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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle
Autoren: Stephen R. Lawhead
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Teddybären, Blechnäpfen Wechselkleidung, Flaggen und allen Arten von Krimskrams, der von ihren gewaltigen Rucksäcken herabbaumelte.
    Doch während sich der Weg durch Berge und Hügel, durch ausgedörrte Ebenen und verwilderte Gebiete nach Santiago de Compostela schlängelte, und während die Tage in Wochen übergingen, neigten jene überfüllten Rucksäcke dazu, ihre gewaltige Größe zu verlieren. In der Nähe des Gipfels eines besonders anspruchsvollen Berges, der ein oder zwei Tage vor dem Reiseziel lag, stieß ich auf einen richtig großen Haufen aus T-Shirts und Regenbekleidung, Taschenbüchern, Socken, Hosen, Schlafsäcken und – ja – aus jenen Teddybären und Blechnäpfen. Als ich mich mit meinen Gefährten auf der Pilgerschaft den Berg hochmühte und einen müden Fuß vor den anderen setzte, wurde deutlich, dass dieses Gefühl von Abenteuer, mit dem wir alle aufgebrochen waren, sich inzwischen in etwas völlig anderes verändert hatte. Wir waren alle auf dem Weg – el camino –, doch einige von uns waren eindeutig auch auf »Dem Weg«.
    Und der Weg wurde schwierig. Alles Unnötige musste aufgegeben werden. Alles, was behinderte, was aufhielt, was niederdrückte und belastete – von alldem musste man sich trennen.
    Als ich Santiago betrat, beobachtete ich triumphierende Pilger, die in die Stadt spazierten oder sich hineinschleppten – mit schlaffen Rucksäcken. Ein paar trugen nur das, mit dem sie an jenem Morgen aufgestanden waren: einen Hut, einen Stock, eine Flasche Wasser, die in einer Tasche steckte. Alles andere war weggeworfen worden, um die Reise zu beenden.
    Der Zielort war selbstverständlich wichtig; die Fußreise war schließlich kein zielloses Umherwandern durch die Einöden Spaniens. In unseren Vorstellungen hatte Santiago lange Zeit wie eine Stadt aus Gold geleuchtet; und die Bilder von Sicherheit, Ruhe und Erfrischung hatten eine mächtige Anziehungskraft ausgeübt. Doch es war die Reise selbst – die körperliche Handlung des Gehens –, wodurch die Pilger transformiert wurden. Denn wenn es überhaupt irgendeine Transformation in der spirituellen Orientierung der Seele eines Pilgers gab, dann fand diese Veränderung nicht bei der Ankunft statt – wie durch einen Akt der Magie –, sondern während der langen, harten Mühsal auf »Dem Weg«.

DANKSAGUNG
    N abile Mallah war mein Führer und Ausbilder, während ich in schwierigen, unruhigen Zeiten durch Syrien reiste, und seine Begeisterung war inspirierend. Adrian Woodford leitete diese Reise mit Geschick und Weisheit – danke!
    Scott und Kelli Lawhead haben mich dankenswerterweise an die fremdartige Schönheit von Sedona herangeführt.
    Richard Rodriguez, Hailey Johnson Burgess, Matthew Knell, Daniele Basile und Sabine Biskup waren so freundlich, die spanischen, französischen, lateinischen, italienischen und deutschen Worte in diesem Buch zu überprüfen.
    Wie immer sind die Fehler ausschließlich mir zuzuschreiben.
     

 
    Stephen Lawheads Romane sind angesiedelt in jenem Zwischenreich, wo sich Historie, Mythos und Fantasie begegnen. Auch der Autor selbst ist ein Wanderer zwischen den Welten. Den gebürtigen Amerikaner zog es vor vielen Jahren nach England. Nach einem längeren Aufenthalt in Österreich wohnt er heute wieder in einem Vorort von Oxford.
    Besuchen Sie den Autor auf seiner Webseite: www.stephenlawhead.com
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