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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle
Autoren: Stephen R. Lawhead
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anderen und drang weiter in die Kammer hinein.
    Mina und Bruder Lazarus begannen in ähnlicher Weise zu suchen, wobei sie mit dem Strahl ihrer Taschenlampen über die Wände strichen. Bruder Lazarus ging zur anderen Seite und beleuchtete mit seinem Licht die Wand ein paar Fuß oberhalb des Bodens.
    »Achtung! Sie sind hier!«, rief er auf Deutsch und winkte die anderen beiden zu sich.
    »Er hat sie gefunden«, sagte Mina, die zu der Stelle eilte, wo der Geistliche kniete.
    Kit trat zu ihnen und bestätigte rasch, dass sie tatsächlich dort waren: eine Ansammlung von rätselhaften Symbolen – genau so, wie er sie bei seinem ersten Besuch der Höhle gesehen hatte. »Habe ich recht, oder habe ich recht?«, fragte er.
    »Lass es uns überprüfen«, erwiderte Wilhelmina, legte ihren Rucksack ab und öffnete ihn. Sie entnahm ihm eine kurze Pappröhre, aus der sie eine Papierrolle herauszog, die sie auswickelte und dann gegen die nächsten Symbole hielt. Mehrere schienen vollkommen identisch zu sein, doch die meisten waren anders, obwohl sie eine gewisse Ähnlichkeit aufwiesen.
    »Nun«, sagte er nach einem Moment, »was haltet ihr davon?«
    »Ich glaube, dass du hier vielleicht das große Los gezogen hast«, verkündete Wilhelmina. »Es scheint in der Tat echt zu sein. Ich frage mich, wie die Symbole hierhin gekommen sind?«
    »Vielleicht durch Arthur selbst? Das können wir jetzt nicht feststellen.«
    »Bene … bene …« , seufzte Bruder Lazarus.
    Er stellte seinen Rucksack auf den Boden und holte eine wunderschöne, perfekt hergestellte Leica heraus. Mit übertriebener Vorsicht entfernte er die Schutzkappe des Objektivs und wischte mit einem weichen Tuch über die Linse, bevor er ein Blitzlicht aufsetzte. Er wies Mina an, ihre Lampe auf das nächste Symbol zu richten; dann nahm er ein Leselicht, stellte die Blende ein und bildete anschließend ein menschliches Stativ, indem er die Kamera verkehrt herum hielt und ihren Boden an seiner Stirn abstützte, während er sich niederkniete. Er stellte die Linse neu ein und betätigte den Auslöser. Es gab ein sanftes Klicken, und die Blitzlichtbirne knallte: Sie beleuchtete die ganze Kammer mit einem strahlenden weißen Licht, das die Augen der Anwesenden beinah versengte, sie blendete und große purpurne Punkte hervorrief, die das Gesichtsfeld trübten und unscharf machten.
    »Einen Moment«, sagte er auf Deutsch. Dann setzte er eine neue Blitzlichtbirne ein, zählte bis drei und schoss ein weiteres Foto.
    Jeder Abschnitt der Wand wurde ordnungsgemäß fotografiert und danach die Kamera gut verstaut, bevor sie weitergingen. Die nächste Kammer, die sie aufsuchten, war noch größer, und sie enthielt die Bilder von den Tieren, die Kit gesehen hatte.
    »Ich schenke euch die Halle der ausgestorbenen Tiere«, verkündete er und leuchtete mit seiner Lampe auf eine Reihe plumper Pferde. Unter ihnen war ein griesgrämig aussehendes Nashorn, und noch weiter unten befanden sich ein weibliches Wisent mit nach vorne geschwungenen Hörnern und ein Junges, das unter dem Bauch seiner Mutter Schutz suchte. Auf dem angrenzenden Wandbereich waren zwei springende zierliche Antilopen und ein Bär, der auf seinen Hinterbeinen stand und seine vorderen Klauen ausgestreckt hatte.
    »O … wow!«, rief Wilhelmina und eilte zur Wand.
    »Magnifico!« , entfuhr es Bruder Lazarus, der einmal mit den Händen klatschte. »Straordinario.«
    »Es ist wirklich außergewöhnlich«, pflichtete Kit ihm bei. »Sie haben an dem dort gearbeitet, als ich hier war.« Er beleuchtete mit seiner Lampe das Wollhaarmammut, dessen Körper nun detailreicher ausgearbeitet war, als er es zuletzt gesehen hatte.
    Genau in diesem Augenblick begann sein Licht, schwächer zu werden. »O-o«, sagte er und schüttelte seine Taschenlampe. »Wir sollten besser weitergehen. Wir können später immer noch hierher zurückkommen.«
    Kit und Mina schalteten ihre Lampen aus, um die Batterien zu schonen, und dann eilten die drei weiter. Kit führte sie zu der Hauptpassage und von dort zum äußeren Eingang der Höhle, wo er ein paar Yards vor der Öffnung eine kurze Pause einlegte. »Das sind wir«, erklärte er, während er in der relativen Helligkeit des Tageslichts blinzelte, das durch das zerklüftete Loch hereinströmte. »Draußen ist Natur in ihrem ursprünglichen, rauen Zustand. Von hier ab gibt es grundsätzlich keinen Schnickschnack mehr … Ist jeder von euch immer noch erpicht darauf, die Flintstones
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