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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben
Autoren: A.C. Lelis
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die Idee kam seine Hand anzunehmen. Eine Geste, die mich ohnehin schon immer verwirrt hatte. Er schien es mir nicht zu verübeln, denn sein Lächeln blieb ungetrübt bestehen, als er seine Hand zurücknahm und mich seinerseits interessiert betrachtete. Auch die anderen lösten sich aus ihrem Stand und schwammen um mich herum. Ich fühlte mich nicht unbedingt unbehaglich in ihrer Mitte, aber merkwürdig war es schon. Besonders als einer von ihnen nach meinen Haaren griff und sie den anderen grinsend präsentierte. Sie lachten bis der, der als erstes auf mich zugetreten war, eine abschneidende Geste machte.
    „Wir heißen dich in unserer Welt willkommen, Stolas“, seine Stimme war trotz des Wassers tief und verständlich. „Aber bevor wir dich weiterlassen, müssen wir dich bitten deine Kleider abzulegen.“
    Das war eine etwas befremdliche Bedingung. Meine Augen verengten sich skeptisch: „Warum?“
    „Wir wollen deinen Körper sehen“, lachte einer der übrigen und grinste ihren Anführer herausfordernd an. Der schüttelte nur leicht mit dem Kopf: „Keine Zeit für Spielchen.“
    „Ach komm schon, er ist so lieblich“, wandte ein anderer schelmisch ein. „Wo wir ihn doch ohnehin ausziehen müssen…“
    „Ich will Leviathan nicht warten lassen“, erklärte der Anführer schlicht. „Prüfen wir ob er das Zeichen trägt und dann sehen wir weiter.“
    „Was für ein Zeichen?“, wunderte ich mich.
    „Wenn du Leviathan Sohn bist, trägst du sein Zeichen und wenn nicht…“ Der Anführer beendete den Satz nicht und sein Lächeln wurde eine Spur gefährlicher. Natürlich waren sie hübsch anzusehen, aber ich hätte mir denken können, dass sich hinter dieser Schönheit Dämonen verbargen. Schließlich war ich immer noch in der Hölle.
    Ich entsann mich jedenfalls an kein Zeichen, das ich trug. Natürlich wusste ich nicht wie auffällig oder welcher Art dieses Zeichen war, dennoch bildete ich mir ein, dass es mir irgendwann einmal aufgefallen sein müsste. Ich wollte ausweichen, doch da hatten sie mich auch schon gepackt und zerrten an meiner Kleidung. Lachend beschäftigten sie sich mit den Knöpfen und Ösen, die für sie nichts Alltägliches zu sein schienen. Dennoch schafften sie es im Nu mich auszuziehen. Ich hätte mich losreißen können, doch irgendwie gefiel es mir auch in ihrer aller Aufmerksamkeit zu stehen. Es war das erste Mal in meinem Leben.
    Der Anführer hielt mich von hinten um die Brust umschlungen und auch das gefiel mir irgendwie. Er hatte einen warmen athletischen Körper, den ich intensiv auf meiner Haut spürte. Die übrigen tasteten mein Leib ab und schwammen um mich herum, um das besagten Zeichen zu erspähen. Ihre Hände schienen mich überall zu streicheln. Es erregte mich, sodass ich die Beine zusammenkniff, um mich besser beherrschen zu können. Recht zufrieden stellten sie ihre Suche schließlich ein.
    „Da ist kein Zeichen“, grinste einer von ihnen.
    „Hm…“, machte der Mann hinter mir. „Gut, dann hat es ja keine Eile…“
    Er ließ mich los, was bei seinen Kameraden ein verstimmtes Aufbrummen auslöste, und drehte mich dann zu sich herum. Seine Augen schimmerten verschmitzt: „Du hättest dich eben leicht losreißen und uns besiegen können, Stolas. Aber das hast du nicht. Dem entnehme ich, dass dir unsere Berührungen nicht allzu unangenehm sind. Meinst du wir könnten eine friedliche Übereinkunft schließen?“
    „Wo bleibt denn da der Spaß, Flerus?“, empörte sich einer seiner Leute laut.
    „Auch wenn er nicht Leviathans Sohn ist, ist er dennoch ein mächtiger Dämon“, trat Flerus für mich ein. „Ich handle in eurem Interesse, ihr Dummköpfe.“
    Ich fühlte mich unwillkürlich von ihm angezogen. Tatsächlich hatte ich nichts dagegen auf sein merkwürdiges Ansinnen einzugehen, jedoch nur auf seins. Die anderen wollte ich nicht. Aber ich rätselte noch im Stillen über die seltsamen Anwandlungen der Höllenbewohner ihrem Sexualleben soviel Bedeutung beizumessen. Rahovart hatte davon nichts erwähnt, allerdings schien er es auch sehr eilig gehabt zu haben zu seinem Leonard zurückzukommen. Halphas und Beleth waren auch sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen. Und man musste mir nichts vormachen: Ich wusste, was Asmodi und der Kleine gemacht hatten, bevor sie mich hierher geführt hatten.
    „Er ist dumm wie eine Seegurke“, behauptete einer von Flerus Begleitern.
    „Wie kommst du darauf?“, erkundigte sich Flerus und sah mir abwägend in die
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