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Die Spinnenfrau

Die Spinnenfrau

Titel: Die Spinnenfrau
Autoren: Jason Dark
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»Spinnweben, würde ich sagen. Ja, dicke Spinnweben. Habe ich recht?«
    »Hast du, Suko.«
    Ich hatte nur zugehört. Jetzt blies ich meine Wangen auf. Danach stieß ich die Luft wieder aus und sagte: »Spinnweben also.«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    Purdy Prentiss legte ihre Stirn in Falten und weitete die Augen. »Er ist nicht das erste Opfer. Es gab schon mal eines, das so aussah. Da habe ich noch nicht richtig geschaltet. Jetzt aber stehen meine Sinne auf Alarm, denn dieses zweite Opfer könnte auf eine Serie hindeuten.«
    »Vielleicht.«
    Suko war einmal um den Tisch herumgegangen, er hatte sich eine Frage überlegt.
    »Wer wäre denn in der Lage, diese Fäden abzuschießen? Meinst du, dass es Spinnen gewesen sind?«
    Purdy hob die Schultern. »Wir haben die Bänder untersucht und festgestellt, dass es sich um das Material handelt, aus dem auch Spinnweben sind.«
    »Mehr sagst du nicht?«, fragte ich.
    »Was willst du denn hören?«
    Ich musste lachen. »Gibt es denn Spinnen, die diese Fäden abschießen?«
    »Das müssten Riesentiere sein.«
    »Genau. Aber du weißt nicht mehr – oder?«
    »Tja, was soll ich dazu sagen? Wir haben die Fäden untersucht, sie bestehen aus normaler Spinnenseide, die ein Tier als Flüssigkeit aus den Spinnwarzen schießt. In der Luft erhärtet sie sich zu den elastischen Fäden. Wenn du einmal in denen gefangen bist, gibt es kaum ein Entkommen. Selbst für Menschen nicht.«
    Ich musste erst mal durchatmen, bevor ich fragte: »Könnten wir es denn hier mit einer Riesenspinne zu tun haben?«
    »Das muss wohl so sein«, sagte Purdy.
    Suko meinte: »Dann stellt sich die Frage, wo es sie gibt.«
    Tja, wo gab es sie? Keiner von uns konnte darauf eine Antwort geben. In dieser Welt bestimmt nicht. Der Gedanke an eine andere Dimension kam mir in den Sinn. Ich wollte aber nicht weiter darauf eingehen, sondern kam auf den Mann zu sprechen.
    »Wo wurde er gefunden?«
    »In einem Kanal nahe der Themse.«
    »Im Wasser?«
    Purdy schüttelte den Kopf. »Nein, es war ein trockener Kanal. Wie ich erfahren konnte, führt er nur im Winter Wasser. Es ist auch mehr ein Abfluss für Abwasser. Da wurde er gefunden, aber ob er da auch gestorben ist, weiß ich nicht.«
    »Klar. Und du hast von noch einem Opfer gesprochen.«
    »Genau, John. Er sah aber nicht so aus wie dieser hier.«
    »Warum nicht?«
    »Weil da nur sein Kopf umwickelt war. Der Körper lag frei. Erstickt ist er trotzdem.«
    »Und wo fand man ihn?«
    »Auf einem Rummel.«
    »Bitte?« Ich konnte es nicht glauben.
    Purdy Prentiss nickte. »Ja, auch wenn es ungewöhnlich ist, man fand ihn auf einem Rummel. Er saß als Toter in einem Wagen der Geisterbahn.«
    »Sehr passend«, sagte ich.
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Und wo finden wir den Rummel?«
    Da lächelte sie. »Ich kenne deine Gedanken. Zwischen ihm und dem Kanal liegen Meilen. Du kannst auch Welten sagen. Eine Verbindung haben wir da nicht entdeckt.«
    »Schade.«
    »Du sagst es.« Purdy runzelte die Stirn. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Wir müssen davon ausgehen, es mit einem Phänomen zu tun zu haben. Und deshalb seid ihr mit dabei.«
    »Toll«, murmelte ich.
    »Was hättest du an meiner Stelle getan, John?«
    »Keine Ahnung. Da bin ich überfragt.«
    Suko hatte lange Zeit nichts gesagt. Das änderte sich jetzt.
    »Wie heißen die beiden Toten, und was habt ihr über die herausgefunden? Ich denke, da ist nachgehakt worden.«
    »Ist es auch.«
    »Dann mal los.«
    »Der erste Tote heißt Walter Friend. Der zweite, der hier von euch liegt, hört auf den Namen Steve Heller.«
    Jetzt wussten wir mehr. Aber keiner von uns konnte mit den Namen etwas anfangen. Das galt auch für Purdy Prentiss, wie sie uns sagte.
    »Habt ihr denn Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Toten herausgefunden?«, fragte Suko.
    »Nein, das haben wir nicht. So einfach ist das nicht.«
    »Und wer waren die beiden? Was haben sie für einen Background?«
    Purdy hob die Schultern. »Sie waren so unterschiedlich. Walter Friend arbeitete als Eisenbahner. Steve war in einem Architekturbüro beschäftigt.« Purdy schaute auf ihre Füße. »Es tut mir leid, aber wir haben keine Gemeinsamkeit herausgefunden. Sie haben sich zu Lebzeiten nicht gekannt.«
    »Und doch sind sie beide auf diese schreckliche Art und Weise gestorben.« Ich schüttelte den Kopf. »Sollte es sie denn nur zufällig erwischt haben?«
    »Das ist möglich.«
    Ich sah Purdy zweifelnd an. »Glaubst du das wirklich? Du bist doch nicht von gestern. Da
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