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Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)

Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)

Titel: Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
Autoren: Sherryl Woods
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Ausweis und dann ein Foto, auf dem ein kleines Mädchen mit Sommersprossen und hellblondem Haar zu sehen war. „Das bin ich mit sechs“, erklärte sie und zeigte ihm dann die restlichen Fotos. „Und das sind meine Schwestern Maggie, Ashley und Jo mit unserer Mutter. Und dies hier ist meine Großmutter mit uns allen. Das Foto wurde kurz vor ihrem Tod aufgenommen. Kannten Sie sie?“
    „Nein“, erwiderte er, nahm das Foto in die Hand und betrachtete es eingehend.
    Zu ihrer Überraschung schaute er ihre hübschen, langbeinigen Schwestern kaum an, sondern sein Interesse richtete sich auf etwas anderes.
    „Ich habe es gewusst“, murmelte er und sah sie dann mit gerunzelter Stirn an. „Sie sollten sich alle schämen.“
    Melanie zuckte unter seinen empörten Worten zusammen. „Wie bitte?“
    „Der Garten“, erklärte er ungeduldig. „Sie haben ihn völlig verkommen lassen.“
    Melanie seufzte. Das konnte sie wohl kaum leugnen. Er war so zugewachsen, dass sie nur mit Mühe zur Veranda vorgedrungen war. „Ja, das habe ich bemerkt“, meinte sie kleinlaut.
    Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich. „Und was haben Sie jetzt vor?“
    Melanie zuckte die Schultern. Sie hätte ihm sagen können, dass ihn dieser Garten überhaupt nichts anging, aber sie brachte im Moment nicht die Energie auf, mit einem Fremden über etwas so Nebensächliches zu streiten. Im Grunde genommen war es ja wirklich eine Schande, den einst so schönen Garten derart verkommen zu lassen.
    „Ich weiß es noch nicht“, gab sie schließlich zu. „Irgendetwas werde ich wohl tun müssen. Aber zuerst mal muss ich das Haus von all den Spinnweben und toten Käfern säubern.“
    Der Mann betrachtete sie mit unverhüllter Verachtung. „Warten Sie nicht zu lange. Jetzt ist gerade die richtige Jahreszeit, um den Garten wieder in Ordnung zu bringen.“ Er griff in die Gesäßtasche seiner Jeans und zog eine Visitenkarte heraus. „Rufen Sie mich an, wenn Sie sich entschieden haben. Die Arbeit sollte fachmännisch erledigt werden, und irgendetwas sagt mir, dass Sie Ihre Finger noch nie schmutzig gemacht haben.“ Er warf einen Blick auf ihre schmalen, gepflegten Hände. „Ich werde Ihnen zeigen, was zu tun ist, damit Sie nicht alles noch schlimmer machen.“
    Bevor sie sein Angebot ablehnen oder sich auch nur äußern konnte, hatte er sich umgedreht und war den fast zugewachsenen Weg zum Gartentor hinuntergelaufen. Hin und wieder blieb er stehen, um sich einen Rosenbusch genauer anzuschauen oder ihn von einer Geißblattranke zu befreien. Dabei schimpfte er vor sich hin, und Melanie hörte, dass seine Äußerungen für Kinderohren nicht unbedingt geeignet gewesen wären.
    Verärgert über seine Unverschämtheit war ihr erster Impuls, seine Karte zu zerreißen. Ein unbestimmtes Gefühl hielt sie jedoch zurück, und sie las die Karte genauer. In der linken Ecke befand sich eine schlichte Zeichnung, doch die Kombination aus Seegras und Rosen berührte ihr Herz. Sie erinnerte sie an Zeiten, in denen der Garten ihrer Großmutter das Schmuckstück der ganzen Gegend gewesen war. Der Fremde hatte völlig recht. Ihre Großmutter wäre entsetzt gewesen über den jämmerlichen Zustand des Anwesens.
    Dann glitt ihr Blick von der Zeichnung auf den Namen.
    Stefan Mikelewski, Landschaftsarchitekt stand auf der Karte, darunter befand sich nur noch die Telefonnummer.
    Also gut, er hatte sich schroff und fast beleidigend verhalten, aber er schien tatsächlich ein Fachmann zu sein. Sie konnte seine Hilfe also gut gebrauchen.
    Melanie steckte die Karte ein, holte ihre Handtasche und beschloss, einkaufen zu fahren. Sie brauchte Lebensmittel, und zudem würde sie garantiert ein Vermögen für Reinigungsmittel und Putzutensilien ausgeben.
    Als sie am Vorabend angekommen war, hatte sie nur rasch das Schlafzimmer, in dem sie und ihre Schwestern immer geschlafen hatten, notdürftig gesäubert und das Bett mit der frischen Wäsche bezogen, die sie mitgebracht hatte.
    Die kommende Woche würde sie damit verbringen dürfen, das Haus von oben bis unten zu putzen. Und das, obwohl sie diese Arbeit nicht ausstehen konnte.
    Melanies Handy klingelte genau in dem Moment, als sie in Irvington vor dem kleinen Einkaufszentrum parkte, in dem es glücklicherweise auch ein nettes Café gab. Nichts konnte sie momentan mehr aufbauen als ein guter Kaffee.
    „Na, geht es dir schon besser?“, hörte sie Ashley gut gelaunt fragen.
    „Erinnerst du dich, dass du gesagt hast, ich würde vom
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