry schloss die Augen, als die Erinnerung wiederkehrte.
    »Ja.«
    Das Lächeln der Schwester verschwand. »Na ja, Glück gehabt ist vielleicht übertrieben, aber es gibt Leute, die sich um Sie kümmern. Mr Silver hat das Wartezimmer nicht verlassen, seit man Sie hergebracht hat. Soll ich den Arzt fragen, ob er Sie besuchen darf? Er macht gerade seine Visite.«
    »Noch nicht. Was ist mit … meinem Bruder?«
    Die Schwester antwortete nicht auf die Frage. »Ich glaube, Sie sollten lieber mit dem Arzt sprechen.«
    Weil die Schwester ihr nicht selbst sagen wollte, dass Jason tot war, dachte Kerry. »Ist mein Vater auch hier im Krankenhaus?«
    Die Schwester nickte. »Auf demselben Korridor. Es geht ihm gut. Er wird noch heute entlassen.«
    »Würden Sie ihn bitten, mich zu besuchen?«
    »Jetzt?«
    »Ja, bitte.«
    »Ich glaube, das ist eine gute Idee.« Die Schwester ging zur Tür. »Ich werde den Arzt fragen.«
    Jason.
    Kerry schloss die Augen, als ihr Tränen in die Augen traten und über die Wangen liefen.
    »Du wolltest mich sprechen?«
    Als sie die Augen öffnete, sah sie ihren Vater in der Tür stehen. Er sah gar nicht so gut aus, wie die Schwester ihr eingeredet hatte. Er war blass und wirkte erschöpft und …
    gebrochen.
    »Ist Jason tot?«
    Seine Mundwinkel
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