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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers
Autoren: Iris Johansen
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sagen?«
    »Ich habe Dickens ein altes Zeitungsfoto vom Haus der Krazkys gegeben und ihn gebeten, ein Haus zu suchen, das möglichst ähnlich aussieht.«
    »Warum?«
    »Weil das wahrscheinlich der erregendste Brand war, den ich je gelegt habe. Das erste Mal ist doch immer etwas Besonderes, meinen Sie nicht? Und seit ich Sie auf den Ruinen des Hauses beobachtet habe, in dem dieser kleine Scheißer verbrannt ist, und seit mir klar ist, wie ähnlich wir uns sind, hat dieser erste Brand eine noch größere Bedeutung für mich gewonnen.« Er trat einen Schritt näher, so dass sie seine Anspannung spüren und das freudige Funkeln in seinen Augen sehen konnte. »Sehen Sie sich das Feuer noch einmal an und lassen Sie es auf sich wirken. Finden Sie das nicht erregend?«
    »Nein. Bringen Sie mich zu Jason.«
    Er zögerte. »Also gut.« Er wandte sich ab. »Ende des ersten Akts und kein Applaus. Aber es ist ja noch früh. Ich werde Sie schon noch zu begeistern wissen.« Er ging die Verandastufen hinauf. »Kommen Sie. Wir werden ein kleines Familientreffen veranstalten.«
    Während sie auf die Veranda stieg, riskierte sie einen kurzen Blick in Richtung Straße. Seit sie den Rauch der brennenden Scheune wahrgenommen hatte, hatte sie den Lexus nicht mehr gesehen.
    Jetzt bloß nicht in Panik geraten! Natürlich würden Silver und George sich möglichst unauffällig verhalten, damit die Leute, die das Gelände um die Farm bewachten, sie nicht bemerkten.
    Dennoch fühlte sie sich von Gott und der Welt verlassen.

    »Da ist er«, sagte George, als Dickens an den Bäumen vorbeifuhr, hinter denen sie geparkt hatten. »Sollen wir ihn jetzt gleich umlegen?«
    »Nein. Er ist unterwegs, um sich sein Geld abzuholen. Wir brauchen ihn vielleicht noch, damit er uns zu Ki Yong führt.«
    »Wäre es nicht besser, ihn auszuschalten? Wir wissen nicht, wie lange er wegbleiben wird.«
    »Nein.« Silver war dabei, hastig ein paar Linien in sein Notizbuch zu zeichnen. »Der ist schon ausgeschaltet.«
    George schaute ihn verdutzt an. »Wie bitte?«
    »Ich musste ihm Schaden zufügen, um die Informationen zu bekommen, die ich brauchte«, erwiderte Silver abwesend, während er vier Kreuze auf die Seite zeichnete. »Er ist hirntot.«
    George schüttelte den Kopf. »Der Mann fährt immerhin dieses Auto.«
    »Nein, ich fahre das Auto. Und ich sollte es jetzt am besten irgendwo parken, damit ich mich auf etwas anderes konzentrieren kann.«
    »Heiliger Strohsack!«
    Silver warf George einen Blick zu. »Sie glauben mir nicht?«
    »Doch, ich glaube Ihnen. Gerade das macht mir ja Angst.
    Wissen die Leute bei der CIA, dass Sie zu so was fähig sind?«
    »Nein. Halten Sie mich für einen Idioten? Ich habe denen gegeben, was ich ihnen geben wollte. Informationen sind eine Sache, die Kontrolle einer Psyche eine andere. Die würden mich entweder als ihr Werkzeug missbrauchen oder mich als Bedrohung betrachten. Wobei ich Letzteres für wahrscheinlicher halte. Das würde ich bestenfalls ein paar Monate lang überleben.«
    »Wenn Sie also den Wagen parken und sich aus Dickens’
    Kopf zurückziehen, wird er dann sterben?«

    »Nicht sofort. Ich werde mich nicht vollständig zurückziehen, damit er noch halbwegs am Leben bleibt. Wir werden ihn vielleicht später noch brauchen.«
    »Ich weiß nicht, ob mir die Vorstellung gefällt, einen –«
    George suchte nach dem richtigen Wort. »Einen Zombie zu benutzen. Ich würde mich lieber auf mich selbst verlassen.
    Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich übernehmen, was auch immer Sie für Dickens vorgesehen haben.«
    »Wie Sie wünschen.«
    »Danke.« Er betrachtete das Blatt, auf dem Silver herumkritzelte. »Was haben die Kreuze zu bedeuten?«
    »Eine Wache am Flussufer hinter der Scheune, der nach Booten Ausschau hält.« Er zeigte auf das nächste Kreuz. »Ein Scharfschütze mit einer Springfield hinter dem Schuppen auf der Rückseite des Hauses.« Er zeigte auf ein drittes Kreuz. »Und dieser hier steht in etwa sechshundert Metern Entfernung von hier an der Zufahrt zur Farm.«
    »Und das letzte Kreuz?«
    »Ki Yong mit seinem Fahrer. Er wartet zwölf Kilometer von hier entfernt auf Trask. Sobald der seine Party hier beendet hat, bringt Ki Yong ihn zum Flughafen und setzt ihn in ein Flugzeug nach Pjöngjang.«
    »Und das haben Sie alles von Dickens erfahren?«
    Silver zuckte die Achseln. »Es war ziemlich schwierig. Wenn es einfacher gewesen wäre, hätte ich ihm vielleicht keinen großen Schaden zufügen müssen.« Seine
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