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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen
Autoren: Lisa Barham
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bringen, die plötzlich in meinem Bauch herumflatterten.

    Mercie holte tief Luft und drückte meine Hand. »Ja, alles klar, Kumpel!
« Man spürte eine Erregung in der Luft, die an eine Oscarverleihung erinnerte. Ich werde die lange Liste von Damen der Gesellschaft und Prominenten nicht aufzählen, die an Mercie und mir vorbeizogen – es war ein endloser Strom von glitzernden Stars.
    Spring hatte ihre Ankunft natürlich perfekt getimt, ihr Mercedes hielt genau zwischen dem Wagen eines berühmten Rockstars und dem des französischen Botschafters in den Vereinigten Staaten. Ihr Fahrer lief hastig um den Wagen herum, und Spring stieg in einer Wolke von ätherischem korallenrotem Chiffon und weißer Seide heraus (gefolgt von zwei wichtigen Männern aus der Textilbranche). Als ihr zweites schlankes Bein und der mit einem Louboutin-Schuh geschmückte Fuß den Boden berührten, plumpsten auch ihre beiden Hunde heraus. Um den Hals trug sie ein wunderbares antikes Korallenhalsband, dessen Perlen größer als Meteoriten zu sein schienen. Heute Abend gab Spring den Ton an.
    »Ist es nicht ein bisschen zu warm für Leder, mein Lieber?«, meinte sie zu dem Rockstar.
    »Ich mache Rock und trage Leder«, knurrte der und ging mit energischen Schritten den roten Teppich zur Treppe hinunter.
    Als Spring ihr kleines Gefolge von mächtigen Big-Apple-Einkaufsmanagern zum Eingang führte, begann das Blitzlichtgewitter der Fotografen zu krachen, und Spring ließ ihre berühmten perlweißen Zähne pflichtschuldigst strahlen. Sie wechselte ein paar kurze, ohne Zweifel taktisch motivierte Nettigkeiten
mit Charles Rochefort III., und ich war gerade dabei auszurechnen, was ihre hübschen Beißerchen wohl gekostet hatten, als sie Mercie und mich entdeckte und uns zwei Hände voll Küsschen zuwarf.
    »Imogene! Mercie! Meine DAAAAAARLINGS!!«, kreischte sie und schwenkte ihr korallenrotes Abendtäschchen in unsere Richtung. Dann winkte sie mich mit dem Zeigefinger heran und flüsterte mir ein hastiges »Sind wir startklar?« ins Ohr.
    »Alle in Höchstform«, lächelte ich.
    »Fabelhaft«, sagte sie und strahlte uns an. »Wir sehen uns dann drinnen.« Und damit wandte sie sich wieder den Fotografen zu wie Pflanzen dem Licht. Die Instinkte eines Supermodels sind einfach nicht totzukriegen.
    Ich quetschte mich an einem Schwarm Grandes Dames vorbei und wäre fast ohnmächtig von den Düften geworden, die sie verströmten. Einen Augenblick hatte ich das Gefühl, bei Bloomingdale’s in der Parfumabteilung zu stehen. Als ich die Partyzone betrat, glaubte ich, bei einem gesellschaftlichen Pferderennen gelandet zu sein: Trendige Dior-Schickimickis und aufgebretzelte Lacroix-Hühner lieferten sich eine lebensgefährliche Bussi-Schlacht und schwellende Dekolleté-Orgie. Arabische Prinzen und europäische Prinzessinnen kollidierten mit Witwen von Superreichen und der Crème brûlée der Kunstund Musikszene. Medienbarone, Schauspielerinnen, Topmanager, Filmregisseure, Mode- und Rockstars,
Prominente aus der Alten und Neuen Welt waren in großer Auswahl und Menge vorhanden.
    Das Zelt war erfüllt von Beautiful People, die ihr tolles Erbgut feierten (sowohl das biologische als auch das soziale und materielle). Irgendwelche Doubles oder Stellvertreter waren weit und breit nicht zu sehen, heute wollten alle persönlich anwesend sein. Das alles auf die Beine zu stellen war eine ziemliche Herausforderung für uns gewesen. Aber Leute wie Mercie und ich wachsen mit unseren Aufgaben. Und es schien alles zu klappen: Wenn man die Zahl der Fotografen und Journalisten sah, die sich um die Models drängten, spürte man, dass der Abend ein Mega-Erfolg werden würde.
    Ich entdeckte Dax, der gerade ins nächste Zelt schlüpfen wollte. Auch Mercie schien ihn gesehen zu haben.
    »Oh, da ist Dax«, bemerkte sie und wirkte fast überrascht. Sie warf mir einen schrägen Blick zu und sagte gedankenverloren: »Ich frage mich, ob er wohl ein guter Liebhaber ist …«
    »Das weiß ich nicht«, meinte ich.
    »Seid ihr noch …«
    »Schnapp ihn dir!«, ermutigte ich sie und gab ihr einen kleinen Schubs. Mehr brauchte es nicht. Noch ehe ich etwas Nettes über Dax und seine sensible Art sagen konnte, hatte sie sich schon ins Gewühl gestürzt, um ihn einzuholen. Ich glaube, die beiden passen sehr gut zusammen.
    Ich fragte mich, ob Paolo wohl da war.

    Als ich die Sitzreihen absuchte, die sich allmählich füllten, sah ich Priscilla, die in der ersten Reihe saß, ganz wie mir Evie
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