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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen
Autoren: Lisa Barham
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hattest. Ich meine, mit der Abhängigkeit und der ›Wir-Falle‹.«
    Evies Schultern entspannten sich, und sie schien aufzuatmen. »Ich höre.«
    »Ich meine, Dax ist ganz wunderbar und alles, was ein Girl like moi sich nur wünschen kann. Aber ich könnte niemals glücklich werden mit ihm. Oder mit Paolo oder sonst irgendjemandem, denn mein Glück kann ja nur aus mir selbst heraus kommen, nicht von außen.«
    Evie nickte bedächtig, und ihre Lippen entspannten sich zu einem wissenden Lächeln. Ihr wisst schon: So ein Lächeln, wie man es nur bei jemandem findet, der einen nur allzu gut kennt, der einen aber trotz allem noch gernhat.
    »Gut gemacht, Grashüpfer!«
    Es stellte sich heraus, dass Paolo die Tiffany-Schachtel, die Saffron gesehen hatte, gar nicht für Priscilla, sondern für mich gekauft hatte. »Er hatte gehört, dass Priscilla im Sommer mit ihrer Familie
nach Paris fliegen würde, und wollte dich überraschen«, erklärte mir Evie. »Priscilla war nur die Botin.«
    Ich war schockiert. »Woher weißt du das? Wo ist sie jetzt? Hat dir das Paolo erzählt?«
    »Nein, das weiß ich von Priscilla. Sie ist da draußen, ich habe ihr einen Platz in der ersten Reihe gegeben. Das war ich ihr ja wohl schuldig. Es tut mir so leid, Imogen.« Sie nahm mich in den Arm. »Es war alles mein Fehler. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass diese Geschichte aus zweiter Hand beinahe alles kaputtmacht.«
    In diesem Augenblick wurden wir von einer Näherin unterbrochen.
    »Sekunde«, meinte Evie. »Den ganzen Tag habe ich schon Feuerwehr hier gespielt.«
    »Warte, Evie«, hielt ich sie zurück. »Wo ist Paolo?« Doch sie rannte schon quer durchs Zelt zu der wartenden Näherin.
    Wieder stand ich da wie bestellt und nicht abgeholt, während um mich herum ein Zyklon tobte. Immerhin hatte ich wenigstens Toy auf dem Arm.
    Plötzlich ertönte eine vertraute Stimme: »Schau mal, Minty, da ist ja das Mädchen mit den Geheimnissen.«
    Ferebee und Minty. Die hatten mir gerade noch gefehlt.
    »Tatsache.« Minty winkte mir zu. »Hey, sag mal, auf welchem Sender kommt die Monsieur-X-Show eigentlich?«

    »Ja!«, sagte Ferebee. »Und wie hoch ist der Preis?«
    Einige von den Hatsuhana Hurricanes standen kichernd um uns herum. Offensichtlich hatten sie über die Reality-Show diskutiert und machten sich Sorgen, was dabei für sie heraussprang.
    »Wisst ihr«, sagte ich, »da fragt ihr am besten unseren Producer.«
    Die Japanerinnen schrien wie aus einem Mund: »Mick!«, und sahen sich hektisch um. Der arme Kerl tat mir jetzt schon leid.
    »Das hier ist eine Reality-Show?«, warf Caprice zweifelnd ein.
    »Frag nicht!«, erwiderte ich und zog sie von der Gruppe weg.
    Es versteht sich, dass die überraschende Rückkehr der richtigen Models weitere Anproben nötig gemacht hatte. Ich stürzte mich ins Gewühl und half Evie und Mercie, so gut ich konnte. Im Wesentlichen bestand das allerdings darin, einige hundert Telefonanrufe von Spring abzuwehren, die inzwischen höllisch nervös war. Wunderbarerweise gelang es mir aber trotzdem, mich zwischendurch auf einen der Behandlungsstühle zu setzen, wo mir die einzigartige Angelique eine exklusive Frisur und ein superbes Make-up verpasste (was auch dringend nötig war). Wenn man bedenkt, dass Angelique sonst nur Models und die Pariser Superreichen verschönte, war das ein Mordsluxus für eine hoffnungsvolle Hautelaw -Praktikantin.
    Bei Sonnenuntergang waren wir halbwegs fertig.
Fertiger würden wir jedenfalls nicht mehr werden. »Alles kein Problem«, sagte ich zu mir selbst. »Ich bin gar nicht aufgeregt.« Dann ging ich die Stufen zur Straße hinauf und nahm meinen Platz am Eingang neben Mercie ein.
    Der rote Teppich war schon von Reportern und Paparazzi gesäumt, die ihre Kameras vorbereiteten und auf die Stars warteten. Die Sicherheitsleute waren sehr angespannt und gingen aufmerksam hin und her.
    Eine leichte Brise war aufgekommen und brachte den Duft von Jasmin und die Klänge des Jazzquartetts mit sich, das auf dem Deck des Hausboots zu spielen begonnen hatte. Ein allerletztes Mal warf ich einen Blick auf den eleganten Baldachin am Ufer hinunter, der einen Tunnel von hellem Licht bildete und in einem großen schimmernden »X« endete. Das letzte leuchtende Rot des Sonnenuntergangs über der dunklen Seine trat allmählich hinter den glitzernden Lichtern zurück. Ich wandte mich ab und sah Mercie an.
    »Alles klar?«, sagte ich kichernd und versuchte den Schwarm von Schmetterlingen zur Ruhe zu
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