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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers
Autoren: Iris Johansen
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bist du gekommen?«
    »Um mich um Sie zu kümmern.«
    »Wie bitte?«
    »Mr Silver meinte, Sie bräuchten jemanden, der sich um Sie kümmert. Er hat gesagt, dass Sie im Moment ziemlich allein sind und dass das schrecklich für Sie ist. Er hat gesagt, Rosa und ich müssten uns jetzt um Sie kümmern.« Als Kerry etwas darauf entgegnen wollte, fiel sie ihr ins Wort. »Ich hab Ihnen ja gesagt, ich bin Ihnen was schuldig. Ich wollte Ihre Hilfe nicht umsonst haben. Ich kann alles Mögliche. Zum Beispiel putzen und kochen. Bald mache ich meinen Führerschein, dann kann ich für Sie einkaufen fahren. Ich gehe jetzt wieder zur Schule, aber Rosa kann auch helfen.«
    Kerry schüttelte verwirrt den Kopf. »Silver hat dich geschickt?«
    Carmela nickte. »Er hat uns gestern Abend abgeholt und hierher gebracht. Er meinte, eigentlich hätte er mich woanders unterbringen wollen, aber so wäre es besser. Er wusste, dass ich keine Lust hatte, bei Fremden zu wohnen. Es gibt nicht viele Leute, denen ich vertraue.«
    Sie leckte sich die Lippen. »Also hab ich gesagt, das geht klar, ich kümmere mich um Sie. Rosa und ich haben unsere Sachen gepackt und Mr Silver hat uns hier abgeliefert.«
    »Und wo ist Rosa?«
    Mit einer Kopfbewegung deutete Carmela in Richtung Straße.

    »Ich hab ihr gesagt, sie soll mit Sam am SUV auf uns warten.
    Können wir jetzt gehen? Rosa kann Friedhöfe nicht ausstehen.«
    Rosa oder Carmela? »Friedhöfe machen einen traurig, aber sie machen keine Angst.«
    »Egal. Können wir jetzt gehen?«
    Silver hatte kein Recht, ihr das anzutun, verdammt! Er versuchte, sich in ihr Leben einzumischen, sie »in Ordnung zu bringen«.
    »Ist schon okay. Machen Sie sich nichts draus«, sagte Carmela. »Mr Silver hat sich geirrt, stimmt’s? Sie wollen uns nicht haben, nicht wahr?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Weil wir Ihnen Leid tun.« Sie reckte ihr Kinn vor. »Tja, das können Sie sich sparen. Wir kommen auch allein zurecht.«
    Stolz, Angst und Trotz, all das lag in Carmelas Gesichtsausdruck.
    Und die Ahnung von Leben und Wiedergeburt.
    »Nein, Silver hat sich nicht geirrt.« Kerry nahm Carmelas Arm und ging mit ihr zu ihrem Wagen. »Ich brauche euch wirklich.
    Ich bin eine miserable Hausfrau, deshalb werde ich euch hart rannehmen. Und Sam wird euch die Wände hochtreiben. Ihr habt keine Ahnung, wie viel Dreck der machen kann.« Sie ging schneller, als sie Rosa erblickte. »Und ich habe einen Garten, den ich fürchterlich vernachlässigt habe. Ich möchte etwas Schönes pflanzen. Wie gut eignet ihr beide euch denn als Gärtnerinnen?«

    Epilog
    OAKBROOK
    Elf Monate später
    »Das wurde allmählich Zeit, dass Sie hier aufkreuzen.«
    George strahlte sie an, als er die Haustür weit öffnete.
    »Ich war schon drauf und dran, das Weite zu suchen. Brad ist so unausstehlich wie ein Löwe mit einem Stachel in der Tatze.«
    »Und was gibt’s Neues?« Kerry lächelte ihn an. »Machen Sie sich auf was gefasst! Ich werde etwas tun, was Ihr Feingefühl verletzen wird.« Sie trat auf ihn zu und umarmte ihn.
    Er seufzte. »Manche Menschen lernen nie, was sich gehört.«
    »Ich habe mich nicht ordentlich verabschiedet, also begrüße ich Sie ordentlich, für mich gehört sich das. Ich war mir nicht mal sicher, ob ich Sie noch hier antreffen würde, George.«
    »Warum nicht? Was ich einmal angefangen habe, bringe ich auch zu Ende. Alles andere würde gegen meinen Ordnungssinn verstoßen.«
    »Ich dachte, Sie wären hier fertig.«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber ich habe den Eindruck, dass es bald so weit sein könnte. Wie geht es unserer kleinen Carmela?«
    »Sehr gut. Carmela und Rosa gehen beide zur Schule und schlagen sich wacker. Ich weiß gar nicht, was ich ohne die Mädels gemacht hätte. Es gibt nichts Besseres als Teenager, um einen vom Grübeln über die Vergangenheit abzulenken. Die leben ausschließlich im Hier und Jetzt.«
    »Genau das hat Silver sich gesagt, als er die beiden zu Ihnen geschickt hat.«
    »Ich weiß.« Sie lugte an ihm vorbei in Richtung Bibliothek.
    Er war da. Sie konnte ihn spüren.
    Und bald würde sie ihn sehen, ihn berühren.
    »Ich schätze, ich bin hier im Moment überflüssig«, bemerkte George. »Haben Sie Gepäck mitgebracht?«
    »Nur Sam.« Sie war bereits unterwegs durch die Diele.
    »Würden Sie ihn bitte aus dem Wagen holen?«
    »Mit Vergnügen. Ich träume schon seit Monaten davon, dass er mich endlich wieder mit seinen riesigen Pfoten besudelt und mit seiner schlabbrigen Zunge
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