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Die Skelettbande

Die Skelettbande

Titel: Die Skelettbande
Autoren: Stefan Wolf
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Plötzlich entdeckten sie auf dem staubigen Boden Fußabdrücke
und Schleifspuren.

    »Die schauen noch ganz frisch
aus!«, sagte Karl aufgeregt.
    Tim leuchtete die Spur entlang,
die zu einer Wand in der Zelle führte und dort plötzlich aufhörte.
    »Das sieht so aus, als ob man
jemanden hierher geschafft hätte!« Karl war sich sicher, dass sich hinter der
Wand noch ein Raum befand.
    Tim drückte gegen die
Gittertür, die nicht verschlossen war und quietschend aufging. Sie betraten die
Zelle und Karl begann, das Mauerwerk nach Unebenheiten abzutasten. Es dauerte
eine ganze Weile, bis er etwas entdeckte. »Hier ist ein kleiner Spalt!« Er ließ
seine Fingerspitzen daran entlangwandern und drückte mal hier mal dort.
Plötzlich klappte ein Hebel hervor.
    Tim staunte nicht schlecht.
»Wahnsinn! Sesam öffne dich!«
    Karl drehte den Griff nach
rechts und eine versteckte Tür schob sich mit lautem Ächzen auf. Weil es in dem
Geheimraum stockdunkel war, sahen die
beiden Jungen nichts, sondern hörten zunächst nur ein leises Wimmern, das aus
der Finsternis an ihr Ohr drang. Sie erschraken für einen kurzen Moment fast zu
Tode, weil es sich wie ein schauriges Gespenst anhörte. Aber als sie dann in
den Raum leuchteten, sahen sie Henry Hedonis!
    Der Bestsellerautor saß wie ein
ängstliches Kind zusammengekauert auf einem Metallbett, das in der Mitte des
Raumes stand, und machte einen erbärmlichen Eindruck. Die Souveränität, die er
sonst ausstrahlte, war wie weggeblasen. Er hob seinen Kopf und starrte mit
irrem Blick in das Licht der Taschenlampen.
    »Er ist übergeschnappt!«,
schoss es Tim durch den Kopf.
    Hedonis riss seine Augen
plötzlich vor Schreck weit auf, weil er hinter den beiden Jungen etwas
wahrgenommen hatte. Er wollte noch eine Warnung ausstoßen, doch da war es
bereits zu spät. Zwei Gestalten packten Tim und Karl von hinten und drückten
ihnen zwei mit Betäubungsmittel getränkte Tücher ins Gesicht. Sie konnten noch
hören, wie einer der Unbekannten »Was machen die denn hier!?« zischte.
    Dann fielen sie in einen
bleiernen Schlaf.

 
     
    Gaby und Klößchen waren wieder
heil aus dem Luft schacht
herausgeklettert und liefen die Treppen nach unten. Sie hatten sich mit Tim und
Karl vor dem Bastelraum im Erdgeschoss verabredet. Doch die beiden tauchten
nicht auf.
    »Ich glaube, es ist etwas
Schlimmes passiert«, sagte Gaby besorgt, als sie eine Weile vergeblich gewartet
hatten, und steckte das Handy, mit dem sie nun schon unzählige Male vergeblich
versucht hatte, Tim zu erreichen, wieder in die Hosentasche.
    »Wahrscheinlich ist da unten
ein Funkloch oder der Akku ist alle«, versuchte Klößchen sie zu beruhigen. Doch
sein Gesichtsausdruck verriet, dass auch er sich Sorgen machte.
    »Wir müssen nachsehen, was
passiert ist!« Gaby wollte sich Klarheit verschaffen und lief los. Klößchen
folgte ihr keuchend.
    Sie öffneten die schwere, große
Metalltür und gingen die breiten Steintreppen hinab in die unterirdische
Albtraumwelt des Schwarzen Lochs. Nachdem sie mehrere Gänge abgesucht und
dabei links und rechts abgebogen waren, blieb Gaby plötzlich abrupt stehen.
»Hier waren wir schon einmal. Wir sind im Kreis gelaufen!«
    »Kein Wunder bei dem Irrgarten
hier!«, schimpfte Klößchen und schnaufte schwer, weil er bei dem Tempo das Gaby
vorlegte, kaum mithalten konnte.
    »Lass uns wieder nach oben
gehen. Wahrscheinlich warten Tim und Karl bereits...«
    Ihm blieben die Worte im Hals
stecken, weil plötzlich am Ende des Gangs ein grell leuchtendes Skelett
auftauchte und langsam — fast wie in Zeitlupe — auf sie zukam. Der Totenschädel
öffnete seinen Mund und grinste böse. Klößchens Beine begannen zu schlottern
und fühlten sich an, als seien sie aus Wachs.
    Gaby überlegte nicht lange,
packte ihren Freund und riss ihn mit sich. Gemeinsam rannten sie den Gang, den
sie gekommen waren, zurück. Doch sie kamen nicht allzu weit, da trat ihnen auch
hier ein Skelett entgegen. Gaby und Klößchen blieben stehen und schauten sich
hektisch nach einem Fluchtweg um. Sie standen an einer Kreuzung.
    »Da entlang!« Gaby wollte schon
in einen der vier Gänge hineinrennen. Aber auf einmal tauchten aus allen
Richtungen Skelette auf und kesselten sie ein.
    Gaby wehrte sich noch mit
Händen und Füßen, als das erste Skelett sie packte. Doch die Gegner waren in
der Überzahl. Gaby und Klößchen wurden festgehalten und bekamen Säcke über den
Kopf gezogen. Die Welt um sie herum versank in absoluter
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