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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers
Autoren: Iris Johansen
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nicht gesprochen, Brad.« Cameron Devers schaute ihn mit funkelnden Augen an. »Ich habe nicht die Absicht, tatenlos zuzusehen, wie du dein Talent damit vergeudest, mit diesen Idioten zusammenzuarbeiten. Du bist einer der brillantesten Köpfe, die ich kenne, und ich habe einen Job für dich.«
    »Einen, der es dir erlaubt, mich im Auge zu behalten?«
    Grinsend lehnte Brad sich in seinem Sessel zurück und streckte die Beine aus. »Es würde dir nichts nützen. Ich bin ein hoffnungsloser Fall.«
    »Aber nur, weil du unbedingt einer sein willst. Das tut dir nicht gut. Du verausgabst dich. Sieh dich doch an. Seit ich dich das letzte Mal gesehen habe, hast du schon wieder abgenommen.«
    »Ein bisschen. Die letzten vier Monate waren ziemlich anstrengend.«
    »Dann gib den Job auf und komm zu mir.«
    »Und dann? Wenn ich mich in deiner Nähe aufhielte, würden die Medien garantiert irgendwann Wind davon bekommen.
    Außerdem ist auf mich kein Verlass. Früher oder später würde ich mich über irgendwas aufregen und zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort die Klappe aufreißen und damit deine politische Karriere ruinieren.«
    Sein Lächeln verschwand. »Ich habe dir in den vergangenen Jahren schon weiß Gott genug Schaden zugefügt.«
    »Ich würde das Risiko eingehen. Ich gehöre seit zwölf Jahren dem Senat an, und wenn meine Karriere allein dadurch ruiniert werden kann, dass du in meiner Nähe bist, dann ist es vielleicht an der Zeit für mich, von der Bühne abzutreten.«
    »Nein!«, sagte Brad barsch. Dann fuhr er etwas ruhiger fort:
    »Hör zu, Cameron, geh mir nicht auf die Nerven. Alles läuft gut.
    Es gibt keinen Grund, irgendwas zu ändern.« Er stand auf und ließ seinen Blick durch die elegante Bibliothek schweifen, die Reichtum und Gediegenheit ausstrahlte. »Das ist nicht meine Welt. Du kannst mich nicht umkrempeln, bloß weil du dein gutes Leben mit mir teilen willst.« Er lächelte. »Außerdem, was würde Charlotte dazu sagen?«
    »Sie würde sich schon dran gewöhnen. Sie hat nur ein paar komische Ansichten über dich.«
    Brad schaute ihn fragend an.
    Cameron verzog das Gesicht. »Sie sagt, du machst sie nervös.
    Du bist ihr … unheimlich.«
    »So hat sie sich ausgedrückt? Ich hätte nie gedacht, dass irgendjemand deine Frau nervös machen könnte. Vielleicht wirke ich doch einschüchternder, als ich dachte.«
    »Sie versteht dich nicht. Aber wie gesagt, sie wird sich dran gewöhnen.«
    »Die Mühe kann sie sich sparen. Es ist alles gut so, wie es ist.«
    Cameron schwieg einen Moment. »Ist dir je in den Sinn gekommen, dass ich egoistisch bin? Du hast mir gefehlt, Brad.«
    Er meinte es ernst. Cameron war immer ehrlich. »Verdammt, Cam, tu mir das nicht an«, sagte Brad kopfschüttelnd. »Du hast mir auch gefehlt. Vielleicht können wir uns einfach demnächst ein bisschen häufiger sehen.«
    »Das reicht nicht. Seit dem Horror vom elften September denke ich immer wieder über mein Leben nach, und dabei ist mir eins klar geworden: Freunde und Familie sind die einzigen Werte, die zählen. Ich werde dich nicht wieder einfach so ziehen lassen.«
    »Cameron.« Charlotte Devers stand in der Tür, elegant und gepflegt in einem schwarzen Kleid. »Ich möchte dich nicht stören, aber wir kommen zu spät zu dem Dinner in der Botschaft.« Sie lächelte Brad an. »Ihr beide könnt euch weiter unterhalten, wenn wir zurück sind.«
    Brad schüttelte den Kopf. »Ich wollte sowieso gerade gehen.«
    »Nein, das wolltest du nicht«, sagte Cameron bestimmt. »Wir werden nur ein paar Stunden weg sein, und ich möchte dich hier antreffen, wenn wir zurückkommen.«
    »Wie wär’s mit morgen früh?«, fragte Charlotte. »Ich habe ein Zimmer für dich vorbereitet, Brad.«
    Wie immer versuchte Charlotte, die Situation mit diskretem Charme zu retten, dachte Brad. Sie wollte Cameron zum Aufbruch drängen, und sie wollte ein Gespräch zwischen den Brüdern verhindern, bis sie eine Möglichkeit gefunden hatte, Brad unauffällig aus dem Haus zu komplimentieren. Nun, Brad konnte es ihr nicht verdenken. Der Bruder ihres Mannes war ihr längst nicht so wichtig wie Camerons Karriere als Politiker, die sie jederzeit zu schützen suchte.
    »Ich gehe nirgendwohin, ehe du mir nicht versprichst, auf mich zu warten.« Cameron blickte Brad in die Augen. »Wirst du hier sein?«
    Aus dem Augenwinkel sah Brad, wie sich eine Sorgenfalte auf Charlottes Stirn bildete. Er lächelte durchtrieben. »Ich werde mich keinen Millimeter von der Stelle
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