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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen
Autoren: Lisa Barham
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eigentlich?«, fragte Candy mit wütend heruntergezogenen Mundwinkeln.
    »Wie wär’s mit versuchtem Juwelendiebstahl?«
    »Juwelen? Was für Juwelen?«, stammelte Brooke voller Panik. Plötzlich landeten ihre Augen auf mir. »Imogene!«, rief sie. »Wir haben früher zusammen gearbeitet … sie kann für mich bürgen!« Sie sah mich flehentlich an. »Das stimmt doch, Schätzchen, nicht wahr?«
    Leslie ließ seinen Kaugummi ploppen. »Kennst du die Mädels?«

    Ich starrte Brooke ein paar Sekunden lang an und versuchte mich zu erinnern, dann schüttelte ich den Kopf. »Nie gesehen«, meinte ich unschuldig.
    »Sie lügt!«, schnaubte Brooke.
    Leslie winkte den Gendarmen. »Bringt sie weg!«, befahl er.
     
    I hr könnt euch nicht vorstellen, was für einen Spaß wir hatten, als am nächsten Morgen die Zeitungen kamen. Le Monde, Le Figaro, die International Herald Tribune und natürlich MMD berichteten über das große Ereignis. Der Morgen war erfüllt von Croissants, Café crème und Gelächter. Aber vorher mussten wir die Kolumne von O.D.D. lesen.
    MMD: (PARIS) 21. JULI ZUCKERSÜSS! TORTENSCHLACHT AM RANDE DES LAUFSTEGS
    Magermodel Ferebee und ihre Freundin Minty gehörten zu den leidenschaftlichsten Kämpferinnen in einer Tortenschlacht, die gestern am Rande des großen Comebacks von Yves Montrachet (alias Monsieur X) ausbrach. Die beiden Schönheiten beschuldigten eine Amerikanerin namens Brooke, die zum sogenannten Wolfes-Rudel gehört, sie mit Zuckerguss beschmiert zu haben,
als sie von der Polizei abgeführt werden sollten. Brooke und drei ihrer Komplizinnen (Candy Wolfe und die Salad Sisters) von der Agentur Haute & About werden nämlich beschuldigt, Industriespionage zu Lasten der Konkurrenzfirma Hautelaw und ihres Klienten Yves Montrachet betrieben zu haben, der gestern feierlich wieder in die ehrwürdige Chambre Syndicale aufgenommen wurde.
    Eine Schande, dieses Wolfes-Rudel, findet ihr nicht, Kitties?
    - O.D.D.
    Ü ber Leslies Identität waren wir uns ja nun endlich im Klaren. Ich meine, er war wirklich ein verdeckter Ermittler der US-Zollbehörde. Und er hatte tatsächlich die Juwelenschmuggler /Taschenfälscher gejagt. Das Einzige, was nicht nur zu seinem Cover gehörte, war seine große Liebe – die Gastronomie.
    Und das zahlte sich für ihn aus: Ein örtlicher Bäcker kaufte ihm sein Croissant-Rezept ab, und sie starteten ein gemeinsames Franchiseunternehmen, das – natürlich – La Croissanterie heißt.
    Und da wir gerade von Glück sprechen: Es stellte sich heraus, dass auch der echte Karl Lagerfeld bei unserer Modenschau gewesen war. Mercie hatte ihn
sofort erkannt und zu einem der Plätze in der ersten Reihe geführt. Erstaunlicherweise erkannte auch er sie wieder (na ja, mich wundert’s nicht), und da er sah, mit welcher Bravour sie die Fete des Jahrhunderts organisiert hatte, blieb ihm – natürlich – nichts anderes übrig, als sie auf der Stelle als seine neue PR-Assistentin anzustellen. Dass Dax ihr neuer Boyfriend wird, ist mir sowieso klar. Trotzdem drücke ich ihr natürlich die Daumen.
    Eduard und Caprice waren auf dem besten Wege zur Seligkeit. Schließlich geht bei ihm alles um Ruhm und Öffentlichkeit: Film, Fernsehen, Radio, Konzerte, Verlage. Und wie es das Schicksal so wollte: Als ihm Caprice von meinen Memoiren erzählte, war er sehr interessiert.
    Spring ließ sich auch nicht lumpen: Sie überreichte Georges/Monsieur X/Yves Montrachet noch gestern Abend einen fetten Scheck als Vorschuss auf die Rechte an der Kollektion. Und mir ersetzte sie immerhin alle Auslagen. Besonders stolz ist sie darauf, dass sie einen neuen Trend in Paris losgetreten hat: Hausboote sind plötzlich der große Chic. Die Preise sind in die Höhe geschossen und übertreffen die aller anderen Immobilien. Verrückt!

    Ferebee und Minty sind aus der Stadt verschwunden. Es geht das Gerücht, sie seien wegen »Arbeitsstress und Imageproblemen« in einer Reha in Arizona namens The Meadows in Behandlung.
    Und moi? Ich habe Cissy die letzten Entschädigungszahlungen für Imogenius überwiesen. Seither bin ich zwar pleite, aber dafür habe ich ja Paris. Und wie wir wissen, mit Paris kommt l’amour.
    Lange nach der Modenschau haben Paolo und ich uns ein hübsches Plätzchen auf der Dachterrasse des Hausboots gesucht und uns gründlich ausgetauscht, falls ihr wisst, was ich meine. Evie, die jetzt wohl definitiv auch keine Fashion-Nonne mehr ist, tanzte bis tief in die Nacht hinein mit Gerard, und Mercie – das
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