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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes
Autoren: Faye Kellerman
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zuckte mit den Schultern. »Sehen Sie, Lieutenant Decker hat Ihnen geraten, mich einzuschalten, weil er glaubt, dass Sie möglicherweise ein kleines Problem haben. Und Sie sitzen hier, weil Sie nicht wollen, dass daraus ein großes Problem wird. Das ist sehr vernünftig. Also, lassen Sie uns reden, Gentlemen. Was genau haben Sie sich vorgestellt, Lieutenant, als Sie den Rabbi baten, mich anzurufen?«
    »Zuerst habe ich daran gedacht, mich mit der hiesigen Polizei in Verbindung zu setzen, um eventuell ein paar Einzelheiten über den Stand der Ermittlungen zu erfahren. Manche Abteilungen sind relativ kooperativ, während andere sich eher zugeknöpft geben. Falls ich also auf irgendwelche Widerstände s toßen sollte, wäre es schön, einen Mann vor Ort zu haben, der auf legale Weise etwas Druck ausüben könnte.«
    »Ich denke, das ließe sich einrichten, falls es nötig sein sollte.«
    »Und ich denke, Sie könnten alles einrichten, Mr. Hershfield.«
    »Ach, Lieutenant, Sie schmeicheln mir.«
    In dem Moment kam Britta mit einem Tablett herein, auf dem sich mehrere Kaffeebecher, Milchdöschen und Süßstofftütchen stapelten. Rina hielt Hannah an der Hand und balancierte ein Tablett mit mehreren Bagels und Frischkäse, das sie auf Hershfields Beistelltisch abstellte. Nach einem kurzen Blick auf die Männer meinte sie: »Vielleicht sollten wir besser draußen im Sekretariat essen, Hannah.«
    »Unsertwegen müssen Sie nicht gehen«, entgegnete Hershfield.
    »Ich weiß, aber so stören wir auch niemanden.«
    »Ich glaube, an der Fifth Avenue Ecke Fiftyfifth gibt es einen Disney-Laden.«
    »Möglich, aber ich bezweifle, dass er schon um sieben Uhr morgens geöffnet hat.«
    »Stimmt.«
    »Kommen Sie, setzen Sie sich einfach zu mir«, schlug Britta vor. »Alma kommt sowieso etwas später.« »Tatsächlich?«, fragte Hershfield.
    »Das hängt mit ihrem Alter zusammen«, flüsterte Britta, nickte ihm zu und nahm einige der Bagel sowie etwas Frischkäse. »Bis dann.«
    Sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, wandte Hershfield sich wieder an Jonathan. »Warum erzählen Sie mir nicht einfach, was aus Sicht der Familie passiert ist? Der Lieutenant und ich können dann weitere Details aus Sicht der Polizei hinzufügen.«
    Jonathan fasste die Ereignisse für Hershfield kurz zusammen. Viel zu kurz, dachte Decker. Aber der Anwalt würde die nötigen Einzelheiten schon durch gezieltes Fragen erfahren.
    Und tatsächlich hakte Hershfield sofort nach: »Sie haben also nicht die geringste Vorstellung, wie das alles passieren konnte?«
    »Nein.«
    Er verzog das Gesicht. »Und Ihr Schwager... hatte er irgendwelche Laster?«
    Jonathan wand sich.
    »Drogen«, sprang Decker ein.
    »Ach.«
    »Aber er war schon eine ganze Weile clean«, warf Jonathan ein.
    »Welche Art von Drogen?«
    Jonathan seufzte. »Hauptsächlich Kokain.«
    »Geraucht?«
    »Nein, geschnupft«, sagte Decker.
    »Ziemlich teuer«, meinte Hershfield. »Woher hatte er das Geld?«
    »Seine Familie besitzt mehrere Geschäfte«, erklärte Decker.
    »Ja, ich weiß. Elektronikläden«, sagte Hershfield. »Glauben Sie denn, Rabbi, dass die Familie ihm das Geld gab, um es für Koks zu verwenden?«
    Jonathan seufzte. »Ich bin mir sicher, dass sie ihm ein paarmal aus finanziellen Engpässen geholfen haben.«
    »Oder er sich selbst«, schlug Decker vor. »Er arbeitete in dem Familienunternehmen.«
    »Aber erst nachdem er clean war«, entgegnete Jonathan, um seinen Schwager zu verteidigen.
    »Irgendwelche Vorstrafen?«, fragte Hershfield. »Ja, er wurde einmal verhaftet.«
    Decker warf seinem Halbbruder einen Blick zu. »Das hast du gestern wohl vergessen.« »Weshalb verhaftet?«, fragte Hershfield.
    Jonathan wand sich. »Wegen unsittlichen Verhaltens - er hat eine als Prostituierte getarnte Polizistin angesprochen.«
    »Warum hast du mir das verschwiegen, Jon?«
    »Ich dachte nicht, dass das wichtig ist. Das war vor zehn Jahren, direkt nach seiner Scheidung.«
    »Aber es zeigt doch, was für ein Mensch er war.«
    »Vor zehn Jahren, Akiva.«
    »Ihr Bruder hat Recht«, sagte Hershfield. »Im Augenblick ist jede Information wichtig.«
    »Was denken Sie denn, Mr. Hershfield?«, fragte Jonathan. »Dass Ephraim rückfällig geworden ist? Dass das Ganze ein Drogendeal war, der schief gelaufen ist?«
    »Haben Sie denn diesen Eindruck?«
    Jonathan gab keine Antwort.
    »Du hast noch etwas ausgelassen, Jonathan«, erinnerte Decker ihn, »Ephraim wurde nackt aufgefunden.«
    »Man
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