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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti
Autoren: Michael McCollum
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Bremsmanöver einzuleiten.
    »Marines bereit, Sir«, meldete der Kommandant der Entermannschaft über die Gefechtsverbindung.
    »Bereit halten, Major.«
    »Aye, Aye, Sir.«
    Wie zuvor füllte die Far Horizons den Bildschirm aus. Der Kreuzer peilte einen Punkt mittschiffs direkt über dem Rumpf des Sternenschiffs an und hatte seine Geschwindigkeit präzise an die Rotationsgeschwindigkeit des Sternenschiffs angeglichen. In den Startbuchten wurden vier stark bewaffnete Raumkapseln mit Soldaten bemannt. Die zwei Zerstörer näherten sich anderen Abschnitten an der Außenhülle des Sternenschiffs.
    Als der riesige rotierende Zylinder zu einer Wand im schwarzen Himmel geworden war, wurden die Kampfkapseln über den hundert Meter breiten Abgrund katapultiert.
    »Alle Kapseln melden Kontakt, Kapitän«, sagte der Funker. »Die Battie meldet alle Schoten gestartet und angedockt. Die Evanston musste den Anflug wegen des Schutts auf seiner Bahn abbrechen.«
    »Welcher Schutt?«
    »Fetzen vom Kabel, das die Xenia und Haver gekappt hatten.«
    »In Ordnung. Sagen Sie der Evanston, dass sie zum hinteren Verschlussdeckel fliegen soll. Die Marines sollen jetzt entern.«
    Der Befehl wurde an die beiden Korvetten übermittelt, die nun - unsichtbar — hinter dem Rumpf des Sternenschiffs als Relaisstation für Mannschaften und Gerät dienten. Als die Rotation der Far Horizons seine Entermannschaft in Sicht brachte, sah Garth Männer an Seilen hängen, die am Rumpf des Sternenschiffs befestigt waren, und Sprengladungen anbringen. Die Einstiegspunkte waren sorgfältig ausgewählt worden, um die Schäden am Sternenschiff zu minimieren. Nach wenigen Sekunden waren sie durch die Drehung des Sternenschiffs wieder außer Sicht.
    Für Garth war das Warten auf ihr neuerliches Erscheinen nervenaufreibend. Als die Kapseln wieder über dem Horizont des Zylinders auftauchten, waren die Marinesoldaten bereits durch ein kleines dunkles Loch verschwunden, das sie in die Hülle des Sternenschiffs gesprengt hatten.
    Eine halbe Stunde später meldeten die Marinesoldaten, dass die Far Horizons gesichert sei. Es hatte auf beiden Seiten keine Toten gegeben.
    Eine Wache eskortierte Tory durch eine große Halle zu einem Konferenzraum. Seit ihrem Gespräch mit Ben Tallen waren vier Stunden vergangen — aber ihr kam es wie vier Jahrhunderte vor. Im Konferenzraum hatte man Faslorn, Maratel, Neirton und Raalwin auf für Menschen gemachten Stühlen am Kopfende eines langen Tischs platziert. Von den Außerirdischen durch ein halbes Dutzend freier Plätze getrennt saßen Boerk Hoffenzoller, Jesus de Pasqual, Praesert Sadibayan und Joshua Kravatz. Ben Tallen hatte sich über Sadibayan gebeugt und flüsterte seinem Chef etwas ins Ohr. Dann richtete er sich auf und kam Tory entgegen, während die Wache ihr die Handschellen abnahm, die sie auf den fünfzig Metern durch die Halle getragen hatte. Ben wies mit einer ausladenden Geste auf den Konferenzraum.
    »Die gewünschten Maßnahmen wurden ausnahmslos getroffen.«
    »Darf ich noch einmal mit Faslorn sprechen, bevor wir anfangen?«
    »Sicher.«
    Tory ging zum Kopfende des Tischs, wo die Phelaner saßen und nahm rechts neben Faslorn Platz. Sie und die vier Aliens steckten die Köpfe zusammen, und sie erläuterte ihnen in einem atemlosen Flüstern den Anlass für die Besprechung.
    »Ich dachte, wir hätten das schon vor drei Tagen in der Botschaft geklärt, Victoria«, sagte Faslorn, als sie fertig war. »Unser Geheimnis zu offenbaren wird nur in einer Katastrophe enden.«
    »Die Dinge treiben bereits auf eine Katastrophe zu. Die Marine hat den Auftrag, die Far Horizons zu entern.«
    Bei dieser Nachricht ließ Faslorn die Ohren hängen. »Dann spielt es kaum noch eine Rolle, was wir ihnen sagen. Die Flotte wird Vorbereitungen für eine neue Reise treffen, sobald diese Nachricht sie erreicht.«
    »Nicht wenn wir den Ersten Rat überzeugen, die Entermannschaft zurückzurufen. Dazu muss er aber wissen, was wirklich auf dem Spiel steht. Er wird es eher glauben, wenn Sie es ihm erzählen.«
    Faslorn zögerte und »nickte« dann. »Also gut. Es wird zwar keinen Unterschied machen, aber vielleicht werde ich dann das Vergnügen haben, ihre Gesichter zu sehen, wenn sie begreifen, was sie getan haben.«
    Tory nickte und drehte sich zu Boerk Hoffenzoller um, während die vier Phelaner sich auf ihren Sitzen strafften. »Sir, ich habe Sie hierhergebeten, damit Faslorn Ihnen ein paar Dinge erläutern kann.«
    »Sie haben das Wort, Miss
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