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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige
Autoren: Alexander Wolkow
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Labyrinth genau kannten, hatten auch den zweiten Ausgang der Höhle mit einem Netz versperrt, das eine andere Schar hielt.
    Der Sechsfüßer kehrte heulend um und begann durch die Höhle zu rasen. Die Jäger aber erhoben ein lautes Geschrei, zündeten ihre Fackeln an, stampften mit den Füßen und schlugen mit den Stöcken auf den felsigen Boden. Der durch das Echo verstärkte Lärm erschreckte das Tier derart, daß es vorwärts stürmte und sich in den weiten Maschen des Netzes verfing. Die Stricke drohten unter den wuchtigen Tatzenschlägen zu zerreißen, aber die Jäger schlugen das Netz fester um den Sechsfüßer, der jetzt ihr Gefangener war.
    Aus dem Gang trat die andere Jägerschar hervor. Freudestrahlend umringten die Leute den Sechsfüßer.
    »Für dieses Tier ist uns eine schöne Belohnung sicher«, sagte ein Jäger. »Schaut, wie groß es ist!«
    Jetzt laß uns, lieber Leser, sehen, wozu die Leute die Stöcke mit den Schlingen brauchten.
    Ein paar Männer lösten vorsichtig das Netz von den Beinen des Ungeheuers, warfen ihnen die Schlingen um und banden sie so zusammen, daß der Sechsfüßer nur ganz kleine Schritte machen konnte. Dann setzten sie dem Tier einen festen ledernen Maulkorb auf und banden mehrere Stricke daran. Nachdem all das mit großem Geschick getan war, wurde das Netz abgenommen und zusammengerollt.
    Dann machten sich die Jäger auf den Heimweg. Die Größten und Stärksten von ihnen zogen den Sechsfüßer an den Stricken, und wenn er nicht weiter wollte, stachen ihn hinten die anderen mit den spitzen Enden ihrer Stöcke. Das Tier fügte sich schließlich in sein Geschick und folgte den Menschen.
    »Bringt dieses Baby in das Sechsfüßergehege Nr. 4. Du, Selano, wirst es dort zähmen!« sagte Ortega. »Und jetzt geht, ich will mich derweilen im Labyrinth ein wenig umschauen, mir scheint, daß es hier noch mehr für uns zu tun gibt.«

DER GEHEIMNISVOLLE SCHLAF
    Die Jäger boten Ortega eine Fackel an, aber dieser nahm sie nicht, die Leuchtkugel auf seinem Hut, sagte er, genüge ihm.
    Die Leute zogen mit dem Sechsfüßer davon, während Ortega das Labyrinth in Augenschein nahm. Nach etwa zwei Stunden entdeckte er, daß sich in diesem Teil der Höhle eine Sechsfüßermutter mit einem Jungen verbarg.
    Auf dem Heimweg machte Ortega einen Abstecher in eine Höhle, in der er schon lange nicht mehr gewesen war. Plötzlich erblickte er den Widerschein seiner Leuchtkugel in einem kleinen Becken, das früher leer war.
    »Siehe da«, wunderte sich der Jäger, »das ist ja eine neue Quelle!«
    Nach dem langen Marsch verspürte er einen starken Durst. Er kniete nieder, schöpfte eine Handvoll Wasser und begann gierig zu trinken. Das Wasser hatte einen sehr angenehmen Geschmack, es schäumte und quirlte. Ortega wollte noch ein paar Schluck trinken, aber da überkam ihn eine unerklärliche Müdigkeit.
    »Oho, Ortega«, tadelte sich der Jäger, »du wirst alt! Früher hätte dir ein solcher Spaziergang überhaupt nichts ausgemacht! Na, dann werde ich eben etwas ausruhen…«
    Er machte es sich auf dem harten Boden bequem, und im Nu übermannte ihn der Schlaf.
    Erst gegen Abend des nächsten Tages wurden die Angehörigen Ortegas wegen seines Verschwindens unruhig. Sie waren es zwar gewöhnt, daß der alte Jäger lange wegblieb, als er aber nach drei Tagen noch immer nicht zurückkehrte, schlugen Frau und Kinder Alarm.
    Was konnte dem Jäger zugestoßen sein? Daß er sich im Labyrinth verirrt hatte, war nicht anzunehmen, denn er kannte es ja sehr gut. Man mußte das Schlimmste befürchten, daß nämlich ein hungriges Tier ihn überfallen oder daß er verschüttet worden war. Das erstere war sehr zu bezweifeln, denn die Sechsfüßer hatten schon längst die Bekanntschaft der Menschen gemacht und mieden sie.
    König Ukonda, der in diesem Monat regierte, sandte eine Schar Jäger auf die Suche aus. Ihr Führer war Kuoto, Ortegas Gehilfe.
    Die Leute nahmen Fackeln und Proviant für mehrere Tage mit. Nach langem Suchen fanden sie Ortega in einer Höhle, die kaum jemand kannte. Er lag an einer kleinen runden Vertiefung, die wie ein Wasserbecken aussah, nur daß kein Tropfen drin war.

    Es schien, als schliefe der Jäger, aber er atmete nicht. Als die Leute das Ohr an seine Brust legten, stellten sie fest, daß das Herz stillstand.
    »Er ist tot!« rief einer der Jäger.
    »Der Tod muß eben erst eingetreten sein«, sagte Kuoto, »denn der Körper ist noch weich und warm. Wie hat er aber die zwei Wochen ohne Essen
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