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Die sieben Schätze des Yoga

Die sieben Schätze des Yoga

Titel: Die sieben Schätze des Yoga
Autoren: Gräfe und Unzer
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begonnen, sich für Maharishi Mahesh Yogi und seine Transzendentale Meditation zu interessieren. Ich war zu der Zeit 16, 17 Jahre alt und äußerst fasziniert davon. Ich liebte die Explosion ihrer Musik und der Popkultur. Das lockte mich, mehr über ihre Interessen und indische Philosophie und Übungsweisen in Erfahrung zu bringen. Das ließ mir damals einfach keine Ruhe. Deshalb könnte man sagen, dass ich meine ersten Trips nach Indien wohl deshalb machte, um in ihre Fußstapfen zu treten und über die Dinge nachzudenken, die sie zu interessieren schienen. Und ehrlich gesagt, das, was mir da begegnete, war so grundlegend verschieden von dem, was mir mein Leben in der Mittelklasse Neuseelands bot, dass ich darin Alternativen für meine Gesellschaft zu sehen meinte. So kam es, dass ich mich mit diesen neuen Ideen anfreundete, und ich hatte dann das Glück, bedeutende Lehrer zu treffen – tiefgründige Menschen, die den Yoga und das Leben zutiefst erforscht hatten. Sie waren weder Yogageschäftsleute noch spirituelle Geschäftsleute. Ich fand zu ihnen, indem ich durch Empfehlungen von einer Person zur nächsten weitergereicht wurde. Es mag reiner Zufall gewesen sein, dass ich sie traf. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger glaube ich an Zufälle. Es scheint mir eher so, als hätten diese Begegnungen stattfinden sollen – denn es waren Begegnungen, die so entscheidend dafür wurden, dass die Menschheit fortfuhr, weiterzulernen, indem dieses Wissen weitergetragen werden konnte. Das gilt ganz besonders für mein Zusammentreffen mit Sri T. Krishnamacharya und U. G. Krishnamurti.
    Maharishi Mahesh Yogi war ein indischer Guru und der Begründer der Transzendentalen Meditation. Ein zentraler Punkt ist die stete Wiederholung von Mantras (Konzentrationsworten), um die Gedankenaktivität hinter sich zu lassen, sie zu transzendieren und somit das eigene Bewusstsein pur zu erfahren.
    U. G. Krishnamurti (1918–2007) war der »Antiguru« der indischen Philosophie. Er betonte immer wieder, dass er weder eine Lehre zu vermitteln noch irgendeine besondere Bewusstseinsstufe erreicht habe. Dennoch sahen und sehen sich Tausende von Suchern weltweit als seine Schüler. Er vertrat vehement die Meinung, dass es keine Macht oder Wahrheit außerhalb des Individuums gebe. Er forderte, dass der Mensch seine Angst überwinden und alle Krücken wegwerfen möge, die ihm die Religionen und spirituellen Lehrer »verkauft« hätten.
    So war es dir wohl vorbestimmt, Yogalehrer zu werden?
    Ich wurde zuerst das, was auch meine Eltern waren, nämlich Lehrer an einer Schule. Das heißt, ich studierte, machte einen Abschluss und ging dann an die Schule. Ich fand aber sehr schnell heraus, dass es mir nicht genügte, mich einzig auf die Wertvorstellungen und Sichtweisen der Gesellschaft festzulegen, in der ich lebte. Und da ich die Möglichkeit – und auch ein bisschen Geld gespart – hatte, beschloss ich, mit 1000 Dollar in der Tasche nach Indien zu fahren. Und das war damals dort sehr viel Geld. So wurde ich Yogalehrer, einfach weil der Yoga die beste Sache war, mit der ich in meinem Leben Lernen, Bildung und Karriere verbinden konnte. Das hatte damals aber noch nichts mit offiziellen Institutionen oder Universitäten zu tun. Wir mussten vielmehr unsere eigenen Institutionen gründen, um das Wissen ständig für jeden in allen Ländern zur Verfügung stellen zu können.
    Da mein Lehrer Krishnamacharya die Meinung vertrat, dass man dort unterrichten sollte, wo man sich am besten auskennt, gab ich meine ersten Kurse in Neuseeland. Weil ich meine Lehren nun in den mir vertrauten Hintergrund einbetten konnte, verschwand der Abstand zwischen Üben und Lehren. Im vertrauten Umfeld kommuniziert man nämlich ganz automatisch und oft auch formlos den Menschen, die zu einem kommen, nur das, was einen gerade wirklich bewegt.
    Zu dieser Zeit war es aber noch keineswegs selbstverständlich, dass man mit Yogaunterricht seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Deswegen hatte ich zahlreiche Geldberufe und wurde unter anderem erfolgreich in der Computerindustrie und in Neuseelands größter Industrie zu dieser Zeit, der Telefonindustrie. Auf diese Weise unterrichtete ich über 15 Jahre hinweg Yoga als Teilzeitjob. Ich hatte ein Yogastudio und hastete jeden Tag nach Feierabend zu meinen »After-Work-Classes«. Es hat Jahre gedauert, bis ich so weit war, meinen Geldberuf aufzugeben und mich ganz dem Yogalehren zu verpflichten. Aber ich glaube, so
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